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Heaven

Heaven

Titel: Heaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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hatte.
    »Möchtest du mir erzählen, was passiert ist?«, fragte sie leise.
    Kim schluckte, wie gerne hätte sie sich alles von der Seele geredet, angefangen von den Briefen und den Sorgen, die sie sich um Luke machte, bis hin zu den ganzen Schatten der Vergangenheit, die ihr auf dem Herzen lasteten.
    Doch sie wollte seine Mutter nicht beunruhigen, und sie hatte ihm versprochen, nicht über das zu reden, was er ihr erzählt hatte, also zuckte sie nur hilflos mit den Achseln.
    »Es ist Caitlin, stimmts?«, sagte Jane verständnisvoll, »Ich habe mir schon gedacht, dass sie keine Ruhe geben wird.«
    »Sie sind gestern nach der Probe noch mit Lewis zusammen was trinken gegangen, und Luke ist nicht nach Hause gekommen – ich bin mir ziemlich sicher, dass er bei ihr ist«, erklärte Kim mit belegter Stimme.
    Jane überlegte einen Moment, dann schaute sie Kim eindringlich an.
    »Kim, ich weiß, dass es dir schwerfallen wird, mir das zu glauben, aber ich bin überzeugt, dass es eine harmlose Erklärung dafür gibt. Ich will ihn nicht in Schutz nehmen, nur weil er mein Sohn ist, mir ist durchaus bewusst, dass er auch seine negativen Seiten hat, aber so etwas würde er nicht tun, dafür ist er zu anständig.«
    »Aber was soll ich denn sonst denken? Du hättest sehen sollen, wie die beiden sich gestern angeschaut haben«, murmelte Kim tonlos. »Er hat immer noch Gefühle für sie, daran gibt es keinen Zweifel.«
    »Nein.« Bestimmt schüttelte Jane den Kopf. »Mir ist klar, dass Caitlin immer noch hinter ihm her ist, jedes Mal wenn er hier war, hat sie nichts unversucht gelassen, ihn einzuwickeln. Mir war ebenfalls bewusst, dass sie auch jetzt nicht aufgeben würde, obwohl sie weiß, dass er mit dir zusammen ist. Und ich kenne Luke, er ist einfach zu gutmütig und höflich, um ihr unmissverständlich zu sagen, dass sie ihn in Ruhe lassen soll. Trotz allem, was geschehen ist, ist er immer noch freundlich zu ihr, aber wenn er wirklich Gefühle für sie hätte, wäre er nicht mit dir zusammen.«
    Zweifelnd schaute Kim sie an.
    »Und was soll ich jetzt machen?«, fragte sie unglücklich. »Ich kann ihm nicht verbieten, sie zu sehen, und ich kann aber auch nicht so tun, als ob es mir egal wäre.«
    »Soll ich mal mit ihm reden?«, bot Jane an, doch sofort wehrte Kim ab.
    »Nein, auf gar keinen Fall. Was auch immer da vorgeht, wenn er jetzt auch noch das Gefühl hat, dass ich mich bei dir beklage, wird alles noch schlimmer. Ich möchte, dass dieses Gespräch hier unter uns bleibt.«
    »In Ordnung«, nickte Jane und lächelte sie mütterlich an. »Dann musst du mir aber versprechen, dass du dir das alles nicht mehr so zu Herzen nimmst. Ich weiß, dass Luke dich liebt, und er würde dir nicht wehtun, dessen bin ich mir sicher. Versuche, ihm zu vertrauen.«
    Es war später Vormittag, als Luke nach Hause kam.
    Kim saß auf der Veranda und versuchte, sich auf ein Buch zu konzentrieren, als er mit reumütigem Gesicht auf sie zukam und sich neben sie setzte.
    »Kim, es tut mir so wahnsinnig leid«, sagte er zerknirscht, und für einen kurzen Moment war sie drauf und dran, ihm ihre ganze Verzweiflung ins Gesicht zu schreien.
    Doch dann dachte sie an die Worte seiner Mutter und schluckte ihren Kummer hinunter.
    »Schon gut, alles okay«, erklärte sie, und strich ihm sanft über die Wange. »Du siehst müde aus.«
    »Kein Wunder, ich war die ganze Nacht auf den Beinen«, erzählte er und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. »Während wir gestern geprobt haben, hat mich die ganze Zeit etwas gestört, und als wir dann im ‚Joe‘s‘ waren, ist mir klar geworden was, nämlich dass wir überhaupt kein Schlagzeug haben. Unser damaliger Drummer, Tom, – vielleicht erinnerst du dich noch an ihn –, ist schon seit Jahren weggezogen, und wir haben die ganze Zeit überlegt, wo wir einen Ersatz herbekommen können.
    Da fiel mir Robert ein, schließlich ist er ja auch hier zur Schule gegangen, und kurzerhand habe ich ihn angerufen und gefragt, ob er nicht Lust hat, am Wochenende mit uns zu spielen. Es hat mich ein bisschen Überredungskunst gekostet, ihn von seiner Familie loszueisen, aber dann habe ich ihn überzeugen können.
    Das Ende vom Lied war, dass er sich in den nächsten Flieger gesetzt hat, und ich mit Lewis zusammen nach Sunville zum Flughafen gefahren bin, um ihn abzuholen. Danach noch zwei Stunden Rückfahrt, und jetzt bin ich erledigt.«
    Angespannt hatte Kim ihm zugehört, und jetzt machte ihr Herz ein paar kleine, erleichterte

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