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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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wunderbar.

    »Stillen kann man überall!«
    Lisa Fehrenbach arbeitet seit vielen Jahren als freiberufliche Hebamme und Stillberaterin in Berlin.
    Welche Fragen beschäftigen stillende Frauen immer wieder am Anfang ihrer Zeit als »frische Mütter«?
    Am häufigsten höre ich die Frage: Ist es eigentlich in Ordnung, in der Öffentlichkeit zu stillen? Viele Frauen haben in den ersten Wochen mit dem Baby Bedenken auszugehen, weil sie unter keinen Umständen in der Öffentlichkeit stillen wollen. Sie sind unsicher und fürchten negative Bemerkungen. Viele Frauen nehmen Rücksicht und wollen die Gefühle und Privatsphäre der anderen Menschen respektieren, die vielleicht befremdet sind vom Anblick eines an der Brust saugenden Babys.
    Welche Antwort geben Sie diesen Frauen?
    Ich versuche, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Brüste in erster Linie zum Stillen gemacht sind. Frauen, die ihre Babys aus eigener Kraft ernähren können, dürfen ruhig stolz auf diese Leistung sein!
    Was gilt es beim Stillen unterwegs konkret zu beachten?
    Ganz konkret rate ich den Frauen, bei jedem Ausflug eine Stillmahlzeit einzuplanen.
    Dafür ist ein geschütztes Plätzchen gut geeignet. Stillfreundliche Kleidung hilft, diskret zu stillen. Eine Mullwindel oder ein dünner Schal kann Kind und Busen vor neugierigen Blicken schützen.
    Viele Frauen haben Angst, dass eine lang anhaltende Stillbeziehung das Bindegewebe der Brust schädigen könnte. Stimmt das?
    Das kann man so nicht sagen.
    Die größere Strapaze für das Brustgewebe bedeutet sicherlich die Schwangerschaft selbst. Aber hier schaffen, ebenso wie in der Stillzeit, Pflege und gut sitzende BHs Abhilfe. Gymnastikübungen und Massagen tragen dazu bei, das Gewebe elastisch zu halten.
    Was bedeutet »Stillen nach Bedarf«?
    Nach Bedarf stillen bedeutet, dem Baby die Brust immer dann zu geben, wenn das Kind danach verlangt, ohne einen Blick auf die Uhr. Ein Baby kann nicht warten, bis seine Mutter nach Hause geeilt ist.
    Genauso wenig kann eine Mutter die ersten sechs Monate oder länger zu Hause verbringen und darauf warten, dass ihr Kind hungrig wird. Deshalb ist Stillen in der Öffentlichkeit wichtig. Es ermöglicht stillenden Frauen, am normalen Leben teilzunehmen.
    Welche Voraussetzungen müssen dafür geschaffen werden?
    Dafür brauchen wir eine stillfreundliche Kultur. Eine Kultur, in der Stillen und Stillwissen selbstverständlicher Bestandteil des Allgemeinwissens sind. Eine Gesellschaft, in der alle Menschen Babys das gönnen, was diese für ihr Wohlbefinden so dringend brauchen, nämlich jederzeit nach ihren Bedürfnissen gestillt und getragen zu werden.
Häufige Beschwerden
    Es können während der gesamten Stillzeit leider immer wieder Beschwerden auftreten, die aber mit der richtigen Unterstützung und Behandlung rasch behoben werden können.
    Wenn die Beschwerden nicht so stark sind, können Sie auch hier zunächst versuchen, sie mit sanften Mitteln zu behandeln. Eine Hebamme kann Sie bis zum Ende der Stillzeit immer wieder beraten. Bei Fieber und anhaltenden Schmerzen sollten Sie sich aber ärztlich untersuchen lassen.
    Wunde Brustwarzen
    Trotz richtiger Anlegetechnik und häufigem Positionswechsel beim Stillen fühlen sich in den ersten Tagen nach der Geburt bei vielen Frauen die Brustwarzen wund an. Vielen hilft das permanente »Belüften« der Brustwarzen.
    Wirksam sind auch ein paar Tropfen Muttermilch. Die Brustwarzen können aber dennoch bis zu vier Wochen etwas empfindlicher sein. Auch Ekzeme oder allergische Reaktionen nach der Verwendung von Salben oder für Sie neuen Kosmetikprodukten können die Ursache für wunde Brustwarzen sein.
    In Berichten und Untersuchungen finden sich keinerlei Beweise für eine mögliche Wirksamkeit von Salben. Es werden hingegen unerwünschte Effekte wie ein Aufweichen des Gewebes und Veränderungen der gesunden Hautflora beschrieben. Ihre fettreiche Hintermilch am Ende der Mahlzeit ist entzündungshemmend, pflegend und kostenlos!
    Ziehender Schmerz in den Brustwarzen
    Bei einigen Frauen kann sich die Farbe des Nippels von Rot in Weiß verändern. Das liegt daran, dass sich die kleinsten Blutgefäße in der Brustwarze krampfartig zusammenziehen.
    Dies kann mit einem extremen Schmerz verbunden sein. Häufig tritt diese Beschwerde bei einer Stimulation der Brustwarze oder bei Berührung auf. In der Stillzeit ist dies natürlich besonders unangenehm. Beim Weißwerden des Nippels kann eventuell die Einnahme von Magnesium

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