Hebammen-Gesundheitswissen
Baby den Schnuller im Mund nicht dreht.
Manche Babys tun das. Falsch gelutscht schaden die Schnuller der Kieferentwicklung.
Beikosteinführung
So schön und innig das Stillen auch ist, nach einigen Monaten werden Sie neugierig auf den Tag, an dem Ihr Baby seinen ersten Brei oder seinen ersten Obst- oder Gemüsestick essen mag. Empfohlen wird, bei gestillten Babys damit bis zum siebten Lebensmonat zu warten.
Mit künstlicher Milch ernährte Babys können schon ab dem fünften Monat Bekanntschaft mit dem ersten Brei oder Fingerfood machen.
Bis zu diesem Zeitpunkt sind Babys noch mit dem Reifungsprozess von Magen, Darm, Galle und Niere beschäftigt, die zur Verstoffwechslung von Beikost gebraucht werden. Auch die sogenannten Beikostreifezeichen sind nicht immer genau nach Terminkalender vorhanden, sondern entwickeln sich individuell:
Ihr Baby zeigt deutliches Interesse an Ihrem Essen.
Ihr Baby kann mit wenig Unterstützung aufrecht sitzen.
Es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken.
Ihr Baby hat keinen Zungenstoßreflex mehr (es schiebt die Nahrung nicht mehr sofort aus dem Mund).
Es zeigt Bereitschaft zum Kauen.
Ihr Baby kann Sättigung anzeigen.
Schnullerpflege
Denken Sie daran, den Schnuller ab und zu in sprudelndem Wasser für zehn Minuten auszukochen. Erneuern Sie die Schnuller regelmäßig. Sie beugen so einem Allergisierungsrisiko vor. Lecken Sie den Schnuller nicht ab, bevor Sie ihn Ihrem Baby in den Mund stecken. In Ihrem Mund befinden sich Bakterien und Viren, auf die Ihr Baby verzichten kann. Tauchen Sie den Schnuller nie in Honig oder Ahornsirup. Diese können Erreger (Sporen) enthalten, die im ersten Jahr zu lebensgefährlichen Infektionen führen können.
Die babygesteuerte Beikosteinführung
Wenn Sie sich für eine babygesteuerte Beikosteinführung entscheiden, gibt es keine Pläne, die eingehalten werden müsen. Bestimmend ist der Familientisch, der abwechslungsreich und mit naturbelassenen Nahrungsmitteln gefüllt werden darf: Nudeln, kleingeschnittenes weiches Obst und Gemüse sowie Brot schmecken als Fingerfood. Genauso wie beim Stillen nach Bedarf können Sie Ihrem gesunden Baby ruhig zutrauen, dass es selbst für die Befriedigung seiner Bedürfnisse sorgen kann. Wichtig ist nur, dass Sie den Begriff »Beikost« wörtlich nehmen und diese im gesamten ersten Lebensjahr als Zusatz zur Mutter- oder Kunstmilch und nicht als vollständigen Ersatz ansehen.
Bei Babys um den sechsten Lebensmonat herum ist das Greifen mit der ganzen Hand und mit gestreckten Daumen entwickelt. Damit kann es Nahrungsmittel anfassen und probieren, die etwa die Größe eines Gemüsesticks haben. Nudeln und Brotstücke können gut angefasst und »gelutscht« werden. Geeignet sind gedünstete oder in Dampf gegarte Obst- oder Gemüsesticks. Die Beschaffenheit der Sticks sollte so sein, dass sie einerseits nicht so weich sind, um gleich im Händchen zerquetscht zu werden, und andererseits nicht zu fest sind, um noch am Gaumen von der Zunge zerdrückt werden zu können.
Wenn Ihr Kind den Zangengriff (Daumen trifft seitlich auf den Zeigefinger) beherrscht, kann die angebotene Nahrung schon etwas kleiner werden. Und wenn es um den ersten Geburtstag herum den Pinzettengriff (Fingerbeeren von Daumen und Fingern können aufeinandertreffen) meistert, schaffen es sogar Reiskörner, Erbsen und gedünstetes Hackfleisch bis in den Mund. Nahrungsunverträglichkeiten kommen bei dieser Form der Beikosteinführung sehr selten vor. Außerdem profitieren Babys von der Auge-Hand-Mund-Koordination und in Folge davon bei der Sprachentwicklung.
So wird der erste Brei zum Erfolg
Falls Sie sich für die »klassische« Breieinführung entscheiden, ersetzt diese langsam eine Stillmahlzeit. Es wäre optimal, wenn Sie für den Aufbau einer kompletten Breimahlzeit von 150 bis 200 Gramm drei bis vier Wochen Zeit haben. Diese neue Erfahrung machen einige Babys lieber, wenn sie schon eine gewisse Zeit an der Brust trinken durften und nicht mehr allzu hungrig sind. Bei anderen ist es günstiger, zuerst mit dem Brei zu beginnen und danach die Brust zum Stillen anzubieten. Da Ihr Baby beim Stillen immer daran gewöhnt war, nah an Ihrem Körper zu sein, ist es für den Anfang einfacher, wenn es beim Füttern auf Ihrem Schoß sitzen darf. Es ist oft besser, wenn Ihr Baby für diese Lernerfahrung ausgeschlafen und wach ist. In den meisten Fällen eignet sich dafür der späte Vormittag oder die Zeit nach dem Mittagsschlaf.
Der erste
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