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Hebt die Titanic

Hebt die Titanic

Titel: Hebt die Titanic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zusätzlichen Hilfe der Schlepperpumpen können wir das Wasser schneller herausbringen, als es eindringt, und dann die anderen Schäden beseitigen.«
    »Es ist wirklich ein Wunder, daß der alte Kahn nicht schon vor Stunden gesunken ist.«
    »Wieviel Zeit kannst du mir lassen?« fragte Pitt.
    Spencer blickte müde auf das Wasser hinunter, das ihm um die Knöchel spülte. »Die Pumpmaschinen laufen dauernd auf Hochtouren und sind überlastet. In spätestens anderthalb Stunden ist auch der Treibstoff alle.«
    »Und wenn du genug Dieselöl hättest?«
    »Dann könnte ich das Wrack wahrscheinlich ohne fremde Hilfe bis Mittag über Wasser halten.«
    »Wieviel Dieselöl brauchst du?«
    »Achthundert Liter würden genügen.«
    Sie schauten beide hoch, als Giordino die Leiter herunterkam und in das Wasser stapfte, das den Boden von Kesselraum 4 bedeckte.
    »Man könnte fast verrückt werden«, stöhnte er. »Da kreisen acht Flugzeuge oben um das Schiff: sechs von der Marine und zwei Aufklärungsflugzeuge. Aber ihr glaubt doch nicht etwa, daß ich denen irgendwie unsere prekäre Lage klarmachen konnte. Ich habe alles mögliche versucht, aber sie wackeln immer nur bei jedem Vorbeiflug fröhlich mit den Flügeln.«
    Pitt kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Es muß doch irgendeine Möglichkeit geben.«
    »Klar«, sagte Giordino in mürrischem Sarkasmus. »Einfach den Automobilklub anrufen und den Pannendienst kommen lassen.«
    Pitt und Spencer starrten einander an. Sie hatten im gleichen Augenblick dieselbe Idee gehabt.
    »Brillanter Einfall«, sagte Spencer.
    »Ja«, ergänzte Pitt. »Vielleicht können wir wirklich den Pannendienst kommen lassen.«
    Giordino musterte die beiden verblüfft. »Übermüdung erzeugt seltsame Wahnvorstellungen«, sagte er. »Ihr wißt doch ganz genau, daß die Russen unseren Sender zertrümmert haben. Und die russischen Geräte haben bei der Schießerei Kugeln abbekommen und funktionieren auch nicht.« Er schüttelte den Kopf. »Den Fliegern können wir höchstens mit einem Eimer Farbe und einem großen Pinsel eine Nachricht aufs Deck malen. Aber wir haben keine Farbe.«
    »Das ist dein Problem«, sagte Spencer. »Wir sehen es anders. Du solltest nicht nach oben schauen, sondern nach unten.«
    Pitt bückte sich und zog einen großen Hammer aus einem Werkzeugkasten. »Vielleicht haben wir damit Erfolg«, sagte er und begann so heftig gegen eine der Außenplatten der Titanic zu hämmern, daß es im Maschinenraum dröhnend widerhallte. »Meint ihr etwa, daß eines von unseren U-Booten in der Nähe ist und das über Echolot hören könnte?« fragte Giordino verblüfft.
    »Wie ich Admiral Kemper kenne, ist die Dragonfish, von der die SEAL-Kommandoeinheiten herübergekommen sind, bestimmt noch in der Nähe. Vor allen Dingen schon deshalb, weil die Juneau uns im Moment keinen Feuerschutz geben kann. Wir können also nur hoffen, daß irgendwo unter uns ein aufmerksames Ohr die Art von Urwaldtrommel richtig als Alarmsignal deutet.«
    Einer der beiden Sonartechniker an Bord des U-Boots Dragonfish hatte das passive Hörgerät eingeschaltet. Mit gerunzelter Stirn lauschte er auf den merkwürdigen Rhythmus, der aus seinem Kopfhörer tönte. Dann nahm er die Hörer ab und reichte sie dem neben ihm stehenden Offizier. »Zuerst dachte ich, es sei ein Hammerkopfhai«, sagte der Sonartechniker. »Die geben so komische Klopfgeräusche von sich. Aber diese Töne klingen deutlich metallisch.«
    Der Offizier preßte einen der Hörer ans Ohr, und sein Blick wurde plötzlich sehr wachsam. »Das hört sich an wie ein SOS.«
    »So habe ich es auch verstanden, Sir. Irgend jemand hämmert das Notsignal gegen einen Schiffsrumpf.«
    »Woher kommt es?«
    Der Sonartechniker drehte an einem kleinen Lenkrad, das die Sensoren im Bug des U-Boots bewegte, und spähte auf die Meßgeräte. »Der Kontakt ist bei drei-null-sieben Grad zweitausend Meter nordwestlich. Es muß die Titanic sein, Sir. Nachdem die Mikhail Kurkov sich zurückgezogen hat, ist die Titanic das einzige Schiff in diesem Gebiet.« Der Offizier gab die Kopfhörer zurück, verließ die Sonarkabine und stieg die Wendeltreppe zum Kommandoturm hinauf. Ein mittelgroßer Mann mit graumeliertem Schnurrbart blickte ihm erwartungsvoll entgegen. Er trug die Eichenblätter eines Fregattenkapitäns an seinem Kragen.
    »Es muß tatsächlich die Titanic sein, Sir«, berichtete er. »Jemand hämmert dort ein SOS an die Bordwand.«
    »Sind Sie ganz sicher?«
    »Jawohl, Sir. Der

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