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Hebt die Titanic

Hebt die Titanic

Titel: Hebt die Titanic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Rückkehr unter meiner Privatnummer anrufen soll.«
    »In Ordnung.«
    »Und noch etwas: Buchen Sie bitte für mich einen Flug mit der ersten Maschine morgen früh nach Los Angeles.«
    »Wird sofort erledigt.«
    Er schaltete das Mikrofon ab und lehnte sich nachdenklich im Sessel zurück.
    Adeline Hobart war also über neunzig Jahre alt. Er konnte nur hoffen, daß sie nicht völlig senil war.
13
    Normalerweise stieg Donner nicht in einem City-Hotel ab, sondern lieber in einem unauffälligen Motel im Vorortbereich. Seagram war jedoch der Meinung gewesen, die Arbeit eines Ermittlers würde leichter sein, wenn er als Adresse eines der ältesten und vornehmsten Hotels der Stadt angeben könnte. Wenn ihm einer seiner Kollegen an der Universität von Süd-Kalifornien vor fünf Jahren gesagt hätte, sein Doktorat in Physik würde ihn zu einer Geheimdiensttätigkeit führen, dann wäre ihm das lächerlich erschienen.
    Jetzt lachte Donner nicht mehr darüber. Das Projekt Sizilien war für sein Land so lebenswichtig, daß man nicht durch Beteiligung Außenstehender eine undichte Stelle im Geheimapparat riskieren durfte. Nur mit Seagram zusammen hatte er das Projekt ersonnen und geplant, und sie wollten es verabredungsgemäß so weit wie möglich allein vorantreiben.
    Er überließ seinen geliehenen Plymouth dem Parkplatzwärter, überquerte den Tremont Place und betrat durch die altmodische Drehtür die ebenso altmodisch, aber hübsch eingerichtete Halle. Ein junger Mann am Empfang gab ihm mit dem Zimmerschlüssel zusammen Seagrams Nachricht, und Donner fuhr in sein Zimmer hinauf.
    Als erstes schaltete er den Fernseher an, zog die Schuhe aus, lockerte seine Krawatte und ließ sich aufs Bett sinken. Es war ein langer, ermüdender Tag gewesen, und sein Nervensystem funktionierte offenbar noch nach der Ortszeit von Washington, D.C. Er rief den Zimmerdienst an und bestellte ein Abendessen.
    Berieselt vom Geplauder und der seichten Musik einer Fernsehshow, las er noch einmal die Fotokopie der alten Zeitungsseite. Es gab da Anzeigen für alle möglichen Wunderheilmittel, für Alarmgeräte und andere längst von der modernen Technologie überholte Apparate. Aber ihn interessierte nur die obere rechte Spalte, die nach Koplins Angabe aus dem von ihm gefundenen Exemplar der Zeitung sorgfältig herausgeschnitten worden war. Der Bericht dort lautete:
    Tragisches Bergwerkunglück Heute morgen kam es bei einer Dynamitsprengung in der Linie Angel Mine nahe bei Central City zu einem Stolleneinsturz, durch den neun Männer der ersten Schicht eingeschlossen wurden, unter ihnen auch der bekannte Bergwerkingenieur Joshua Hays Brewster.
    Trotz aller Anstrengungen der Rettungsmannschaften besteht wenig Hoffnung, die Männer noch lebend zu bergen. Die seit 1881 stillgelegte Linie Angel Mine ist auf Veranlassung von Mr. Brewster wieder in Betrieb genommen worden. Er vermutete dort hochwertige Erze, auf die bei den ursprünglichen Grabungen nicht gestoßen wurde. Allerdings ist der frühere Besitzer der Mine, Mr. Ernest Bloeser, der Meinung, dieses immer mit Verlust betriebene Bergwerk enthalte kein hochwertiges Erzlager. Nach letzten Meldungen aus Central City wird es unmöglich sein, die Verunglückten überhaupt zu bergen. Man beabsichtigt, den Schachteingang zu versiegeln, so daß die Männer für alle Zeiten in ihrem tiefen Berggrab ruhen werden.
    Die Namen der diesem furchtbaren Grubenunglück zum Opfer gefallenen Männer lauten:
    Joshua Hays Brewster, Denver Alvin Coulter, Fairplay Thomas Price, Leadville Charles P. Widney, Cripple Creek Vernon S. Hall, Denver John Caldwell, Central City Walter Schmidt, Aspen
Warner E. O’Deming, Denver
Jason C. Hobart, Boulder
    Möge Gott diese tapferen Bergmänner behüten.
    Immer wieder fiel Donners Blick auf den letzten Namen der Liste. Sehr nachdenklich legte er schließlich die Fotokopie zur Seite, griff nach dem Telefonhörer und wählte eine Fernnummer.
14
    »Ein Sandwich Monte Christo«, sagte Harry Young genüßlich. »Das ist wirklich empfehlenswert. Das Salatdressing mit Roquefort ist auch ausgezeichnet. Aber zuerst möchte ich einen Martini, sehr trocken und mit einem Streifen Zitronenschale.«
    »Monte Christo Sandwich und Roquefort-Dressing für Ihren Salat«, wiederholte die junge Kellnerin und beugte sich so weit vor, daß der weiße Slip unter ihrem Minirock hervorlugte. »Und Sie, Sir?«
    »Ich nehme das gleiche«, sagte Donner. »Nur zum Anfang einen Manhattan on the Rocks.«
    Young spähte

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