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Hebt die Titanic

Hebt die Titanic

Titel: Hebt die Titanic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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der US-Navy.«
    »Wieviel Erz haben die Männer abgebaut?«
    »Nach Sid Koplins Schätzungen etwa eine halbe Tonne hochgradiges Erz.«
    »Wieviel reines Byzanium könnte daraus gewonnen werden?«
    »Grob geschätzt etwa fünfzehn Kilo.«
    »Mehr als genug, um das Projekt Sizilien durchzuführen«, sagte der Präsident.
    »Mehr als genug«, bestätigte Donner.
    »Und sie schafften es in die Staaten zurück?«
    »Nein, Sir. Die Franzosen hatten Verdacht geschöpft. Sie warteten also geduldig, bis die Amerikaner die schwerste und gefährlichste Arbeit vollendet hatten und legten sich dann einige Meilen vor der norwegischen Südküste auf die Lauer.
    Bevor Leutnant Pratt von dort aus Kurs auf New York nehmen konnte, wurde er von einem Kutter unbekannter Nationalität angegriffen.«
    »Keine Flagge, also auch kein internationaler Skandal«, sagte der Präsident. »Die Franzosen tarnten sich also auch in dieser Hinsicht.«
    »Aber sie zogen wieder den kürzeren«, erklärte Seagram lächelnd. »Unser Kriegsministerium hatte auch diese Möglichkeit in Betracht gezogen. Bevor die Franzosen einen dritten Schuß auf das amerikanische Schiff abfeuern konnten, hatte Leutnant Pratts Mannschaft die Seitenwände eines imitierten Deckhauses heruntergeklappt und schoß aus einer versteckten Fünfzoll-Kanone zurück. Kurz nach Anbrach der Dunkelheit setzte ein Volltreffer im Maschinenraum das französische Schiff in Brand. Aber Pratt hatte bei diesem Seegefecht einen Mann verloren, und vier Schwerverletzte fielen für den weiteren Dienst aus. Kleinere Lecks in den Laderäumen machten außerdem das Schiff schwer manövrierbar. Pratt und Brewster beschlossen, den nächsten Hafen einer befreundeten Nation anzulaufen, die Verwundeten an Land zu schaffen und das Erz von dort aus in die Staaten zu verschiffen. In der Morgendämmerung erreichte das schwer angeschlagene Schiff den Hafen von Aberdeen in Schottland.«
    »Warum hat man das Erz nicht einfach auf ein amerikanisches Kriegsschiff geschafft?«
    »Dann hätten wir den Erzdiebstahl eventuell offiziell bestätigen müssen und den Franzosen damit die Möglichkeit eröffnet, auf diplomatischem Wege die Rückgabe zu erwirken. Solange der Privatmann Brewster das Erz im Besitz hatte, konnte unsere Regierung sich offiziell distanzieren.«
    Der Präsident schüttelte den Kopf. »Brewster muß schon eine gigantische Persönlichkeit gewesen sein.«
    »Seltsamerweise war er von seiner äußeren Statur her recht klein«, sagte Donner. »Nicht größer als ein Meter fünfundfünfzig.«
    »Trotzdem ein erstaunlicher Mann, wenn er das alles nur im Interesse unseres Landes getan hat.«
    »Leider war es nicht ganz so«, sagte Seagram, und sein Blick verdüsterte sich beim Gedanken an Brewsters entsetzliche Tagebuchenthüllungen. »Brewsters Odyssee war noch nicht zu Ende. Das französische Konsulat in Aberdeen schaltete sich ein, als das Erz im Hafen auf einen Lastwagen geladen werden sollte. In aller Heimlichkeit wollten französische Agenten Brewster und seinen Männern das wertvolle Erz abjagen. Für Brewster wurde jetzt dieser Kampf um das Byzanium mehr und mehr zu einer ganz persönlichen Angelegenheit. Er hatte für das Erz alle möglichen Entbehrungen auf sich genommen, und er wollte sich seine Beute nicht mehr abjagen lassen.«
    »Also dachte er auch an persönliche Bereicherung?« fragte der Präsident.
    Seagram zuckte mit den Schultern. »Die Motive sind seltsam vermengt. Er wollte seinem Land helfen, aber er wollte dabei auch ein reicher Mann werden. Seine Gefährten wurden bei diesem Kampf mehr und mehr zu Handlangern. Und die Franzosen gaben den Kampf auch nicht auf. Der Erztransport durch England wurde zu einem blutigen Gemetzel um eine riesige Beute. Die Männer aus Colorado sahen sich da einer mächtigen Geheimdienstorganisation gegenüber, die ihre Verluste immer wieder ersetzen konnte. John Caldwell, Alvin Coulter und Thomas Price starben bei einem Überfall auf den Erztransport außerhalb von Glasgow.
    Charles Widney wurde in Newcastle ein Opfer der französischen Geheimorganisation. Walter Schmidt starb in der Nähe von Stafford und Warner O’Deming h Birmingham. Nur Vernon Hall und Joshua Brewster überlebten und brachten das Erz an den Ocean Dock von Southampton.«
    »Am Ende haben also die Franzosen doch gewonnen«, sagte der Präsident mit gepreßter Stimme.
    »Nein, Herr Präsident. Die Franzosen konnten das Byzanium trotz all dieser brutalen Anstrengungen nicht in ihren

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