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Hebt die Titanic

Hebt die Titanic

Titel: Hebt die Titanic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einen besseren Stand als Senator George Pitt aus Kalifornien?« fragte sie.
    Er sah sie an. »Die beiden sind verwandt?«
    »Vater und Sohn.« Er verfiel in düsteres Schweigen.
    Als Dana vor einer Ampel bei Rot halten mußte, neigte sie sich zur Seite und küßte ihn. »Hat das eine besondere Bedeutung?« fragte er. »Ja, eine Art Bestechung.«
    »Wieviel soll mich das kosten?«
    »Ich habe da eine Idee«, sagte sie einschmeichelnd. »Wir könnten uns einen neuen Film ansehen, anschließend Langusten im Old Potomac Inn essen, dann heimfahren, es uns gemütlich machen und –«
    »Fahr mich bitte ins Büro«, sagte er abwehrend. »Ich muß noch arbeiten.«
    »Bitte, Gene, mach dir das Leben nicht so schwer«, sagte sie beschwörend. »Deine Arbeit hat doch bis morgen Zeit.«
    »Nein, leider nicht.«
    Sie unterdrückte einen Seufzer und blickte wieder auf die nachtdunkle Straße des ländlichen Virginia hinaus. Der Präsident hatte sie vor eine unlösbare Aufgabe gestellt, so erschien es ihr. Die Kluft zwischen Gene und ihr war sehr tief. Würden sie sie je noch überbrücken können?
21
    Seagram musterte den Metallaktenkoffer auf seinem Schreibtisch und blickte dann zu dem Oberst und dem Hauptmann hoch, die ihm gegenüberstanden. »Es liegt da kein Irrtum vor?«
    Der Oberst schüttelte den Kopf. »Untersucht und bestätigt vom Direktor des Verteidigungsarchivs, Sir.«
    »Das war schnelle Arbeit. Vielen Dank.«
    Der Oberst blieb stehen. »Tut mir leid, Sir, aber ich muß diesen Aktenkoffer persönlich ins Verteidigungsministerium zurückbringen.«
    »Wer verlangt das?«
    »Der Minister selbst«, antwortete der Oberst. »Alles Material mit der Kennzeichnung Kode Fünf Vertraulich muß ständig unter Beobachtung oder Verschluß gehalten werden.«
    »Ich verstehe«, sagte Seagram. »Darf ich die Akte allein überprüfen?«
    »Jawohl, Sir. Ich werde mit meinem Adjutanten draußen warten. Aber ich muß Sie darum bitten, keinen in Ihr Büro zu lassen, während Sie die Akte lesen.«
    Seagram nickte. »In Ordnung, Gentleman, machen Sie es sich im Besucherzimmer bequem. Meine Sekretärin wird Ihnen Kaffee und einen Imbiß servieren.«
    Die beiden Offiziere verabschiedeten sich mit einem gemurmelten Dankeswort. Mehrere Sekunden lang blieb Seagram reglos sitzen. Da lag also das Material vor ihm, das fünf Jahre mühsamer und mitunter entmutigender Arbeit rechtfertigen sollte. Aber war es wirklich so?
    Vielleicht führten die Dokumente in dem Aktenkoffer nur zu einem weiteren Geheimnis oder im schlimmsten Falle in eine Sackgasse. Er schob den Flachschlüssel ins Schloß und klappte den Deckel hoch. In dem schmalen Diplomatenkoffer lagen vier Aktenordner und ein kleines Notizbuch. Die Aktenordner trugen die Aufschriften:
    CD5C 7665 1911 Bericht über den wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Wert des seltenen Elements Byzanium.
    CD5C 7687 1911 Korrespondenz zwischen dem Kriegsminister und Joshua Hays Brewster hinsichtlich des möglichen Erwerbs von Byzanium.
    CD5C 7720 1911 Memorandum des Kriegsministers an den Präsidenten betreffs Mittel für den Geheimen Armee-Plan 371-990-1285.
    8039 1912 Bericht über die abgeschlossenen Ermittlungen der Umstände des Verschwindens von Joshua Hays Brewster.
    Das Notizbuch trug nur den Titel: »Tagebuch von Joshua Hays Brewster.«
    Logischerweise hätte Seagram die Akten zuerst studieren sollen, aber die menschliche Neugier behielt die Oberhand, und er schlug das Tagebuch auf und lehnte sich im Sessel zurück.
    Vier Stunden später legte er das Tagebuch wieder ordentlich auf die Aktenstücke und drückte auf einen Knopf seiner Sprechanlage. Fast sofort schwang eine kleine Tür in der Seitenwand auf, ein Mann im weißen Technikerkittel trat ein.
    »Wie schnell können Sie das alles fotokopieren?« Der Techniker durchblätterte flüchtig das Tagebuch und die Aktenordner. »Es wird ungefähr eine drei viertel Stunde dauern.«
    Seagram nickte. »Gut. Dann machen Sie sich bitte gleich an die Arbeit. In meinem Besucherzimmer wartet nämlich jemand auf die Originale.«
    Nachdem die Wandtür sich geschlossen hatte, fuhr Seagram mit einer verstörten Handbewegung über sein Gesicht. Es war unglaublich, was er da in den letzten paar Stunden erfahren hatte.
    Zu welchen Entsetzlichkeiten Menschen doch fähig sind, dachte er gequält. Grauenvoll, wirklich grauenvoll.
22
    Der Präsident begrüßte Seagram und Donner an der Tür seines Studios in Camp David.
    »Tut mir leid, daß ich Sie um sieben Uhr

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