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Hei hei er und dann

Hei hei er und dann

Titel: Hei hei er und dann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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Kopf dicht über Joe geneigt.
    Die Spannung in dem Raum war spürbar, und Rina bekam einen Kloß in den Hals. Sie wusste nicht, was Colin erwartete oder empfand, aber sie hielt sich zurück, da sie merkte, dass er noch einen Moment allein mit Joe brauchte.
    Sie würde da sein, wenn er sie brauchte.
    Corinne hatte Colin mit Joe allein gelassen und damit den letzten Rest seiner Vorurteile zerstört, dass sie unsensibel und geldgierig sei und Joe nur ausnutze. Und nachdem Colin sie nun seit einer Woche an Joes Krankenbett beobachtet hatte, hatte er sich eingestehen müssen, dass sie es ehrlich mit Joe meinte und ihn aufrichtig liebte – auch wenn ihm diese Erkenntnis schwergefallen war.
    „Hattest du je einen Traum?“, fragte Joe nun. „Natürlich hatte ich Träume.“ Colin zwang sich zu einem Lachen, während der alte Mann seine alte Taktik anwandte, Colin nur schweigend anzusehen und auf Antwort zu warten, „ich habe davon geträumt, die Zeitung zu übernehmen.“
    „Blödsinn.“ Joe sprach mit lauter und klarer Stimme. „Du kennst deine Träume überhaupt nicht und wirst sie auch nie kennen, wenn du nicht aufhörst, ständig davonzulaufen.“
    Ein Schlag in die Magengrube wäre weniger schmerzhaft gewesen, aber diese absolute Direktheit entsprach nun einmal ganz und gar Joes Stil.
    Sekunden vergingen, in denen Joe seinen Adoptivsohn nur anstarrte, während Colin eine Antwort zu formulieren versuchte. Es war nicht leicht, denn der alte Mann hatte wie immer recht.
    Joe deutet auf den Wasserkrug. Dankbar für eine Minute Bedenkzeit, goss Colin etwas ins Joes Glas und reichte es ihm. Joe trank einen Schluck.
    „Wenn ich dich gebeten hätte, die Zeitung zu leiten, als ich krank wurde – einige Monate vor dem Schlaganfall –, dann hätte ich dich damit gezwungen, nach Hause zu kommen. Und du musst deinen Weg ohne mein Dazutun finden.“ Er räusperte sich. „Ich habe dich immer als meinen Sohn betrachtet. Auch wenn du das Gefühl nicht erwidern konntest.“
    Colin schluckte schwer. „Ich habe es erwidert. Ich konnte es nur nicht zeigen. Ich dachte immer, ich würde meine Eltern dadurch betrügen.“
    Joes Lachen klang mehr nach einem Keuchen und jagte Colin Angst ein. „Das wusste ich. Und Neil wusste es auch. Aber wir haben es dir nie zum Vorwurf gemacht. Dieser Sinn für Loyalität war es ja gerade, der dich zu einem so feinen Menschen gemacht hat. Ich bin sehr stolz darauf, dass du mein Sohn bist.“
    Colin schüttelte ergriffen den Kopf. „Ich habe dich gar nicht ver dient.“
    „Red keinen Unsinn. Natürlich hast du das. Denkst du etwa, ich wusste nicht, warum du jetzt hier bist? Dass du darum kämpfst, das zu erhalten, was mir gehört? Nur ein Sohn würde das für seinen Vater tun.“
    Colin schloss die Augen, doch der Wahrheit konnte er sich nicht verschließen. Joe kannte ihn besser als er sich selbst. Der alte Mann verstand Dinge und Zusammenhänge, die Colin selbst gerade erst klar wurden. Sein ständiges Weglaufen und die emotionale Distanz von Menschen waren eine Folgedes frühen Todes seiner Eltern. Doch damit war nun Schluss.
    Joes Schlaganfall hatte ihn nach Hause gebracht, und der Schock über seinen scheinbaren Betrug hatte ihn zum Nachdenken angeregt. Aber es war Rina gewesen, die ihm die größte Lektion von allen erteilt hatte: in Verständnis, Toleranz – und Liebe.
    Als sich das Wort in seinem Bewusstsein festsetzte, erschauerte Colin. Ja, er liebte Rina. Und er würde sich damit auseinander setzen müssen, sobald er das Krankenhaus verließ.
    Und er liebte den alten Mann, der da vor ihm im Bett lag. „Ich bin so froh, dass ich dich habe“, sagte er. „Aber warum hast du mir nicht erzählt, dass du Corinne die Vollmacht über die Zeitung geben würdest?“
    Joe machte ein betrübtes Gesicht. „Schicksal. Als ich krank wurde, wollte ich dich auf keinen Fall extra deswegen nach Hause holen, und als die Ärzte dann darauf bestanden, dass ich mir mehr Ruhe gönnte, musste ich Corinne mit der Leitung betrauen.“
    „Sie hat keine Ahnung, wie man eine Zeitung leitet, Joe.“ „Aber ich liebe sie und vertraue ihr, genau wie dir. Und wie zuvor Neil.“ Er deutete auf das Wasser, und Colin reichte ihm erneut den Becher.
    Die Liebesbekundung gegenüber Corinne zu hören erschwerte Colin seine Mission, Joe über den wahren Zustand der Zeitung aufzuklären. Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn und seufzte.
    „Und warum hast du es mir nicht gesagt, nachdem du Corinne die Vollmacht

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