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Hei hei er und dann

Hei hei er und dann

Titel: Hei hei er und dann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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nämlich die meisten Redaktionen von Frauenzeitschriften. Meine Berufserfahrung ist zwar nicht sehr groß, aber die fünf Artikel für meine Kolumne finde ich eigentlich doch schon ganz beeindruckend.“
    „Erde an Rina!“ Frankie wedelte mit der Hand vor RinasGesicht. „Ich möchte wissen, ob du vor deinen Problemen mit Colin davonrennst?“
    Rina war beleidigt. „Ich renne nicht, ich bin schlau. Hier gibt es für mich nichts mehr zu holen, also ziehe ich weiter.“ Doch der Schmerz in ihrem Herzen machte ihr klar, dass sie log. Hier gab es noch viel für sie zu holen, aber sie sah keinen Weg, sich diese Träume zu erfüllen.
    „Was ist mit Colin?“, wollte Frankie wissen.
    Rina blickte auf ihre Schuhe, ehe sie Frankie erneut ansah.
    „Was soll mit ihm sein?“
    „Nun stell dich nicht so dumm, das steht dir nicht“, schalt Frankie.
    Rina seufzte frustriert und stampfte mit dem Fuß auf. Das tat weh. „Mist!“
    Frankie legte eine Hand auf Rinas Schulter, und die tröstende Berührung trieb Rina die Tränen in die Augen. „Dieser Mann hat mich ohne jeden Skrupel angelogen, also was soll ich noch weiter hier?“
    Sie wollte so gern glauben, dass Colins Gefühle ihr gegenüber echt waren und dass ihm die Sache leidtat. Doch sie wusste nichts davon, und es würde nun auch nichts mehr ändern. Sie hatten eine kurze Affäre gehabt, mehr nicht. Sie war immer davon ausgegangen, dass er irgendwann wieder abreisen würde, aber nun war sie es, die die Stadt verließ.
    „Du kannst dich an mich halten und an Emma, an deine Freunde bei der Zeitung. Und ich wette, auch Colin wäre für dich da, wenn du ihn nur lassen würdest.“
    Das ist ja das Problem, dachte Rina. Seine Version zu hören, ihn für sie da sein zu lassen und anzunehmen, dass er das sogar wollte, würde sie schrecklich verletzlich machen. Unabhängig davon, wie sehr sie ihn liebte, hatte sie dennoch Zweifel, dass sie sich dieser Art von Schmerz jemals wieder öffnen könnte.
    Sie hatte ihren Ehemann verloren und nun Colin. Aber sie hatte sich selbst gefunden, und das war wichtiger als alles andere.
    Colin saß an seinem Schreibtisch und klopfte mit dem Bleistift auf die Tischplatte. Am Montag hatte Rina sich krankgemeldet, am Dienstag war sie gekommen, hatte sofort ihr Headset aufgesetzt und an ihrer Kolumne gearbeitet. Als er gegen Mittag an ihren Tisch ging, sagte sie, sie habe ein Meeting, und verließ das Büro, da sie sicher genau wusste, dass er am Nachmittag im Krankenhaus sein würde. Abends hatte sie weder auf das Klingeln ihres Telefons noch ihrer Türglocke reagiert, und nun, am Mittwochmorgen, war Colin ziemlich nervös.
    Heute könnte sie ihm nicht mehr ausweichen! Wenn es sein musste, würde er sie über die Schulter werfen und in den Lagerraum verfrachten.
    Da tippte ihm jemand auf die Schulter, und er fuhr verärgert herum. „Was gibt es denn?“, polterte er los.
    „Hast du wohl eine Minute Zeit für mich?“ Vor ihm stand Rina, eine Hand in die Hüfte gestützt, und tat so, als würden sie sich kaum kennen.
    „Was kann ich für dich tun?“ Er versuchte, sich vor den übrigen Mitarbeitern professionell zu verhalten.
    Tatsächlich hätte er sie jedoch am liebsten in seine Arme gezogen und sich nicht nur entschuldigt, sondern geschworen, alles wieder gutzumachen. Selbst wenn sie ihm nie vergeben sollte, so war es ihm dennoch ein großes Bedürfnis zu zeigen, dass er nicht einfach ein weiterer Mann war, der auf ihren Gefühlen herumtrampelte.
    „Ich habe schon mit Corinne gesprochen, aber sie meinte, dass du jetzt für Personalfragen zuständig bist, also komme ich zu dir.“ Ihre Stimme klang kühl, doch ihre Augen verrietenihren Schmerz und, wie er hoffte, ihre noch immer vorhandene Liebe.
    Er war nicht sicher, wohin dieses Gespräch führen würde, aber beim Wort ‚Personal‘ klingelte in seinem Kopf eine Alarmglocke. „Weshalb?“, fragte er Rina.
    „Ich habe deinen Rat befolgt und mich bei mehreren Redaktionen von Frauenzeitschriften in New York beworben.“ Sie schüttelte nonchalant das Haar, um locker zu erscheinen.
    Doch Colin durchschaute sie. Er sah die verletzte Frau hinter der selbstsicheren Fassade. Und wenn sie verletzt war, konnte das nur heißen, dass sie immer noch an ihm hing.
    Sie holte tief Luft, bevor sie fortfuhr. „Sollte also jemand anrufen, wäre ich dir sehr verbunden, wenn du mich trotz allem, was zwischen uns vorgefallen ist, weiterempfiehlst und mir ein gutes Zeugnis ausstellst.“
    Bei dem

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