Hei hei er und dann

Das kann unschön werden.“ Schmerzhaft, dachte sie bei dem Gedanken an die unausweichliche Trennung.
    „Oder wundervoll. Denk darüber nach, Brianne. Ein ganzer Sommer, der nur uns beiden gehört.“
    Sie zögerte. Sein Plan klang ungeheuer verlockend, doch sie hatte Angst, ihr Herz an ihn zu verlieren. An einen Mann, der Risiko und Gefahr liebte, den sie jederzeit durch eine Kugel verlieren könnte.
    Aber sie war nicht bereit, mit ihm über ihre Ängste zu reden. Das wäre ein Schritt in Richtung einer Beziehung, die über das rein Körperliche hinausging, und das kam für sie nicht infrage. „Ich will keine feste Beziehung. Wenn der Sommer vorbei ist und mein Bruder nach Stanford geht, werde ich nach Kalifornien ziehen.“ Das war eine plausible Erklärung, die jeder verstehen würde.
    In seinen Augen flackerte es kurz auf. Ob es Enttäuschung oder Überraschung war, konnte sie nicht sagen.
    „Auch ich will keine feste Beziehung. Wir sind also einer Meinung.“ Jake ließ sich nicht so leicht abschrecken. „Wir wollen beide das Gleiche – eine kurze Affäre.“ Er hielt inne. „Ich brauche dich und die Zeit, die wir zusammen verbringen können. Und wenn du ehrlich bist, musst du zugeben, dass du es auch willst.“
    Brianne stockte der Atem. Es hatte keinen Zweck, es abzustreiten. Jake bot ihr die Gelegenheit, ihre Weiblichkeit zu erkunden und erotische Freiheiten zu genießen – alles, was sie jahrelang unterdrückt hatte.
    „Du willst ein Verhältnis mit mir?“, brachte sie hervor und formulierte damit ihren größten Wunsch und ihre größte Angst zu gleich.
    „Im Idealfall, ja.“ Er strich mit dem Finger über ihre Wange. Ihre Haut brannte unter der zarten Liebkosung. „Ich verspreche dir, egal wie sehr ich dich begehre, ich werde es langsam angehen lassen. Ganz locker.“ Seine Hand wanderte leicht über ihren Hals bis zum Ausschnitt ihres Tops. „Und verführerisch“, murmelte er. „Ich verspreche dir, du wirst es genießen.“

    Brianne bezweifelte nicht, dass er Wort halten würde. Sie hatte einige Affären gehabt, obwohl sie wusste, dass sie kein Weg aus der Einsamkeit waren. Doch bei keinem Mann hatte sie sich je so begehrenswert gefühlt wie bei Jake.
    Seine Hand verharrte auf ihrer Schulter, und er spürte ihre seidige Haut unter seinen Fingern. Er sehnte sich danach, sie zu schmecken, und wusste zugleich, dass Brianne noch weit davon entfernt war, ihm das zu erlauben.
    Die Sekunden, die sie zögerte, waren die längsten seines Lebens.
    Endlich nickte sie. „Okay, wir haben einen Deal.“ Verlegen streckte sie die Hand aus, aber Jake beließ es nicht beim Händedruck. „Dann sollten wir unsere Abmachung besiegeln.“ Er zog Brianne an sich, und sie schmiegte sich an ihn.
    Erwartungsvoll öffnete sie die Lippen, doch Jake streifte nur sanft ihre Stirn mit seinem Mund. Eine nie gekannte Zärtlichkeit überkam sie.
    Er begegnete ihrem verwunderten Blick. „Wir wollten es langsam angehen lassen, erinnerst du dich?“
    Sie berührte seine Wange. „Was ist mit verführerisch?“, fragte sie schmollend. Jake konnte nicht länger widerstehen und küsste sie.
    Brianne stöhnte lustvoll, als er mit der Zungenspitze zwischen ihre weichen Lippen glitt. Der Vorsatz, sie langsam zu verführen, war vergessen. Die Leidenschaft, die seit Monaten zwischen ihnen schwelte, explodierte. Was als sanfte Liebkosung begonnen hatte, steigerte sich zu forderndem Verlangen. Er konnte seine Erregung kaum noch beherrschen.

    Aber dann erinnerte Jake sich wieder an sein Versprechen. Sie hatten Zeit. Wenn sein Körper auch sofortige Befriedigung verlangte, so wollte Jake doch nicht, dass das Feuer zwischen ihnen zu schnell verlöschte.
    Behutsam löste er sich von ihr. Ganz loslassen wollte er sie indes noch nicht. Er hielt sie an den Schultern fest und betrachtete zärtlich ihr Gesicht mit den geröteten Wangen und den feuchten, leicht geöffneten Lippen. „Verführerisch, wie ich es gesagt habe“, flüsterte er atemlos.
    Zitternd berührte sie ihren Mund. „Und ich habe es genossen.“
    Jake lächelte. „Ich halte meine Versprechen immer.“ „Die Eigenschaft gefällt mir.“ Sie erwiderte sein Lächeln. „Wir werden gut zusammen sein, Brianne.“ Er drückte aufmunternd ihre Schultern.
    „Oh, das hast du gerade bewiesen.“ Sie lachte kurz. „Aber es gibt noch andere wichtige Dinge, vergiss das nicht. Und nur weil du mich verführst, bedeutet das nicht, dass ich beim Workout nachsichtig mit dir sein