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Hei hei er und dann

Hei hei er und dann

Titel: Hei hei er und dann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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Hand das Badetuch fest, das sie um ihren Körper geschlungen hatte, und trat ans hohe Geländer. „Das ist beinahe unwirklich schön.“
    Jake stellte sich hinter sie. „Ziemlich beeindruckend, nicht wahr?“
    Sie nickte. „Und das hier gehört auch deiner Schwester, so wie das Apartment?“ Niemand sonst aus dem Haus kann hier heraufkommen?“
    „Niemand.“
    Sie stieß einen kurzen Pfiff aus. „Das nennt man Luxus.“ Jake lehnte sich mit einer Hüfte ans Geländer. „Herrliches Leben, wenn man es sich leisten kann.“
    Brianne spürte die Kälte in seinem Tonfall, und wunderte sich wieder, warum er so empfindlich reagierte. Sie würde ihn einfach fragen.
    „Jake?“ „Ja?“ Gedankenverloren starrte er über die Stadt. „Warum ist Geld so ein Reizthema für dich?“
    Er drehte sich zu ihr um. „Ich nehme an, wenn ein Mann von seiner Frau verlassen wird wegen etwas, das er nicht hat …“
    „… dann beschließt er, künftig alle Frauen über einen Kamm zu scheren?“, beendete Brianne den Satz für ihn.
    „Vermutlich“, erwiderte er mit einem knappen Nicken. Seine Antwort versetzte Brianne einen Stich. Sie hatte gar nicht gewusst, dass Jake jemals verheiratet gewesen war. Der Gedanke, dass er einmal eine andere Frau geliebt hatte, tat überraschend weh. Dazu kam die traurige Erkenntnis, dass sie kaum etwas von ihm wusste. Aber sie wollte es so – aus Angst vor Trennungsschmerz.
    Trotzdem verletzte sie seine Einstellung. Es wirkte ja beinahe so, als ob er sie für geldgierig hielt. „Ich bin nicht gerade die typische Goldgräberin“, wandte sie ein.

    „Nein, das bist du nicht.“ Er fasste nach ihrer Hand. „Warum kommt es mir dann so vor, als ob du das denkst?“, fragte sie ärgerlich.
    „Mein Fehler, dass ich überreagiert habe.“ Jake senkte den Blick, während er mit dem Daumen über ihr Handgelenk strich. „Und meine Furcht gezeigt habe.“
    Ihr Herz stockte. „Furcht wovor?“ Brianne hätte nie gedacht, dass ein Mann wie Jake Angst empfinden und es auch noch zugeben könnte.
    „Zum Beispiel davor, dass du mich unzulänglich finden könntest.“
    Sie fühlte, wie eine Welle inniger Zuneigung sie ergriff, und konnte sich nicht dagegen wehren. Zärtlich umfasste sie sein Gesicht. „Wie könnte eine Frau dich unzulänglich finden?“
    „Hast du eine Ahnung, wie viel ein Cop verdient?“ Brianne lächelte. „Sicher mehr, als ich nach dem Bezahlen der Internatsrechnungen übrig hatte“, entgegnete sie scherzhaft, doch dann wurde sie ernst. „Nach dem Tod meiner Eltern habe ich gelernt, dass jeder selbst für sein Glück verantwortlich ist.“
    „Meine Exfrau verließ sich darauf, dass ich sie glücklich machte.“ Jake winkte ab. „Streich das. Sie verließ sich auf mein Scheckheft. Seltsam ist nur, dass sie meine finanziellen Verhältnisse kannte, als sie mich heiratete. Ich dachte wirklich, dass wir das Wesentliche gemeinsam hätten. Wie zum Beispiel den Wunsch, eine Familie zu gründen.“
    Briannes Herz schmerzte bei dem Gedanken. „Habt ihr … Kinder?“ Sie hätte sich bei dem Wort beinahe verschluckt.
    Er schüttelte den Kopf. „Nein. Aber ich wollte welche.“ Ob er immer noch welche wollte? „Was lief falsch?“, fragte sie.
    „Ich weiß es bis heute nicht. Wir sind in die Vorstadt gezogen, sie lernte verschiedene Leute kennen. Alles Paare, die wohlhabender waren als wir – Ärzte, Anwälte, Geschäftsleute.“ Er zuckte mit den Schultern. „Dann lernte Rina auch noch Robert kennen und heiratete ihn. Das half auch nicht gerade.“

    „Das hätte nichts daran ändern sollen, was deine Frau für dich empfand und daran, wie sie war.“
    Jake runzelte die Stirn. „Vielleicht ist es das. Ich habe nicht gewusst, wer sie wirklich war. Ich habe mir nie die Zeit genommen, es herauszufinden.“
    „Hast du sie geliebt?“ Brianne biss sich auf die Unterlippe und wünschte, sie könnte die viel zu persönlichen, viel zu viel verratenden Worte zurücknehmen.
    „Ich dachte, sie hat mich geliebt, doch sie hat mich nie so akzeptiert, wie ich bin. Was ich immer sein werde. Sie hat mich aufgegeben, als sie merkte, dass sie mich nicht ändern konnte.“
    Und das hat ihn tief verletzt, erkannte Brianne. So tief, dass er gegenüber jeder anderen Frau misstrauisch war. Er hatte guten Grund dazu. Auch Brianne hatte nicht voll akzeptiert, wer er war. Sie hatte ihm das sogar ins Gesicht gesagt. Von Anfang an hatte sie sich heimlich gewünscht, ihn in einen Mann zu verwandeln, der statt

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