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Hei hei er und dann

Hei hei er und dann

Titel: Hei hei er und dann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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doch sie konnte sich im Moment kein Mitgefühl für ihn leisten. Ein Polizistenmörder schickte ihr Blumen und belästigte sie am Telefon. Ein Schauer jagte ihr über den Rücken. „Wie hast du für meinen Schutz gesorgt? Und lass ja nichts aus.“ Brianne verschränkte die Arme vor der Brust, weniger in Abwehrhaltung als vielmehr, um ihr Zittern zu unterdrücken.
    „Ich habe dich von einem Privatdetektiv beschatten lassen“, gestand Jake. „Und wenn er nicht in deiner Nähe sein konnte, war ich es.“
    Seine Worte hätten sie nach all dem, was sie bis jetzt erfahren hatte, nicht mehr schockieren sollen, dennoch taten sie es. Sie fragte sich, ob Jake sich nur deshalb für sie interessiert hatte, um sie leichter schützen zu können.
    Ihr Herz rebellierte gegen den Gedanken. Aber ihr verletzter Stolz und die Enttäuschung, dass er sie belogen hatte, ließen seine Motive auf einmal zweifelhaft erscheinen.
    Sie wollte ihm ihre Schwäche nur nicht zeigen. „Okay, also was nun, Detective?“
    Jake zuckte bei ihrem förmlichen Ton zusammen. „Dies ist kein offizieller Fall für mich, Brianne.“
    „Nein, du bist ja beurlaubt. Dennoch zieht dich Gefahr wohl magisch an. Und diesmal hat dein Hunger nach dem Kick die Gefahr an meine Türschwelle gebracht.“
    „Unsere Türschwelle, oder hast du vergessen, dass du bei mir eingezogen bist?“, fragte er mühsam beherrscht.
    Er hatte recht. Sie machte ihm unnötig Vorwürfe. „Okay. Wie nah ist die Polizei denn dran, den Fall zu klären und den Mann einzusperren? Bevor er mich kriegt, meine ich.“
    Wieder wich Jake ihrem Blick aus. „Nicht besonders nah“, gestand er und erklärte ihr, wie der Fall mit der Überdosispatientin zusammenhing. Er erwähnte auch das „Eclectic Eatery“. „Wir konnten das Opfer noch nicht mit dem Restaurant oder Ramirez in Verbindung bringen.“

    „Na großartig. Dann bin ich also eine wandelnde Zielscheibe.“ Brianne fing wieder an zu zittern. Ihr wurde ein wenig schwindelig.
    Jake legte seine Hand auf ihren Arm, doch sie schüttelte die Berührung ab und sank wieder auf die Couch. Während ihrer Angsttherapie hatte sie eine spezielle Atemtechnik gelernt, die ihr half, sich zu beruhigen. Sie ignorierte Jake und konzentrierte sich auf gleichmäßiges Luftholen, bis der Raum aufhörte, sich zu drehen, und sie wieder klar sehen konnte.
    Jake musterte sie besorgt. „Dir wird nichts passieren, solange ich in der Nähe bin. Und ich werde nicht von deiner Seite weichen.“
    „Das ist genau das, was ich wollte. Einen Bodyguard. Na toll“, erwiderte sie trocken. Einen, der nur mit ihr schlief, damit er wusste, wo sie nachts war.
    Jake presste die Lippen zusammen. Brianne war sich bewusst, dass sie kalt und verletzend klang, aber sie konnte nicht anders. Er hatte sie arglos durch die Straßen von New York spazieren lassen, während sie von einem Dealer und einem Privatdetektiv, den Jake engagiert hatte, verfolgt wurde. Sie fröstelte.
    „Du musst vorsichtig sein, okay? Geh nirgendwo allein hin, nicht einmal auf die Toilette, hast du verstanden? Ich hole jetzt David, damit ihr euch kennenlernt. Er beschützt dich tagsüber. Er ist gut. Wenn du dich an die Regeln hältst, wird dir nichts passieren.“
    Brianne umarmte sich selbst. „Und wo wirst du sein?“ „Ich kümmere mich um Ramirez.“ Er wandte sich zum Gehen.
    „Jake, warte.“ Sie hielt ihn am Arm fest und stand auf. Sie wollte nicht, dass er sich in Gefahr begab, und schon gar nicht ihretwegen.

    Weil sie ihn liebte.
    Liebe. Sie hätte es kommen sehen müssen und war doch blind gewesen. Sie hatte immer nur Berge von Fragen und Verwirrung gesehen. Daran hatte sich nichts geändert. Sie hatte keine Ahnung, wie sie es fand, einen Mann zu lieben, der so ein gefährliches Leben führte. Sie fühlte nur das überwältigende Bedürfnis, ihn vor sich selbst zu schützen.
    Er drehte sich zu ihr um. „Was ist?“ „Wie? Ich meine, wie willst du ihn fassen?“ „Er will mich, und offensichtlich benutzt er dich, um mich zu kriegen. Wenn ich ihn nicht wegen Drogenhandel belangen kann, dann wegen versuchten Mordes.“
    Sekundenlang stockte ihr Herz. „Wegen Mordes an wem? Dir? Wem soll das helfen?“, fragte Brianne erregt. Wenn Jake irgendetwas zustieße, würde sie das nicht überleben.
    „Wegen versuchten Mordes, Sweetheart. Er wird mir nichts anhaben, aber er kommt hinter Gitter, wo er hingehört.“
    Sie erkannte, dass er eisern entschlossen war, Ramirez zur Strecke zu bringen, und

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