Hei hei er und dann
gelegt. Colin schmunzelte. In seiner Wohnung standen sehr ähnliche Fotos herum.
Ihm war aufgefallen, dass er noch kein Foto von ihrem verstorbenen Ehemann gesehen hatte, und seine Neugier wuchs. In der Zimmerecke stand eine Kommode, auf der ein kleiner Bilderrahmen stand. Er ging hin, und da das gerahmte Foto so klein war, dass man es in der Brieftasche tragen könnte, und abseits der anderen stand, hatte er ein schlechtes Gewissen, als er es in die Hand nahm.
Er blickte in das Gesicht eines außergewöhnlich gut aussehenden Mannes. Colin kannte Rina noch nicht lange, aberer hätte nie vermutet, dass sie mit einem Managertypen verheiratet gewesen war, der Anzüge von Armani trug. Andererseits hätte er auch nicht vermutet, dass sie einen Shar-Pei besaß, der mittlerweile sabbernd ins Wohnzimmer zurückgekehrt war. Es bewies nur, dass er bei Rina immer mit dem Unerwarteten rechnen musste – und diese Herausforderung reizte ihn.
Er stellte das Foto zurück und trat in die Mitte des Raumes, gerade als Rina ins Zimmer kam. Bin Blick genügte, um seine mühsam kontrollierte Libido in vollen Aufruhr zu bringen. Wie schaffte diese Frau es nur, in einem Smoking derart sexy auszusehen?
Colin trug eine schwarze Hose und ein sportliches Jackett mit einem Stehkragenpullover darunter – es war für ihn das Äußerste an festlicher Kleidung. Rina hingegen trug nicht das erwartete festliche Kleid, sondern eine Hemdbluse mit weißem Kragen und roter Fliege, eine perfekt sitzende Marlene-Hose mit Hosenträgern und schwarze Pumps. Das Gesicht war kaum mehr geschminkt als vorhin, lediglich die Augen waren mit Lidschatten und Mascara betont, und die Lippen glänzten rot. Colin sah weder die Form ihrer Beine noch einen tiefen Ausschnitt, und dennoch verschlug es ihm die Sprache.
„Ich bin fertig.“ Rina blickte auf die Uhr. „Sogar dreißig Sekunden zu früh.“
„Und Sie haben ausgesprochen gute Arbeit geleistet.“ Er streckte seine Hand aus, und sie ging auf ihn zu.
„Danke sehr. Hatte ich schon erwähnt, dass auch Sie sehr gut aussehen?“
Er fasste sie am Ellbogen und bemerkte jetzt erst, was sich inzwischen noch an ihrem Äußeren geändert hatte. „Ihr Haar! Es ist viel kürzer, als man mit dem Pferdeschwanz meinen konnte.“
„Die Kunst der Illusion. Dann hat Ihnen mein Haarteil also gefallen?“
Das war noch gelinde ausgedrückt, denn die Vorstellung, wie ihr langes Haar ihren und seinen nackten Körper einhüllte, hatte ihn mehrmals in höchste Erregung versetzt. „Ich mochte es“, erwiderte er knapp.
Sie beugte sich zu ihm. „Lügner“, hauchte sie leise in sein Ohr. „Sie haben den Pferdeschwanz geliebt ! Männer lieben langes Haar. Es regt ihre Fantasie an.“
„Wer sagt das?“ Er verschränkte die Arme und stellte sich dumm. Na schön, er reagierte wie ein typischer Mann, aber das würde er verdammt noch mal nicht zugeben! Abgesehen davon waren die Gefühle, die Rina in ihm auslöste, unabhängig von ihrer Kleidung oder Haarlänge.
„Jedes erhältliche Frauenmagazin.“ „Ach ja? Warum finde ich dann Ihre halblangen Fransen so ungemein erregend?“ Eigentlich hätte er sie jetzt fragen können, ob sie je überlegt habe, ihre Talente bei besagten Frauenmagazinen einzubringen – doch war er momentan nicht in der Lage, an Dinge wie die Rettung der Zeitung zu denken. Er ging ein paar Schritte auf sie zu, sodass sie zwischen der Wand und seinem Körper gefangen war.
Rinas Brustknospen wurden sofort hart, als sie seinen Oberkörper berührten. Nur zu gern hätte er die Finger durch ihr weiches, stufig geschnittenes Haar gleiten lassen, doch er hielt sich zurück, da sie ohnehin schon spät dran waren und es nur eine weitere Verspätung geben würde.
„Sie würden selbst einen Heiligen auf eine harte Probe stellen“, stieß er hervor.
„Ich will keinen Heiligen auf die Probe stellen“, erwiderte sie neckend, „sondern Sie.“
„Und das tun Sie ausgesprochen gut.“ Doch was das Körperliche zwischen ihnen anging, mussten sie sich gedulden.
„Zeit für die Party“, sagte er also, trat zurück und streckte sein Hand aus.
Sie wirkte leicht erstaunt. „Sagten Sie nicht, Sie wollten Emmas Party zu Recherchen nutzen?“
Sie nickte. „Das stimmt.“ „Tja, ich möchte nicht, dass Sie sich über mich ärgern, weil Sie Ihre Arbeit nicht erledigen konnten.“ Er wollte ihr unbedingt das Gefühl vermitteln, dass das, was sie tat, wichtig für ihn war. Denn plötzlich war es das auch, obwohl
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