Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition)
In ihrem Buch merkt Heidi zu ihrer Rolle als „Gastgeberin und geistiger Kopf der Party“ an, dass diese „in der Stadt New York meiner Meinung nach zu Recht als eine der aufregendsten des Jahres bezeichnet wird.“
Die jährliche Halloweenfete bringt auch Heidis Karriere weiter in Schwung, denn es gilt tatsächlich als gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges, das zu einem Must für den Jetset der Stadt wird Zur ersten Party trägt sie schwarze Perücke, ein schwarzes Lackmieder und ein Stachelhalsband. Sie nennt das Kostüm einer jodelnden Domina „Porno-Heidi“ und begrüßt ihre Gäste mit dem Schlachtruf: „Ich bin die Heidi von der Alm“. Vielleicht ein etwas verkrampfter Versuch, ihr braves Image etwas aufzuweichen, aber immerhin.
Prince Andrew von England nimmt an der ausgelassenen Fete teil und wird mit halbnackten Models fotografiert. Seine Ex-Gattin Sarah Ferguson, Mutter zweier Töchter, weilt zu diesem Zeitpunkt gerade beim Dalai Lama, während Andrew, ohne Schlips und leicht angeheitert, von Heidi einen Wangenkuss bekommt. Das Bild mit dem Prinzen geht um die Welt, und gerade in englischen Gazetten entsteht eine heiße Diskussion darüber, ob Andrew nun eine Affäre mit Heidi habe oder nicht. Besonders aber erregt man sich in England darüber, dass ein Mitglied des Königshauses mit Sadomasochismus in Verbindung gebracht wird. Damit gemeint ist Heidis Outfit. Heidis Antwort darauf scheint ihr Auftritt zwei Jahre später im Londoner Nobelhotel „Ritz“ zu sein, wo sie sich für ein Fotoshooting von einem Pagen spielerisch auspeitschen lässt – was dazu führt, dass die Eigentümer des Hotels die Öffentlichkeitsarbeiterin feuern. Vielleicht nicht der glänzendste Höhepunkt von Heidis Karriere, aber in die Medien kommt sie mit der Aktion.
Heidis Partys in New York sind ein so großer Erfolg, dass „Lot 61“ (angeblich hat Heidi diese Bar in der 21. Straße ausgewählt, weil der 1.6. ihr Geburtstag ist) bald von Frederique van der Wal oder Karolina Kurkowa usurpiert werden wird, die damit ihren eigenen Karrieren wiederbeleben wollen. Heidi weicht ins Capitale an der Bowery Street aus, bevor sie ihre Partys überhaupt nach Los Angeles verlegt.
Bei dem Unterwäschehersteller, bei dem sie unter Vertrag steht, kommen die kleinen Skandälchen, die Heidi in den Medien auslöst, gut an. Sind vielleicht dort erdacht worden. Ihr Busen ist der Firma wichtig. Schon bei der Präsentation eines Büstenhalters von Victoria's Secret in New York im Jahr 2000 ist Heidi der Star der PR-Aktion, der „Erzengel“, der dafür in die Talkshows geht. Auf der Fifth Avenue rufen Fans „Hei-di! Hei-di!“ im Chor, als Heidi mit dem Laster vorfährt, der mit 5000 Exemplaren des neuen mit Flüssigkeit gefüllten Büstenhalter-Modells beladen ist. Ein Schwarm von Fotografen umgibt Heidi, als sie vor den Geschäftsräumen posiert. Reporter fragen die Kaufwilligen, die vor dem Eingang Schlange stehen, was sie von Heidi halten. Sheila Mart, eine Schauspielerin, gehört zu den ersten Kunden. „Sollte ich wissen, wer Heidi Klum ist?“ fragt sie verwirrt zurück. „Sollte man sie kennen?“ Justin Verga aber, italienischer Gaststudent an einer New Yorker Universität, behauptet: „In Italien weiß jeder, wer Heidi Klum ist.“
Am 22. Mai 2001 trifft Heidi bei der Laureus-Verleihung in Monaco auf Formel-1-Champion David Coulthard und besteht darauf, ihn zu chauffieren. Heidi am Steuer eines Rennwagens ist den Zeitungen eine Weltnachricht wert, vor allem, weil man ihr unterstellt, eine Affäre mit Coulthard zu haben, der als Weiberheld bekannt ist. Man will sie gemeinsam in Schottland gesehen haben. Eben hat man sie noch mit Jamiroquai gesehen, jetzt scheint sie Coulthardt zu mögen. Der Chor der Tuschelnden, die ihre Ehe mit Ric Pipino scheitern sehen, schwillt an. Konkrete Beweise aber fehlen. Manchen reicht es, sie bei der Berlinale mit George Clooney an der Bar lachen zu sehen, schon dichten ihr Leute ein Verhältnis mit dem Frauenschwarm an. „Er kann gut trinken“, gibt Heidi der Presse zur Antwort: „Und dann haben wir beide getrunken. Wie die Fische!“ um hinzuzufügen: „Wir waren natürlich nicht unter uns.“
Die Bekanntschaft mit David Coulthard ist pikant, da Heidi zwei Jahre später an der Seite eines anderen Formel-1-Mannes gesehen werden wird: Den Manager des Renault-Teams, Flavio Briatore. Dieser kommt allerdings erst 2002 wieder nach einigen Jahren Abwesenheit mit dem neu begründeten
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