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Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen

Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen

Titel: Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Hirscher
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direkt darauf schlafen.
Schnupfen
weißer Weihrauch
Vor allem in der Anfangsphase eines Schnupfens 2 – 3 Körner weißen Weihrauch auf einer heißen Herdplatte verräuchern und Rauch in kleinen Portionen einatmen.
Fenchelkraut mit Dillspitzen (siehe →  S. 66f. )
2 – 3x täglich 2 TL einer Mischung von 10 g Fenchelkraut und 40 g Dillspitzen auf einem heißen Ziegelstein unter ständigem Wenden verräuchern. Den aufsteigenden Rauch durch Mund und Nase tief einatmen. Die Kräuter noch grün als Brotaufstrich verwenden.
Verbrennungen
Leinsamen
6 EL Leinsamen auf 1 l Wasser geben und 10 Minuten kochen. Ein frischgebügeltes und steriles Leinentuch mit dem warmen Leinsamenwasser tränken und vorsichtig noch warm auf die verbrannte Stelle auflegen. Anfangs den Umschlag häufig erneuern, damit er nicht an der Wunde anklebt.
Warzen
Schöllkrautsaft
10 g Schöllkrautsaft mit 50 g altem Schweinefett vermengen und in der heißen Pfanne verschmelzen. So lange rühren, bis die Mixtur abgekühlt ist. Mehrere Wochen 1 – 2x täglich auf die Warzen auftragen.
Wunden
Schafgarbenkraut (siehe →  S. 94f. )
1 Handvoll Schafgarbenkraut 3 Minuten in Wasser sieden lassen und auspressen. Die Wunde mit 100 ml naturreinem Wein auswaschen und mit einer sterilen Leinenkompresse abdecken. Die Schafgarbe auf die Kompresse über der Wunde legen, mit einer Mullbinde fixieren. Wundauflage 3 – 8x täglich erneuern.
Zahnschmerzen, Zahnfleischerkrankungen
Wermutkraut mit Eisenkraut (siehe →  S. 100 f. / S. 64 f. )
Je 25 g Eisenkraut und Wermutkraut in ¼ l Wein kochen, abseihen, 2 TL Rohrzucker zugeben. Die Flüssigkeit trinken. Die noch warmen Kräuter auf die schmerzende Stelle legen, abdecken und fixieren.
Rebasche
2 EL reine Rebasche und ½ l Wein unter kräftigem Schütteln mischen. Flüssigkeit filtern. Von der Mixtur nach jeder Mahlzeit einen kleinen Schluck im Mund mit der Zahnbürste langsam und gleichmäßig um Zähne und Zahnfleisch verteilen. Die Flüssigkeit nicht schlucken, sondern wieder ausspucken.



Hildegards wichtigste Lebensmittel
    »Daher nährt ein Mensch, der schädliche und überflüssige Nahrung in sich aufnimmt, das schlechte Blut, und wer schlechte und überreichliche Getränke genießt, der vermehrt das schlechte Blutwasser in sich …«
    Hildegard erkannte die elementare Bedeutung einer gesunden Ernährung für die Gesundheit des Menschen: Lebensmittel sind die besten Heilmittel! In ihrer »Physica« untersucht sie einzelne Grundnahrungsmittel auf ihre Verträglichkeit und ihre Heilkräfte. Diese Liste der Hildegard-Lebensmittel ist historisch sehr interessant, aus heutiger ernährungswissenschaftlicher Sicht natürlich nicht vollständig. Hildegard hat nie ein Kochbuch verfasst, trotzdem beherzigen die nachfolgenden modernen Rezepte ihre Empfehlungen und kombinieren sie mit zeitgemäßer Zubereitung.

Getreide
    Im europäischen Mittelalter hatte das Getreide eine vorrangige Stellung in der Ernährung: Weizen, Gerste, Hafer, Dinkel, Hirse, Kolbenhirse und Roggen wurden viel gegessen – meistens als Brot, in den ärmeren Gesellschaftsschichten auch als Getreidebrei.
    Dinkel: Kaum ein anderes Mittel schätzt Hildegard diätetisch ähnlich hoch wie den Dinkel, dieses uralte Getreide aus der Familie der Spelzgetreidearten. Sie schreibt:
    »Der Dinkel ist das beste Getreide …, und er bereitet dem, der ihn isst, rechtes Fleisch und … Blut, und er macht frohen Sinn und Freude im Gemüt des Menschen.«
    Gerste: Die Gerste ordnet sie als schädigend für die Gesunden und die Kranken ein, wenn sie als Brot oder Mehl gegessen wird.
    Hafer: Obwohl Haferschleim bei Magenverstimmung als Hausmittel verwendet wird, schätzt Hildegard den Hafer nur be dingt.
    »Der Hafer … ist eine beglückende und gesunde Speise für gesunde Menschen … Für jene aber, die sehr krank … sind, ist er zum Essen nicht bekömmlich.«
    Hirse (Rispenhirse): Die Hirse ist nach Hildegard nicht brauchbar zum Essen, weil sie »weder das Blut noch das Fleisch und Kräfte im Menschen mehrt«.
    Roggen: Roggen ist ein Korn mit vielen Kräften. Das aus ihm bereitete Brot empfiehlt Hildegard den Gesunden und auch den Dicken, weil es »ihr Fleisch mindert«.
    Weizen: Weizen gehörte damals zu den teureren Getreidesorten, die sich Grundherren, Mönche und Stadtbürger leisten konnten.
    »Der Weizen ist warm und vollkommene Frucht, so dass in ihm kein Mangel ist.«

Früchte & Gemüse
    Rohes Obst steht bei Hildegard nicht sehr hoch im Kurs, sie sieht

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