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Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen

Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen

Titel: Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Hirscher
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nicht.«
    Hecht: Speziell die Innereien des Hechts haben nach Hildegard eine die Verdauung stimulierende Wirkung. Sowohl für den kranken als auch für den gesunden Menschen sei sein Fleisch gut zu essen.
    Hering:
    »Und daher ist der Hering für Gesunde und Kranke, wenn er frisch ist, schädlich zu essen.«
    Kranke sollten auf den Hering also in jeder Zubereitungsform verzichten. Wer gesund ist, kann ihn gebraten maßvoll verzehren.

Zutaten & Gewürze
    Butter: In Maßen gegessen, ist Butter ein Heilmittel, besonders für alte und schwache, magere und lungenschwache Menschen. Margarine ist in der Hildegard-Küche nicht zu gebrauchen.
    »Kuhbutter ist besser und heilsamer als Schaf- oder Ziegenbutter.«
    Eier: Eier dienten fast nur als Fastenspeise der höheren Stände. Die meisten Bauern des Mittelalters hielten auf ihren Höfen kein Geflügel, wodurch sie nur sehr selten in den Genuss von Eiern oder Geflügel kamen. Der war dem Adel vorbehalten. Bei Hildegard findet man nur verarbeitete, gekochte oder gebratene Eier. Rohe Eier rufen, laut Hildegard, »Fäulnis im Magen des Menschen« hervor.
    »Einem Kranken taugen aber weder weiche noch harte Eier zum Essen.«
    Honig: Einer der wichtigsten Schätze, den die Natur bot, war Honig. Vor allem in der Medizin wurde er als Heilungsmittel eingesetzt. Hildegard rät davon ab, ihn anstelle von Zucker zum Backen zu verwenden.
    Milch: Hildegard rät vom übermäßigen Milchkonsum ab, selbst wenn sie ihr eine gewisse vitalisierende Wirkung zuschreibt.
    »Die Milch der Kühe und der Ziegen und der Schafe und alle Milch ist im Winter heilsamer als im Sommer … Denjenigen, die im Sommer Milch essen, schadet sie etwas, wenn sie gesund sind. Wenn sie aber krank und schwach sind, sollten sie etwas Milch essen.«
    Zu viel Milch und Milchprodukte (außer Butter) schädigen den Organismus nach Hildegards Meinung, weil sie seine Verschleimung fördern.
    Essig: Verwenden Sie zum Kochen und Beizen Essig, der aus Wein gewonnen wird, weniger Obstessig. Wenn Hildegard von Essig spricht, meint sie den reinen Weinessig. Alle anderen Essigsorten seien nicht so wertvoll.
    »Der Essig kommt vom Wein und taugt zu allen Speisen.«
    Öle: Die Hildegard-Rezepte basieren fast nur auf Butter. Das Olivenöl schätzt Hildegard nicht besonders, weil die damit zubereiteten Speisen schwer verdaulich seien. Sie schreibt über den Olivenbaum:
    »Das Öl aus der Frucht dieses Baumes taugt nicht viel zum Essen, weil es, wenn es gegessen wird, Übelkeit hervorruft und andere Speisen schlecht genießbar macht.«
    Zucker: Es sollte zum Süßen nach Möglichkeit nur Rohrzucker verwendet werden, entweder roh oder eingedickt. Weißer Rübenzucker ist zu vermeiden, eignet sich aber zum Backen und Kochen.
    »Wenn ihn nachher jemand isst oder trinkt, belebt es ihn wieder. Und wer im Gehirn oder in der Brust Schmerzen hat … und wenn er dann Zucker isst oder trinkt, reinigt er sein Gehirn, und seiner Brust bringt er die Lösung zur Reinigung.«
    Gewürze und Küchenkräuter: Erst Kräuter und Gewürze machen Speisen vollwertig und ausgewogen. Sie helfen durch ihre Inhaltsstoffe, die Verdauung zu verbessern, ihre Riech- und Geschmacksstoffe fördern die Durchblutung. Hier einige Würzmittel aus der Hildegard-Küche: Nelke, Knoblauch, Muskat, Kümmel, Basilikum, Bertram, Dill, Petersilie, Quendel, Zitronenmelisse, Ysop.

Getränke
    Hildegard empfiehlt: Wein, Bier, Met, (Kräuter-)Tee und Wasser. Wein in Maßen getrunken ist wie ein Heilmittel, Bier ein Kräftigungstrunk für Kranke, Met ein Diätgetränk für Rheuma und Gicht. Empfehlenswerte Teesorten sind Fenchel-, Apfelschalen-, Brennnessel-, Hagebutten- und Melissentee. Die Getränkemenge richtet sich nach den Jahreszeiten. Wein wird von Hildegard sehr oft empfohlen und ist für ihre Heilkunde die unverzichtbare konservierende Basis der meisten Rezepte. Sie sagt vom Wein, der unter den Getränken des Mittelalters eine herausragende Stellung einnahm:
    »Ein Wein von der Rebe, im Falle er rein ist, macht dem Menschen ein gutes und gesundes Blut …«

Nahrungsgifte
    Bestimmte Nahrungsmittel ordnete Hildegard als schädlich für die gesunde Ernährung ein – und zwar in jeder Zubereitungsform, ob gekocht, gebacken, gebraten, gedünstet, roh oder in Verbindung mit anderen Nahrungsmitteln. Sie war der Ansicht, diese Nahrungsmittel würden aufgrund ihrer »Schleime«, ihrer Tendenz, verborgene Krankheitsanlagen zu wecken, und der von ihnen erzeugten schlechten Säfte

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