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Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen

Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen

Titel: Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Hirscher
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nach entstehen Krankheiten dann, wenn der Mensch nicht mit Gott und der Welt im Einklang ist. Als Heilmittel steht ihm die ganze Schöpfung zur Verfügung. Nach Hildegard sind die heilenden Kräfte nicht nur in Pflanzen zu finden, sondern auch in Edelsteinen, Mineralien- und Tieren. Darin ist sie einer Meinung mit vielen Ärzten der Antike. In ihren Werken nennt sie über 2000 Heilmittel, deren Wirkung auf dem Glauben basiert: an Gott und an die Heilkraft.
    Zu den wichtigen Heilmitteln zählt Hildegard auch die heilsamen Kräfte im Wort und in der Musik und in der persönlichen Zuwendung zum Kranken. Heil und Heilung gehen bei ihr Hand in Hand.
    Schließlich ist Hildegards Heilkunde in hohem Maße der Vorbeugung gewidmet: Sie fordert den gebildeten Umgang mit Licht und Luft, eine sinnvolle Ernährung ohne Übermaß und Sucht. Sie spricht von der »Heilkraft des Genießens«. Das Gleichgewicht von Bewegung und Ruhe gehören genauso dazu wie der rechte Rhythmus von Schlaf und Wachen und der bewusste Umgang mit den menschlichen Leidenschaften.
    Nachfolgend finden Sie eine tabellarische Übersicht von Zivilisationskrankheiten, jeweils kombiniert mit geeigneten Therapievorschlägen auf der Basis von Hildegard-Empfehlungen.
    Bitte beachten Sie trotzdem: Nur der Arzt kann im Ernstfall die Diagnose stellen und über das richtige Heilmittel entscheiden.

Häufige Beschwerden und wie sie nach Hildegard therapiert werden können
Indikation
Heilmittel
Rezept
Akne/fleckige Gesichtshaut
Quendelkrautpulver (siehe →  S. 86f. )
In Fleisch- oder Gemüsegerichten etwas Quendel mitkochen.
ungeschälte Gerste (siehe →  S. 124 )
Etwa 100 g Gerste 10 – 15 Minuten in Wasser kochen, durch ein Tuch abgießen. Mit dem leicht abgekühlten Sud das Gesicht vorsichtig benetzen.
Appetitlosigkeit
Salbei (siehe →  S. 92f. )
Eine Würze für pikante Speisen herstellen: 30 g Salbeiblätter, 15 g Kerbel und 1 Knoblauchzehe in 150 ml Weinessig zerreiben. Sparsam anwenden.
Asthma
Ziegenmilch
1x täglich 1 Glas frische Ziegenmilch trinken.
Bauchschmerzen
Bohnenbrühe
100 g Bohnenkerne 15 – 20 Minuten in 1 l Wasser kochen, bis sie sich auflösen. 2 EL Fett zugeben. Mit Salz und Muskatnusspulver würzen. Bohnen abseihen und Brühe trinken.
Bluterguss
Vogelmierenkraut
Das Kraut etwa 5 Minuten blanchieren, abseihen. Noch warm auf den Bluterguss legen und mit einer Binde fixieren. Auflage 3x täglich erneuern.
Darmträgheit/Verdauungsschwäche
Pfefferminze
Alle Fleisch- oder Fischgerichte und Salate mit frischen oder getrockneten Pfefferminzblättern großzügig würzen.
Flohsamen (siehe →  S. 68f. )
2x täglich 1 – 2 EL Flohsamen pur einnehmen oder als Brotbelag verwenden. Ergänzend ½ l Fencheltee trinken.
Depressionen
Fenchelkraut (siehe →  S. 66f. )
2 – 3x täglich Stirn, Brust, Schläfen und Magen mit frischgepresstem Fenchelsaft einreiben.
Durchfall
Fünffingerkraut
½ TL Fünffingerkraut mit ¼ l Wasser kochen. Vom Sud täglich 2 Tassen ungesüßt trinken.
Fieber
Meisterwurz-Wurzeln
1 – 2 TL Meisterwurz-Wurzeln in ⅛ l Wein ansetzen und über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Morgen zusätzlich ⅛ l frischen Wein zugeben. 3–5 Tage vor jeder Mahlzeit 1 Likörglas davon trinken.
Himbeerblätte
1 EL Himbeerblätter in ¼ l Wasser kurz kochen. Morgens und abends warm trinken. Die warmen Blätter für eine Magenauflage von 45 Minuten verwenden.
Gicht (Rheuma)
Quitten (siehe →  S. 126 )
Täglich 1 – 2 Quittenfrüchte gekocht oder gebraten zu einer beliebigen Tageszeit essen.
Petersilie (siehe →  S. 84f. )
20 g Petersilienkraut mit 80 g Rauke in wenig Olivenöl anrösten und auf die schmerzende Stelle legen. Mit einem sauberen Leinentuch fixieren.
Edelkastanienblätter
20 Edelkastanienblätter mit 10 stacheligen Kastanienfruchthülsen in 2 l Wasser 10 Minuten kochen. Sud für Saunaaufgüsse verwenden. 2 Saunatage wöchentlich à 2 – 3 Durchgänge.
Sellerie (siehe →  S. 128 )
60 g Selleriesamen, 20 g Weinraute, 15 g Muskatnuss, 10 g Gewürznelken und 5 g Steinbrechkraut pulverisieren. Vor und nach den Mahlzeiten ½ TL Pulvermischung mit Brot einnehmen.
Gürtelrose
Eisenkraut (siehe →  S. 64f. )
30 – 60 g Eisenkraut 5 Minuten in Wasser kochen, abseihen und gut abtropfen lassen. Die Kräuter noch warm auf ein reines Leinentuch geben. Kompresse auf die betroffene Hautstelle legen.
Haarausfall
Rinde und Blätter vom Pflaumenbaum
Rinde und Blätter zu Asche verbrennen, fein zerreiben und in ein Gefäß gegeben. 1 EL

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