Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen
Obst lieber gekocht. Gr undsätzlich müssen Gemüse, Beilagen und Salate bei Hildegard immer zubereitet werden, entweder gebraten, gebeizt oder gekocht.
Apfel: Der unansehnlichste Apfel ist für Hildegard der unbedenklichste. Erst wenn er winterlich alt und runzlig werde, dann sei er sowohl für Ges unde als auch für Kranke eine unbedenkliche Aufbaunahrung.
»Aber die Frucht … ist zart und leicht verdaulich, und roh genossen schadet sie ges unden Menschen nicht … Aber die gekochten undgebratenen Äpfel sind sowohl für die Kranken als auch für die Ges unden gut.«
Birne: Birnen sollen nach Hildegard überwiegend wegen ihrer Fähigkeit, den Magen zu reinigen, gegessen werden.
»… jedoch bewirken sie … eine gute Verdauung, weil sie die Fäulnis mit sich abführen.«
Brombeere: Die Brombeere empfiehlt Hildegard vorbehaltlos.
Dattel: Von diesen kräftigenden Früchten meint Hildegard, sie können so viel Kraft spenden wie das Brot.
Hagebutte: Kranke sollten Hagebutten meiden. Wer jedoch nur Magenprobleme hat, dem hilft sie gekocht.
Haselnuss:
»Die Früchte aber, nämlich die Nüsse, schaden einem Ges unden nicht sehr …, aber dem Kranken schaden sie, weil sie ihn in der Brust dämpfig machen.«
Lungenkranke und Asthmatiker sollten auf den Verzehr der Haselnuss verzichten.
Kastanie (Esskastanie): Hildegard empfiehlt die Kastanie vor allem bei Leber-, Magen und Milzleiden.
»Der Kastanienbaum … hat aber doch große Kraft … Und was in ihm ist und auch seine Frucht ist sehr nützlich gegen jede Schwäche, die im Menschen ist.«
Kirsche: Schwache und kranke Menschen sollten nicht zu viele Kirschen essen.
Mandel: Spricht Hildegard von Mandeln, dann meint sie die süßen Mandeln! Sie empfiehlt sie bei Kopfschmerzen, und auch
»wer an der Lunge oder der Leber erkrankt ist, sollte von der süßen, nicht der Bittermandel essen, denn sie machen ihn stark«.
Mispel: Mispeln sind bei Hildegard nützlich und gut. Ges unde wie Kranke können sie essen.
Quitte: Die Quitte gehörte im Mittelalter zu den edlen Gaumengenüssen. Hildegard sieht sie als uneingeschränkt bekömmlich. Ihre Heilkräfte leiten die Rheumastoffe aus dem Körper aus.
»… aber gekocht oder gebraten ist sie dem Kranken und Ges unden sehr bekömmlich.«
Schlehe: Wer unter Magenbeschwerden leidet, dem empfiehlt Hildegard Schlehen. In Honig eingelegt, helfen sie bei Rheuma. Die Kerne sollten Sie nicht mitessen.
»Aber wer im Magen schwach ist, der brate Schlehen in der Feuerflamme, das heißt, er brutzle sie, oder er koche sie in Wasser und esse sie oft, und dies führt den Unrat und den Schleim vom Magen ab.«
Walnuss: Ges unde dürfen Walnüsse in kleinen Mengen essen, Kranke sollten darauf verzichten. Hildegard sagt, bei Menschen, die viele Nüsse essen, würde leicht Fieber entstehen.
Bohne: Hier sind ausgereifte Bohnenkerne gemeint.
»Die Bohne ist warm, und für ges unde und starke Menschen ist sie gut zu essen.«
Vor allem gegen Schmerzen in den Eingeweiden ist gekochtes Bohnengemüse ein höchst effizientes Mittel.
Brunnenkresse: Hildegard bewertet die Brunnenkresse neutral. Wer Fieber hat, kann gedünstete Brunnenkresse essen.
Erbse: Erbsen wie Schälerbsen, Zuckererbsen und Markerbsen sind nichts für Kranke. Laut Hildegard hätte die Erbse keine Kräfte in sich, um die Krankheit auszutreiben.
Gartensalat (Gartenlattich): Salat schätzt Hildegard nicht sehr. Wer ihn auf eine zuträgliche Art essen will, muss ihn zuerst mit Dill oder mit Essig oder mit etwas anderem beizen. Dann erst kann er seine positiven Kräfte entfalten.
»Die Lattiche, die gegessen werden können, sind sehr kalt, und ohne Würze gegessen machen sie mit ihrem unnützen Saft das Gehirn des Menschen leer und füllen den Magen mit Krankheit.«
Gurken: Kranke und Ges unde sollten auf Gurken verzichten, denn sie würden die Bitterkeit der Säfte in Bewegung bringen.
Kohl: Hildegard vermutet, dass durch den Kohl Krankheiten im Verdauungstrakt ausbrechen könnten. Deshalb lehnt sie ihn für Kranke oder Dicke ab. Ges unde und magere Menschen dagegen könnten ihn bewältigen.
»… und ihr Saft ist eher unnütz, und in den Menschen werden Krankheiten von ihnen erzeugt, und schwache Eingeweide werden verletzt.«
Kürbis: Hildegard schätzt den Kürbis und meint:
»Die Kürbisse sind trocken und kalt und wachsen von der Luft. Und sie sind für Kranke und Gesunde gut zu essen.«
Möhren: Möhren bzw. Gelbe Rüben und Karotten sind ein praktisches
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