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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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»Es gibt nichts mehr zu schmieden, daher wird es keine Rolle spielen, wenn ich mich ein paar Stunden lang schwach fühle. Aylin werdet ihr noch brauchen, und du benötigst sowieso deine volle Kraft.«
    »Onderaan, ich kann nicht einfach ...«
    »Doch, Nya, kannst du.« Er lächelte. »Es wurde bereits Analov-Blut vergossen, um diese Stadt zu schützen. Was macht da ein wenig mehr schon aus?«
    Unterschied sich das wirklich davon, wie die Leute draußen kämpften? Wir bekämpften den Herzog bereits mit unserem Blut, unseren Schmerzen.
    »Bist du sicher?«, fragte ich.
    Er nickte. »Es ist die einzige Möglichkeit.«
    Ich zog mein Messer. Wenn wir schon das Blut meiner Familie verwendeten, dann sollte es auch eine Angehörige sein, die es vergoss.
    Die Wächtergarde der Gilde scharte sich auf dem Hof, als wir die ersten Fässer hinausrollten. Zwei Dutzend Leute, die in der Gilde Zuflucht gesucht hatten, boten sich als freiwillige Helfer an. Weitere wollten sogar kämpfen, wenn es sein musste: Großmütter und Großväter mit Eisen im Herzen und starkem Willen, auch wenn ihre Körper schwach sein mochten.
    Kinder rannten hin und her, füllten Säcke mit Sand und brachten sie zu jenen, die ihn auf dem Hof verteilten.
    »Was kann ich tun?«, fragte Danello atemlos. Er hatte Boten sowohl zu Jeatar als auch zu Balju geschickt, aber wer wusste, ob sie rechtzeitig eintreffen würden? Oder ob die beiden überhaupt Truppen für uns erübrigen konnten. Wenn sich der Herzog an die Gilde anpirschte, konnte er auch Soldaten zur Ablenkung unserer Hauptstreitkräfte geschickt haben.
    Immerhin hatten wir umgekehrt dasselbe getan.
    »Sorgt dafür, dass niemand auf dem Hof mit Schmerz gefülltes Pynvium hat. Wir können nicht riskieren, dass irgendjemand von unerwarteten Blitzen erfasst wird.«
    Die Wachen hielten Abstand zur Seemauer, unserer zweiten Verteidigungslinie für den Fall, dass der Sand nicht wirkte. Ich spannte den Körper an, obwohl uns das Schiff noch nicht erreicht hatte. Es kam näher. Ein Knarren und das leise Platschen von Riemen im Wasser gingen von dem schwarzen Schemen aus. Sie manövrierten ohne Segel, leise wie ein Seufzen.
    Wir verhielten uns genauso still. Wolken verhüllten den Halbmond. Auf dem Hof herrschte Finsternis. Er lag weit genug von den Docks entfernt, und entlang der Seeseite wuchsen Hibiskushecken. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass man vom Schiff aus nicht sehen konnte, wie wir uns bewegten und den Sand verstreuten.
    Schulter an Schulter standen wir über den Hof verteilt und warfen eine Hand voll Sand nach der anderen aus. Der Boden knirschte unter unseren Füßen. Als uns der Sand ausging, hielten wir inne und starrten in die Finsternis.
    »Wird das reichen?«, fragte Lanelle.
    »Ich hoffe es.«
    Aylin seufzte. »Wo willst du uns haben?«
    Ich zog ein kleines Horn hervor. »Ich brauche jemanden am gegenüberliegenden Ende des Hofs, der ein Zeichen bläst, wenn alle Soldaten auf dem Sand sind.«
    »Das übernehme ich.« Aylin schnappte sich das Horn, als Danello gerade danach griff. »Du wirst gebraucht, falls wir kämpfen müssen«, erklärte sie.
    »Du wirst vom Blitz erfasst werden«, warnte ich.
    Sie nickte. »Weiß ich. Komm einfach und hol mich, wenn es vorbei ist.«
    Ich umarmte sie. »Mach ich. Sei vorsichtig und bleib in Deckung.«
    »Das habe ich vor.« Damit rannte sie los und verschwand in der Dunkelheit.
    »Ich schätze, jetzt gilt es«, sagte ich mit verkrampftem Magen.
    »Ja.«
    Ich sah Danello an. Seine Züge bestanden nur aus Schatten. »Du solltest zurück zu den Wächtern.«
    »Ich verlasse dich nicht.« Schatten bewegten sich, und warme Lippen berührten meine. Ich zog ihn näher, wollte ihn nicht mehr loslassen. Er löste sich von mir. »Wir kämpfen zusammen.«
    »Zusammen.«
    Wir versteckten uns hinter einer hastig errichteten Barrikade fünfzehn Fuß vom Rand der Sandfläche entfernt. Ich hätte Stein bevorzugt. Tische und Stühle aus Holz würden Danello nicht schützen, wenn der Blitz zu uns zurückschnellte. Die Wächter der Gilde hinter uns duckten sich ebenfalls tief, einige legten sich sogar auf den Bauch, um bis zum letztmöglichen Augenblick unbemerkt zu bleiben.
    Das Transportschiff erreichte die Seemauer. Ich konnte keine Einzelheiten erkennen, aber seine schiere Größe nahm mein gesamtes Blickfeld ein. Metall rasselte, schneller und schneller, bis ein Platschen ertönte. Der Anker? Holz knallte auf Stein, dann erfolgte dasselbe Geräusch ein zweites

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