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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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kleineren Boote, die wir versenkt hatten, waren verschwunden, wenngleich auch sie das Befahren des Wassers tückisch gestalteten. Zwei Feuerboote hatten versucht, um sie herumzusteuern, und waren auf die Wracks aufgelaufen, die ihre Rümpfe aufgerissen und sie versenkt hatten.
    Der Herzog hatte mehr Soldaten zur Nordinsel geschickt. Immer noch ergossen sich aus jenen Transportschiffen, die wir nicht versenken konnten, blaue und silbrige Ströme auf die Straßen. Vorerst hatten wir den Feind auf die nördliche Insel und die Inseln der Aristokraten beschränkt, dennoch waren wir zahlenmäßig unterlegen.
    »Ich dachte mir, dass ich dich hier finde«, sagte Aylin, die erschöpft in den Kuppelsaal kam. Ihre Bluse wies Blutflecken auf, auch am Haaransatz prangte ein verkrusteter Streifen davon. Sie hatte den ganzen Vormittag Patienten und Heilern geholfen. »Die beste Aussicht der Stadt.«
    »Heute nicht.«
    »Naja.« Sie seufzte. »Das wird besser werden.«
    »Glaubst du wirklich?«, gab ich zurück.
    »Ja. Und du solltest das auch. Niemand hätte gedacht, dass wir das so lange durchstehen, und wir halten sie uns immer noch vom Leib.«
    Ich versuchte zu lächeln, doch es gelang mir nicht. Konnte ich wenigstens hoffen? Ich schaute zu den Schiffen, die wir versenkten, zu den Soldaten, die wir aufhielten. Zu den Feuern, die wir löschten.
    Wir würden womöglich nicht gewinnen, aber vielleicht, nur vielleicht würden wir überleben.

V IERUNDZWANZIGSTES K APITEL
    Z wei volle Tage, und immer noch hielten wir stand. Die Verwundeten strömten unablässig in die Gilde, und wir schickten sie immer wieder hinaus. Löschmannschaften wankten herein, andere taumelten hinaus, um sie abzulösen. Wir konnten nicht ewig so weitermachen und müde, ausgelaugte Soldaten gegen die frischen Truppen des Herzogs zusammenflicken.
    Die Docks standen in Flammen, aber die Feuer waren eingedämmt worden, bevor sie sich zur Nachbarinsel ausbreiten konnten. Ein Großteil des Handwerkerviertels war betroffen und einige Flammenherde brannten noch. Doch die meisten waren gelöscht worden. Eine der Inseln der Aristokraten bestand nur noch aus Schutt und Asche.
    »Kein Verlust«, meinte einer der Soldaten, der sich von seiner Heilung erholte. »Dort haben ohnehin nur Baseeri gelebt. Wir bauen die Insel für die Geveger wieder auf.«
    Ich verkniff mir eine Erwiderung und heilte weiter. Geveger hatten diese Villen ursprünglich errichtet. Dort brannte nichts von den Baseeri – nur der Besitz einer Familie, die schon lange ausgelöscht worden war.
    Eine weitere Nacht hielt Einzug. Der Lärm von klirrendem Metall wurde leiser, und im östlichen Teil von Geveg brannten Lagerfeuer – auf jenen Inseln, die fest in der Hand des Herzogs waren. Weitere Feuer brannten im westlichen Teil, doch um diese saßen keine Leute herum. Bei ihnen handelte es sich um die letzten Dockgebäude, die schließlich in sich zusammenfielen.
    »Noch eine in Bett sechs«, sagte Lanelle, als wir uns begegneten. »Ich lade meinen Schmerz ab und hole mir etwas zu essen.«
    »Ich kümmere mich darum.«
    Die Soldatin in Bett sechs lächelte. Ellis.
    Ich ergriff ihre Hände. »Schön dich zu sehen, auch wenn es hier ist.«
    »Besser hier als gar nicht.«
    »Stimmt.« Jemand hatte im Hauptvorzimmer mit einer Liste der Toten begonnen, aber ich hatte noch nicht nachgesehen, wer darauf stand. Ich hatte keine Zeit zum Trauern. Ich legte eine Hand auf Ellis’ Stirn und fühlte mich hinein, spürte dieselben Schnittwunden, Stiche und blauen Flecken, die ich seit Tagen heilte. Ich zog sie alle heraus.
    Ellis seufzte. »Danke.«
    »Wie läuft es draußen?«
    »Es ist schwierig, aber wir lassen sie nicht durch. Jeatar ist erstaunlich. Er lässt nicht zu, dass wir die Hoffnung verlieren. Er sorgt dafür, dass wir konzentriert bleiben und weiterkämpfen und lacht sogar gelegentlich. Diese Versenker haben einiges bewirkt.«
    Ich zuckte zusammen.
    Sie tätschelte meine Hand. »Wir wären mittlerweile tot, wenn du diese Dinger nicht vorgeschlagen hättest. Sie haben die Streitkräfte des Herzogs geteilt und uns Zeit verschafft, um Feuer zu löschen. Sie haben ihn gezwungen, dort anzulegen, wo wir am besten vorbereitet darauf waren. Jetzt, da er sich auf festem Boden befindet, geht er vorsichtig vor, statt durch uns hindurchzupflügen. Wenn wir gewinnen, dann nur deshalb.«
    Wenn wir gewinnen. Wie Aylin glaubte sie, dass wir eine Chance hatten.
    »Geht es Jeatar gut?«
    Ellis nickte. »Er wurde ein paar

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