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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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der Halbmondbucht zeichneten sich Schemen ab, die schwärzer als die Finsternis waren. Ein Transportschiff. Davor kleinere Boote. Sechs davon sanken bereits.
    »Ihr Heiligen, er räumt einen Weg frei«, stieß Danello hervor und umklammerte das Balkongeländer.
    »Nein, er hat einen geräumt.« Ich deutete auf die Schiffe, die sich der Gilde am nächsten befanden. »Wir haben die drei letzten Versenker blitzen gehört, nicht die drei ersten.«
    Der Herzog opferte all diese Leben um unserer endlich habhaft zu werden.
    »Ich benachrichtige den Hauptmann«, sagte Danello und preschte auf die Treppe zu. »Wir werden Verstärkung brauchen.«
    »Wie viele Soldaten befördert ein Transportschiff?«, fragte Aylin.
    »Vielleicht fünf- oder sechshundert.«
    »Wir dürfen sie nicht zur Gilde vorlassen«, sagte sie. »Wie viele Mann hat die Garde der Wächter? Halb so viele?«
    »Ja.«
    Wir mussten sie verlangsamen, sie von uns fernhalten. Der Verstärkung Zeit verschaffen, um herzugelangen. Der Herzog konnte nicht sicher sein, dass er alle Versenker ausgelöst hatte, also würde er vorsichtig sein. Das räumte uns etwas Zeit ein, allerdings nicht viel.
    »Vielleicht hat Onderaan Pynviumwaffen, die noch nicht rausgegangen sind«, meinte Aylin.
    Wir rannten zur Esse. Die Feuer brannten zwar noch, aber ich sah kein Pynvium in den Erzbehältern.
    »Onderaan!«, brüllte ich über das Tosen der Flammen.
    »Was ist?«
    »Wir werden angegriffen. Der Herzog hat einen Weg durch die Versenker in der Bucht geräumt und ist im Begriff, mit einem Transportschiff an den Docks der Gilde anzulegen. Haben wir noch Versenker übrig? Oder sonst etwas, das wir gegen sie einsetzen können?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nur dich.«
    Ich stöhnte und ließ den Blick durch die Gießerei wandern. »Es muss etwas geben. Splitter, die ich werfen kann, oder ...«
    Die Fässer mit Pynviumsand. Sechs davon an der Wand.
    »Ist da Schmerz drin?«
    »Keine Ahnung. Haben wir nie überprüft. Der Sand ist nur ein Nebenprodukt des Schmelzvorgangs.«
    Ich wandte mich an Aylin. »Hol einen Heiler, schnell.«
    »Wird gemacht.« Aylin rannte los.
    Die einzelnen Körner mochten klein sein, aber zusammen ergaben sie eine Menge Pynvium. Würde es reichen? Als Aylin mit Lanelle zurückkehrte, hatte ich die Einzelheiten geplant.
    »Der Sand in diesen Fässern.« Ich deutete hin. »Sag mir, ob da Schmerz drin ist.«
    Sie ging hinüber und steckte die Hand in jedes Fass. »Was ich fühlen kann, enthält Schmerz, allerdings besteht keine Möglichkeit zu sagen, ob in allen einzelnen Körnern welcher ist.«
    Gut genug.
    »Ich brauche Säcke. Und Leute, die sie tragen. Und eine Möglichkeit, diese Fässer auf den Hinterhof zu schaffen.«
    Onderaan starrte mich mit großen Augen an, dann trat Begreifen in seinen Blick.
    »Das ist ...«
    »Ich weiß, aber etwas anderes haben wir nicht.«
    »Du wirst einen Auslöser brauchen«, sagte Onderaan. »Etwas, das groß genug ist, die Blitzabfolge zu beginnen.«
    »Aber es ist kein Pynvium übrig«, sagte Lanelle.
    »Wartet!«, rief Onderaan. »Der Zylinder.« Er eilte zu dem Metallkästchen und holte ihn heraus. Wieder begann mein Magen zu flattern. »Würde das klappen? Er ist aus Pynvium gefertigt.«
    » Und aus Kragstun«, fügte ich hinzu. »Wir haben keine Ahnung, ob er überhaupt Schmerz aufnehmen kann. Oder was er tun wird, wenn wir versuchen, ihn zu füllen, geschweige denn, ihn zu blitzen.«
    »Haben wir denn eine Wahl?«, fragte Aylin. »Wir haben sonst nichts, was wir verwenden könnten, um den Blitz auszulösen.«
    Und auch keine Zeit, etwas anderes zu finden.
    Onderaan reichte Lanelle den Zylinder. »Was spürst du?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nichts. Er ist leer. Und im Augenblick liegt niemand im Behandlungstrakt, wir haben also keine Schmerzen.«
    Aylin schnaubte, zog ihre Bluse hoch und legte ihren Bauch frei. »Nya, stich mich.«
    »Nein!«
    »Sei nicht dumm. Wir brauchen Schmerz. Zusammen bringen wir genug auf, um den Zylinder zu füllen. Lanelle kann uns ja sofort heilen.«
    Niemand rührte sich. Lanelle lächelte. Wahrscheinlich hatte sie sich schon mindestens einmal ausgemalt, Aylin zu durchbohren.
    »Zwingt mich nicht, es selbst zu tun«, sagte Aylin. »Ihr wisst, dass ich fürchterlich schlecht ziele.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Es muss eine andere Möglichkeit geben.«
    » Stich mich«, wiederholte Aylin und klopfte sich auf den Bauch.
    »Lasst es mich tun.« Onderaan zog seine Schmelzjacke aus Leder aus.

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