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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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mehr.
    Ich öffnete die Augen. Einen Herzschlag lang sah ich ein weißes Nachschimmern vor mir, dann verblasste es. Die Löser hingen reglos und mit entspannten Zügen da. Sie hatten keine Schmerzen mehr. Lebten sie überhaupt noch?
    Schwach und zittrig kroch ich zum Rand der Scheibe, rollte mich darüber und fiel auf die Straße. Ich landete auf dem Rücken auf einem Soldaten, doch das war noch besser, als auf jenem Pynvium zu liegen. Mein Magen flatterte immer noch, aber ich hatte keine Kraft, mich weiter wegzubewegen.
    »Nya!«, rief Danello.
    Ich starrte zu den Sternen empor. Sie funkelten blau. Mir fielen die Lider zu.
    Leder schabte über Stein. Fluchen, Grunzen. Taumelnde Schritte, die sich näherten, lauter wurden. »Nya!« Danello hob mich in seine Arme. »Kannst du mich hören?«
    »Hilf ihnen«, brachte ich hervor. Ich zitterte, aber mir war nicht kalt.
    »Bist du verletzt? Kann ich dir Schmerzen abnehmen?«
    Mir tat der Körper weh, doch nicht so, wie es der Fall war, wenn ich Schmerz in mir trug. Ich war eher schwach als wund. Ich berührte seinen Arm, der sich heiß unter meinen bebenden Fingern anfühlte. Und drückte .
    »Nichts zum Schiften.« Jedes Wort kostete mich Anstrengung. So viel Anstrengung.
    Hände auf meinen Wangen. Warme Hände. »Nya, halt durch«, sagte Danello. »Aylin ist hier, aber sie ist bewusstlos. Weck sie auf, damit sie Hilfe holen kann.« Er legte meine Hand auf ihren Arm.
    Ich zog , nur ein wenig. Mich schauderte.
    Aylin erwachte. Sog scharf die Luft ein. »Was ist mit ihr passiert?«
    »Hol Lanelle. Sofort!«
    Weitere rennende Füße. Danello blieb bei mir, streichelte mein Haar. Ich versuchte, den Kopf zu heben, aber mein Hals fühlte sich an, als bestünde er aus Seetang.
    So viele Geräusche trieben in der Luft: Gebrüll, rennende Füße, klirrende Rüstungen. Krieg. Ein Krieg wütete. Und Danello schrie. Er schrie Lanelle an, sich schneller zu bewegen.
    Tali. Ich musste mich verabschieden.
    »Ich brauche Tali.«
    Hände drückten auf meine Haut. Ein Kribbeln. »Da ist keine Verletzung – sie fühlt ...«
    »Was fühlt sie?«, fragte Danello. »Lanelle, ist sie in Ordnung? «
    »Ich weiß es nicht! Als ich zuletzt so etwas gespürt habe, lag der Patient im Sterben. Ich weiß nicht, was ich tun kann, um ihr zu helfen.«
    Niemand sprach. Ich versuchte, mich in meinen eigenen Körper vorzutasten. Starb ich wirklich? Es fühlte sich eher an, als schliefe ich ein.
    »Danello«, flüsterte ich. »Hol Tali.«
    »Ich verlasse dich nicht«, sagte er. Und hörte sich wütend dabei an.
    »Vielleicht solltest du sie suchen«, flüsterte Lanelle. »Nya wird womöglich nicht ...« Sie verstummte kurz. »Sie hat nicht mehr lange Zeit.«
    »Das war kein Teil des Plans«, schrie Aylin und packte mich an der Bluse. »Du sollst ihn besiegen. Du sollst gewinnen.«
    »Ich glaube, das ist mein Plan«, sagte ein Mann. Ich kannte die Stimme.
    Peng!
    Dumpfe Aufschläge, als fielen Körper, und Schmerz brannte auf meiner Haut. Ich zwang mich, die Augen einen Spalt zu öffnen. Mein Herz hämmerte in der Brust. Ein Mann trat aus den Schatten, dann ein weiterer und noch einer. Noch mehr folgten. Soldaten.
    »Haltet sie fest.«
    Zwei Soldaten drückten meine Arme auf die Straße. Ein dritter Mann kniete sich über mich und fixierte meine Beine.
    Der Herzog von Baseer.

S ECHSUNDZWANZIGSTES K APITEL
    W oher in Moeds Namen hast du den Steuerstab?«, fragte der Herzog und zog ein Messer aus einer Scheide an seinem Gürtel. »Zertanik hat geschworen, er könne die Scheibe nicht zum Funktionieren bringen, die verlogene Ratte.«
    Ich wollte mich wehren, war jedoch hilflos wie ein Vogel in einem Krokodilmaul. Meine Finger streckten sich, tasteten nach Haut, aber ich hatte keine richtigen Schmerzen zu schiften, selbst wenn ich jemanden hätte berühren können.
    »Ich werde dich zum Schreien bringen.«
    »Aber, aber, Verraad«, meldete sich ein anderer Mann zu Wort. Auch diese Stimme kannte ich. Er war beim Herzog gewesen, als ich in die Waffe gebracht worden war. Erben, Eker ... nein, Erken. »Wir haben keine Zeit für Spielchen.«
    »Ein bisschen Zeit schon.«
    »Nein, sie ist zu gefährlich, um sie auch nur zum Foltern am Leben zu lassen.«
    »Du ... wirst nicht gewinnen«, presste ich hervor. Dadurch, dass sie mich zu Boden drückten, fiel es mir so schwer zu sprechen.
    Das Messer näherte sich. »Doch, werde ich.«
    Ich krallte die Hände in den Boden, konnte jedoch nicht mehr rühren als meine Finger.

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