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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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Ich streifte Danellos Hosenbein. Fand am Knie einen Riss.
    »Der beste Weg, eine Heilerin zu töten, ist geradewegs durchs Herz«, erklärte Erken.
    Der Herzog hob das Messer an. »Mal sehen, ob das auch bei Schifterinnen klappt.«
    Ich streckte meinen Finger und berührte Danellos Haut. Zog mit aller Kraft, die ich noch besaß. Mit einem Prusten erwachte er. Seine Schmerzen durchströmten mich, vermischten sich mit jenen Aylins.
    Das Messer schoss herab.
    Danello sprang den Soldaten zu meiner Rechten an und schlug ihn zu Boden. Mein Arm war befreit, und ich rollte mich nach rechts. Das Messer des Herzogs sank bis zum Griff in meine Brust, verfehlte aber das Herz. Ich keuchte, bekam nicht genug Luft, um zu schreien. Danello rammte den zweiten Soldaten, und der zuckte zurück. Mein anderer Arm war frei.
    Der Herzog. Schnapp dir den Herzog.
    Ich schlug kraftlos nach ihm. Verfehlte ihn. Meine Hand fiel herab und landete auf der des zweiten Soldaten. Meine Finger schlangen sich um seine, und ich drückte die Messerwunde in ihn. Er schrie auf und fiel zurück.
    Halt ihn auf. Halt den Herzog auf, dann kannst du sterben.
    »Ergreift sie!«, brüllte Erken. Der Herzog stürzte vorwärts. Er packte meine Kehle mit beiden Händen und drückte zu.
    Meine Sicht verschwamm. Ich legte die Hände auf seine Wangen und drückte .
    Er sog scharf die Luft ein, ließ aber nicht los. »Du kannst schiften, so viel du willst, ich bin stärker als du.«
    Soldaten umzingelten uns mit gezogenen Schwertern und schauten verwirrt drein. Wenn sie mich durchbohrten, konnte ich die Schmerzen in den Herzog schiften. Aber vielleicht wussten sie das.
    »Rührt sie nicht an!« Der Herzog drückte fester zu. Aus seinen Zügen sprach viel zu viel Vergnügen.
    Ich drückte härter. Die geschifteten Schmerzen prallten gegen eine Mauer, als sperre er mich aus. Es war etwas Starkes.
    Licht funkelte am Rand meines Sichtfelds. Meine Lungen fühlten sich an, als könnten sie jeden Moment bersten. Ich brauchte Luft. Brauchte ... Kraft ...
    Ich zog , hämmerte gegen jene Wand und versuchte, sie einzureißen, sie zu überwinden und ihn dazu zu bringen, mich loszulassen. Meine Sicht wurde klarer. Ich bohrte tiefer, zog härter, streckte mich über Blut, Knochen und Muskeln hinaus. Er grunzte, drückte jedoch weiter zu. Meine Finger schmerzten, trotzdem ließ ich nicht locker. Ich musste durch diese Wand, sonst war ich tot.
    Die Hände des Herzogs verstärkten ihren Griff, und in mir drehte sich alles. Ich zog weiter. Feuer raste in mich hinein, brannte meine Arme entlang und füllte meine Lungen. Die Wand bekam Risse, und sein Griff lockerte sich. Meiner blieb fest. Ich zog noch angestrengter. Mein Herz schlug in Einklang mit seinem. Mein Blut sang mit seinem Blut. Die Stärke jener Mauer floss in mich. Er versuchte, sich von mir zu lösen, aber nun hielt ich ihn fest, zog mehr und mehr, brachte die Wand zum Einsturz.
    »Seht euch das an«, stieß Erken hervor. Jetzt würden sie mich wegziehen, mich zum Aufhören zwingen. Mich töten.
    »Sie ist von den Heiligen gesegnet!«, rief ein Soldat.
    Ich hielt durch. Ein letztes Ziehen , ein letzter Herzschlag.
    Und dann war es weg.
    Nein, er war weg.
    Ich stieß den Herzog von mir. Sein Körper fiel zu einem Haufen zusammen und lag still, die verkrümmten Hände an die Brust gepresst wie ein gebrechlicher Greis. Seine Haut wirkte schuppig, seine Wangen waren eingefallen. Sein schwarzes Haar war heller, sogar in der Dunkelheit.
    Was hatte ich getan?
    Mein Herz pochte kräftig. Meine Schmerzen waren verschwunden. Ich fühlte mich ... mächtig .
    »Ihr Heiligen, was hast du mit ihm gemacht? Was bist du?«
    Ich schaute auf. Rings um mich standen Erken und die Soldaten, immer noch mit gezogenen Schwertern. Sie glotzen mich an; auf ihren harten Gesichtern zeichneten sich Angst und Verwirrung ab. Aus Erkens Miene sprach zudem Erstaunen.
    »Ich mache dasselbe mit euch, wenn ihr meine Stadt nicht verlasst«, drohte ich.
    Die Soldaten drehten sich um und ergriffen die Flucht. Soldaten, die vor mir flüchteten.
    Die Heiligen mochten mir vergeben, aber irgendwie gefiel mir das.
    Erken rührte sich nicht von der Stelle und beobachtete mich. »Er ist das falsch angegangen«, meinte er. »Gewalt war der falsche Weg. Er hätte dich bitten sollen, ihm zu helfen.«
    »Ich hätte abgelehnt.«
    »Das glaube ich dir gern. Vielleicht können wir ja einen Handel abschließen?«
    Ich stürzte mit ausgestreckten Händen auf ihn zu. Er schrie auf

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