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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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das Wasser zehn Fuß vom Heck entfernt.
    »Jemand muss hierbleiben und den Anker zurückziehen.«
    »Das mache ich«, meldete sich Lanelle.
    Aylin verschränkte die Arme vor der Brust. »Damit habe ich kein Problem.«
    »Überrascht mich nicht«, schoss Lanelle zurück.
    Ich seufzte. »Aufhören, alle beide.«
    »Kommt mich holen, wenn ihr damit fertig seid, das Haus dieses Zertanik zu durchsuchen.«
    Danello räusperte sich. »Was ist mit Tali?«
    »Sie kommt mit uns.«
    »Nya, das ist keine gute Idee«, meinte er. »Wir können sie nicht kontrollieren.«
    »Ich lasse sie nicht noch einmal zurück.« Vor allem nicht bei Lanelle.
    Er blickte in die Dunkelheit. Selbst zu dieser späten Stunde konnte man Menschen brüllen und das gelegentliche Klirren von Metall auf Metall hören. Jemand kämpfte nicht allzu weit entfernt. »Ein Schrei, und sie hat uns verraten.«
    »Dann knebelt sie«, schlug Lanelle vor.
    Aylin sog scharf die Luft ein. »Es ist schon schlimm genug, dass wir sie fesseln mussten, und jetzt willst du sie auch noch knebeln?«
    »Ich will nicht, aber es ist die einzige Möglichkeit, damit Nya sie mitnehmen kann und sie still bleibt.«
    »Sie wird ihre Schwester nicht knebeln.«
    Grinsend verschränkte Lanelle die Arme vor der Brust. »Dann mach einen anderen Vorschlag.«
    Das tat Aylin nicht. Sie wollte es eindeutig, bemühte sich krampfhaft, sich etwas einfallen zu lassen, aber es gab keine bessere Idee. »Aylin hat recht«, sagte ich. »Ich werde Tali nicht knebeln. Seit sie aufgewacht ist, war sie größtenteils ruhig.«
    »Du könntest sie hierlassen, wo sie sicherer ist«, meinte Danello abermals.
    Ich starrte ihn finster an. »Ich lasse sie nicht noch einmal zurück. Wenn das bedeutet, dass wir gefangen werden, dann werden wir zusammen gefangen.«
    Ich befestigte an ihren Handgelenken ein Seil wie eine Leine und schlang es mir um die Hand. Ich halte meine Schwester als Haustier. Rasch verdrängte ich den Gedanken.
    »Bis zum Morgengrauen sind wir zurück«, sagte ich zu Lanelle. »Bei Tageslicht können wir ablegen und uns ansehen, was auf den Inseln vor sich geht. Vielleicht gelingt es uns sogar herauszufinden, wer welche Insel beherrscht.«
    »Wir sehen uns bei Sonnenaufgang.«
    Ich zupfte an Talis Seil, und sie trottete neben mir einher. Dabei starrte sie zu Boden, und ihr Haar baumelte ihr ins Gesicht.
    Am Fuß der Uferböschung, die nach Geveg hinaufführte, blieb Danello stehen. »Bereit, nach Hause zurückzukehren?«, fragte er mich.
    »Gehen wir.«

A CHTES K APITEL
    S chotter rutschte unter meinen Füßen, als ich die Böschung erklomm. Ich versuchte, Tali zu stützen, aber sie heulte auf und zuckte von mir weg, wenn ich sie berührte. Danello folgte dicht hinter uns und achtete darauf, dass sie nicht fiel.
    Die Hecken am Kopf der Böschung waren noch vorhanden, ordentlich zu flachen Rechtecken gestutzt. Die fensterlose Rückwand der Pension ragte zwei Geschosse hoch auf und warf auf den dunklen Boden einen noch dunkleren Schatten.
    Die Straße präsentierte sich schwarz, abgesehen von einigen wenigen Lichtern, die in der Ferne wie Augen leuchteten. Ich zögerte, doch die Lichter schienen sich nicht zu bewegen. Also keine Patrouille. Vielleicht ein Wachposten? Wir hatten keine Ahnung, welcher Seite diese Insel gehörte, folglich konnte jeder hier Freund oder Feind sein.
    Wir hielten uns am Rand der Straße, damit unsere Silhouetten durch die Gebäude verschleiert blieben. Der Geruch von Rauch vermischte sich mit dem Gestank der Gerberei, jedoch war er nicht durchdringend genug, um von einem Feuer zu stammen, das erst kürzlich gebrannt hatte. Ich ließ den Blick trotzdem über die Dächer wandern. Nirgendwo schimmerte orangene Glut, keinerlei Anzeichen für Feuer, weder neue noch alte.
    Vor den Türen stapelte sich Müll, in den Ecken hatte sich Geröll angesammelt. Wir sahen genauso viele zerbrochene wie mit Brettern vernagelte Fenster. Schlimmer als damals, als wir Geveg nach den letzten Aufständen verlassen hatten.
    Nein, nicht verlassen. Wir waren entführt und weggekarrt oder verhaftet worden. Wie Danello und Aylin.
    Und Tali.
    Mein Blick wanderte zur Kuppel der Heilergilde. Dort hätte Tali sein sollen, um zu lernen, wie man heilte. Und so wäre es auch gewesen, wenn der Herzog Gevegs Gilde und deren Lehrlinge nicht für seine kranken Experimente benutzt hätte. Er hatte alles ruiniert, was er je angefasst hatte. Sogar seine eigene Familie.
    »Äh ... Nya?«, flüsterte Aylin und

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