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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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Edelsteine gefunden.«
    In meinem Geist tauchte das verschwommene Bild von Bücherregalen auf, hinter denen etwas versteckt war, das meine Haut zum Jucken brachte. Was war es? Das Bild wurde klarer. Ein kleines versperrtes Kästchen, das ich vor einigen Monaten, als wir im Stadthaus lebten, hinter Büchern gefunden hatte. Wir hatten nach Wertgegenständen zum Verkaufen gesucht, aber das Kästchen hatte mich dermaßen beunruhigt, dass ich es nicht öffnen wollte.
    »In der Bibliothek könnte etwas sein«, meldete ich mich zu Wort.
    »Lasst uns nachsehen, ob es noch dort ist«, schlug Quenji vor.
    Ich nickte und betete, dass dem so sein möge und dass das Kästchen einen Hinweis darauf enthielte, wie man Tali helfen konnte.

N EUNTES K APITEL
    D anello fand zerrissenen Stoff und wickelte ihn um ein abgebrochenes Tischbein. Quenji stöberte in der Küche einen Feuerstein auf. Es bedurfte einiger Schläge mit dem Feuerstein, um die Fackel zu entzünden, dann jedoch spendete sie uns genug Licht, um etwas erkennen zu können. Ich hoffte nur, sie wäre nicht so hell, dass man ihren Schein von draußen erkennen konnte.
    Tali hatte sich auf einem Stuhl zusammengerollt und die Augen geschlossen.
    »Ich bleibe hier und beobachte sie«, sagte Aylin leise. »Soek kann die Tür bewachen.«
    »Hier kommt keiner rein«, versprach er und brachte ein weiteres Tischbein in Anschlag.
    Ich lächelte. »Danke.« Kurz zögerte ich, dann wandte ich mich noch einmal Aylin zu. Sie wäre beinah ertrunken, und ich hatte noch nicht einmal etwas gesagt. Was für eine Freundin war ich eigentlich? »Ist alles in Ordnung?«
    »Es geht mir gut. Ich bin noch etwas zittrig, meine Lungen schmerzen ein wenig, und ich will längere Zeit nicht mehr in die Nähe von Wasser, aber ich werd’s überleben.«
    Ich umarmte sie, dann eilte ich die Treppe hinauf. In der Bibliothek herrschte wie überall sonst im Stadthaus Chaos, allerdings hatten die Plünderer die Bücherregale völlig ignoriert. Die schweren Bände waren staubig, standen aber noch genau so, wie wir sie zurückgelassen hatten.
    »Spürst du etwas?«, erkundigte sich Danello.
    Ich trat näher an die Regale und streckte eine Hand aus. In einer Entfernung von wenigen Fuß begann mein Magen zu flattern, wie immer, wenn ich mich in der Nähe von Pynvium mit Geheimzeichen befand. »Hier.«
    Danello reichte Quenji die Fackel. Er hob die Bücher aus dem Regal und stapelte sie auf dem Boden. Das kleine Kästchen mit dem Schloss war noch da, verborgen in der Nische. Meine Haut kribbelte. Das überwältigende Gefühl, dass etwas falsch war, überkam mich, so wie damals.
    Danello ergriff das Kästchen. »Schwer. Könnte allerdings das Kästchen selbst sein. Spürst du sonst noch etwas?«
    »Nicht, wenn mir dieses Ding so nahe ist.«
    Er brachte es auf den Flur. »Besser?«
    Das Flattern hörte auf. »Ja, danke.«
    »Sieh zu, was du finden kannst«, sagte Danello, stellte das Kästchen ab und kam zurück herein. »Ich räume die restlichen Bücher aus. Wenn er dieses eine Ding dahinter versteckt hat, dann vielleicht auch andere.«
    Ich ging langsam durch den Raum, fuhr mit der Hand über Regale, überprüfte Schubladen, die herausgerissen und zu Boden geworfen worden waren. Kein Flattern. Nicht einmal ein Zucken.
    Peng.
    Einen Herzschlag bevor das Prickeln eines feinen Sandgebläses meine Haut erfasste, schrie Danello auf.
    »Danello!« Ich rannte zu ihm und kämpfte gegen den Instinkt an, seine Schmerzen in dem Moment, als meine Hände ihn berührten, aus ihm zu ziehen . Er war benommen, aber bei Bewusstsein.
    »Es geht mir gut, nicht nötig, mich zu heilen«, sagte er stöhnend. »Die Hände brennen ein wenig, das ist alles.«
    »Was hast du angefasst?«
    »Die Bücher. Ich habe nach ihnen gegriffen, aber nicht richtig hingesehen.«
    »Dieser Blitz ist ein gutes Zeichen«, meinte Quenji grinsend. »Man schützt Dinge nur, wenn sie viel wert sind. Danello, versuch mal, ob sonst noch etwas blitzt.«
    Danello verzog das Gesicht. »Ich würde sagen, jetzt bist du damit an der Reihe.«
    Ich ließ den Blick über die Bücher oberhalb der Stelle wandern, an der Danello zusammengebrochen war. Ein Buchrücken ragte einen Fingerbreit weiter heraus als die anderen. Dunkles Leder, abgegriffener Einband, der Titel so verblasst, dass ich keine Worte zu erkennen vermochte. Dünne blaue Pynviumstreifen verliefen entlang der Ränder des Buchrückens. Sie muteten wie Verzierungen an. Bis man sie berührte.
    »Tritt

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