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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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brannte das Sandgebläse. Zertanik hatte starke Zauber geschaffen, stärker als alle, die Papa je angefertigt hatte. Zertanik mochte ein Dieb und ein Verräter gewesen sein, aber er war zweifellos ein begabter Techniker gewesen.
    »Was ist drin?«
    »Pynvium mit Geheimzeichen. Lange Streifen davon, etwa zwei Zoll breit, vielleicht einen Viertelzoll dick. Sie sehen ein wenig wie Lineale aus.« Die Mitte hinab verlief eine Reihe von Zeichen.
    »Sind es Waffen?«, rief Danello.
    »Ich weiß es nicht. Wir müssten sie auslösen, um es herauszufinden, und vielleicht enthalten sie nur einen Blitz.« Ich zog das Kästchen vom Bücherregal herüber. Mein Magen schlug Purzelbäume. Ich holte tief Luft und öffnete es.
    Peng.
    Dasselbe Brennen, derselbe jähe Schmerz. Wäre ich eine Diebin gewesen, hätte ich in dem Moment die Flucht ergriffen, in dem ich eines dieser Dinger berührte.
    »Alles klar«, sagte ich und fasste in das Kästchen. Etwas von der Größe und Form eines Schlachtfeldsteins war in ein Tuch eingeschlagen. Ich wickelte es aus, als sich die Jungs um mich scharten.
    »Das sieht teuer aus«, meinte Quenji.
    Ein Zylinder aus meeresblauem Pynvium lag in meinen Händen. Zeichen waren tief in vier lotrechte Streifen silbrig-blauen Metalls graviert.
    Kragstun.
    »Wofür ist das denn?«, flüsterte Danello. Etwas an dem Zylinder mahnte mich zur Vorsicht und weckte in mir den Wunsch, so schnell wie möglich zur Tür hinauszurennen und mich zu verstecken. Behutsam hielt ich das Tuch und achtete sorgfältig darauf, dass der Zylinder nicht meine Haut berührte.
    »Ich habe keine Ahnung.« Aber ich war sicher, es hatte etwas mit dem Herzog und seinen Waffen zu tun.
    Zertanik hatte mit dem Herzog zusammengearbeitet. Er hatte ihm geholfen, sein schmerzleitendes Gerät zu erschaffen, und vielleicht mehr als das. Die Pynviumwaffen des Herzogs hatten mehr als einmal geblitzt – und zwar heftig. Hatte Zertanik sie angefertigt? Hatte er die Pynviumrüstungen hergestellt? Die Auskleidung?
    Vermutlich war Vinnot nicht der Einzige gewesen, der experimentiert hatte.
    Ich legte den Zylinder zurück in das Kästchen. Kaum hatte sich der Deckel geschlossen, fühlte ich mich besser. Zertanik hatte wahrscheinlich nicht gewollt, dass irgendjemand diese Dinge fand. Vielleicht nicht einmal der Herzog. Schließlich hatte er vorgehabt, ihn zu berauben. Der Verkauf seiner Zaubergegenstände hätte zweifellos mehr Geld eingebracht, als ihm der Herzog angeboten hatte.
    Ich verstaute die Kästchen in einem behelfsmäßigen, aus Vorhangresten angefertigten Sack und überlegte zum ersten Mal, ob es vielleicht doch nicht so schlecht gewesen war, dass ich Zertanik getötet hatte.
    Dass wir erneut schwimmen würden, kam nicht infrage, daher würde die Rückkehr zum Boot eine heikle Angelegenheit werden.
    »Gibt es eine andere Möglichkeit, die Brückenwachen zu umgehen?«, fragte Aylin. Sie hatte sich auf einem Stuhl neben Tali eingerollt. Quenji saß auf der Lehne, seine Hand lag in ihrer.
    »Sie zu umgehen ist sogar noch gefährlicher. Es besteht die Möglichkeit, dass die Wachen hier auf unserer Seite sind, aber diejenigen näher bei der Gilde werden die Männer des Herzogs sein.«
    »Wir könnten sie weglocken«, schlug Quenji mit einem besorgten Blick auf Aylin vor. »So hat es die Bande oft gemacht, um durch bewachte Fenster zu gelangen.«
    »Eine Ablenkung?«, fragte ich.
    Quenji lächelte. »Teilweise. Was nützt es, die Wachen loszuwerden, wenn sie einen erwischen? Man muss sie auch überlisten.«
    »Wir könnten versuchen, mit ihnen zu reden«, meinte Soek. »Ich weiß, es hört sich verrückt an, aber was, wenn sie in Wirklichkeit auf unserer Seite sind?«
    Danello nickte. »Wir wollten ohnehin mit jemandem Verbindung aufnehmen, der etwas zu sagen hat, und die Stadt vor dem Herzog warnen. Um das zu tun, müssen wir mit jemandem reden.«
    Schuldgefühle überschwemmten mich. Ich hatte die Armee, die Gefahr für Geveg, völlig vergessen. »Wenn wir es mit Reden versuchen wollen, sollten wir dann bis morgen warten?«
    »Dann werden mehr Leute auf den Straßen sein«, sagte Quenji. »Das könnte gut oder schlecht für uns sein.«
    Der Uhrturm ertönte. Tiefe Glockentöne erklangen nacheinander. Tali sog scharf die Luft ein und erwachte jäh. Ihr Kopf wirbelte mit panischem Blick herum. Sie kreischte und stürzte sich auf Quenji, der über ihr auf der Armlehne von Aylins Stuhl saß.
    »Tali, nicht!«
    Sie stieß ihn zu Boden und schlug mit

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