Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler
vorbereiten.
Wir folgten einem Steinpfad, der sich durch hellgelbe Blumen und Bäume mit weißer Rinde wand und rings um einen kleinen Teich führte. Danello blieb stehen und zog eine Decke aus dem Korb. Er schüttelte sie auseinander und breitete sie neben dem Wasser aus.
»Frühstück ist serviert«, verkündete er mit einer überschwänglichen Geste.
Ich setzte mich und ließ den Blick über die Büsche wandern, während er den Korb durchwühlte. Blätter raschelten im Wind wie Schritte, die knirschend durch trockenes Gras gingen, aber ich sah in der Umgebung niemanden.
»Möchtest du Fischfrikadellen oder gefüllte Paprika?« Er hielt beides hoch und wackelte damit, als würde es dadurch ansprechender. Dem Essen half es nicht, aber er wirkte dadurch noch hinreißender.
Ich war eine Närrin. Ein romantisches Picknick mit Danello, und alles, woran ich denken konnte, war, was der Herzog im Schilde führen mochte. Danello verdiente etwas Besseres.
»Womit sind die Paprika gefüllt?«, fragte ich und rutschte näher zu ihm.
»Äh ...« Er steckte einen Finger in die Füllung. »Sieht nach Fisch aus.«
»Derselbe Fisch?«
»Vielleicht, wenn es ein großer Fisch war.« Er grinste.
Ich kicherte. Es war mein erstes Lachen seit ... Bei den Heiligen, ich konnte mich gar nicht daran erinnern, seit wann. Es fühlte sich gut an. Es war gut. Er, ich ... wir beide ausnahmsweise allein, und niemand versuchte, ihn oder mich zu töten. Davon brauchte ich mehr – viel mehr. »Ich meinte, ob es Fisch derselben Art ist.«
»Ich weiß, aber es hat dich zum Lächeln gebracht.« Er legte eine Paprika auf einen Teller und griff sich aus dem Korb ein Messer. »Wir teilen beides. So brauchst du dich nicht zu entscheiden.«
Wie ich mich dafür entschieden habe, Tali zurückzulassen? Mein Grinsen erstarb. Ich hatte nicht vorgehabt, das zu denken, wollte es nicht denken. Ich hätte es auch nicht denken sollen, nicht angesichts der Sonne, der Blumen und dieses hübschen Jungen, der mir Essen gebracht hatte.
Ein süßlicher Geruch wehte mit der Brise vorbei. Schmetterlingsingwer. Kein Wunder, dass ich an Tali gedacht hatte.
Danello sah mich unsicher an. »Alles in Ordnung?«
Ich nickte, und er schnitt weiter.
Es war nicht meine Entscheidung gewesen, sie zu verlassen. Danello und Aylin hatten mich entführt, mich aus Baseer getragen, mich in Jeatars Boot geworfen und mich in einer Kabine eingesperrt, bis wir uns so weit entfernt befanden, dass ich nicht zurückschwimmen konnte.
Das ist nicht die Entscheidung, die du bereust.
Nein, es war jene, die ich in der ersten Nacht in Baseer getroffen hatte, als ich Tali vor der Greiferin Vyand und somit vor den Klauen des Herzogs hätte retten können. Aber auch Danello und Aylin waren gefangen gewesen, eingekerkert in einem Gefängnis der Baseeri, wo die Hinrichtung auf sie wartete. Ihr sicherer Tod hatte gegen Talis Leben auf der Waagschale gelegen.
Und ich hatte mich für Danello und Aylin entschieden.
Natürlich hatte Tali in Schwierigkeiten gesteckt, aber Danello und Aylin wären innerhalb weniger Stunden getötet worden. Ich hatte gedacht, mir würde Zeit bleiben, sie später zu holen. Ich hatte geglaubt, ich könnte sie alle retten. Doch ich hatte mich geirrt. Ich hatte sie in einer Stadt zurückgelassen, die sich selbst in Stücke riss, bei einem Mann, der sie in eine Waffe verwandeln und sie zwingen wollte zu töten.
»Bitte sehr.« Danello reichte mir mit einem Lächeln im Gesicht, aber Sorge in den Augen einen Teller. »Eine mit geheimnisvollem Fisch gefüllte Paprika und eine Fischfrikadelle.«
Ich nahm das Essen entgegen. Der erste Bissen schmeckte wie Stein, trotzdem aß ich weiter. Er hatte sich solche Mühe gemacht, und alles meinetwegen.
Schritte pochten über Stein, und ich spannte den Körper an. Ein weiteres Paar tauchte auf, ging jedoch weiter um den Teich herum. Die beiden sahen uns nicht einmal an. Vielleicht befanden wir uns weit genug vom Hofgelände entfernt, dass die Menschen mich nicht erkannten. Mein Name war wesentlich berühmter als mein Gesicht.
»Schon gut, Nya, hier bist du in Sicherheit«, sagte Danello leise. »Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas geschieht.«
Und das würde er auch nicht. Er würde sich jeglichen Soldaten in den Weg stellen, die mir der Herzog auf den Hals hetzte. Er würde mir den Rücken freihalten, ganz gleich, was ich versuchen würde. Sogar, wenn er nicht damit einverstanden wäre.
»Danke«, sagte ich. Eigentlich
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