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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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Mutter je Angst eingejagt hat.«
    Krokodile waren nicht die einzige Gefahr in den Kanälen. Wasserschlangen töteten jedes Jahr einige Fischer und Laubabzieher mit ihrem Gift. Dasselbe galt für zwei Spinnenarten, die man häufig im Getreide antraf. Sowohl Bauern als auch Fischer wussten, dass ein Spinnenbiss eine lange, schmerzliche Nacht bedeutete, wenn man Glück hatte. Oder den Tod, wenn nicht.
    »Mir ist bewusst, dass es riskant ist«, sagte Ipstan. »Aber wir brauchen jeden Vorteil, den wir kriegen können.«
    Genau, wie sie jede Waffe brauchen würden, die sie bekommen konnten. Wenn er bereit war, das zu tun, wozu wäre er sonst noch bereit, um zu gewinnen? War er außerdem hinter dem Mädchen her, das die Gilde erschüttert, den Palast zerstört, die Unsterblichen gebrochen hatte? War es das, was er wirklich von mir wollte?
    Ich wollte nicht dieses Mädchen sein.
    Oder diese Waffe.
    »Wir sind ausgesprochen vorsichtig mit den Giftwaffen, keine Sorge«, sagte Ipstan und führte uns aus dem Lagerhaus. »Nur wer in ihrer Verwendung ausgebildet ist, darf sie tragen. Obendrein treffen wir zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen. So kennzeichnen wir sie zum Beispiel mit Rot, damit erkennbar ist, welche Waffen beschichtet sind.«
    Vielleicht sollten die schweren Lederhandschuhe dafür dienen; ein Schutz für Arme und Hände, wenn man einen dieser Speere trug.
    Mir drehte sich der Magen um, aber es würden nur wenige Speere notwendig sein, um den Männern des Herzogs Angst davor einzujagen, sich zu nähern. Kampferfahrene Soldaten verstanden etwas von Schmerzen und fürchteten sich kaum davor, da sie wussten, dass es in der Nähe Heiler gab, sollten sie verletzt werden. Gift jedoch würde sogar einen Kommandanten in die Flucht schlagen.
    »Lasst mich euch das andere Lagerhaus zeigen.« Ipstan marschierte zu einer Reihe von Gebäuden mit mehreren Wachen an jedem Eingang und weiteren an den dorthin führenden Straßenecken.
    »Was ist da drin?«, fragte Aylin.
    »Werdet ihr gleich sehen.«
    Er brachte uns an den Wachen vorbei und führte uns hinein. Hohe, mit verschiedenen Farben gekennzeichnete Regale säumten den Raum, es waren etliche Reihen. Kisten mit Trockenwaren, Körbe mit Obst, Säcke voll Getreide und Mehl. Genug Lebensmittel für mehrere Monate. Entlang der Wände befanden sich Waffengestelle. Blau für Schwerter, grün für Rapiere, rot für Messer. Daneben standen Fässer mit Speeren. Am gegenüberliegenden Ende des Raums in der Nähe der Treppe erkannte ich zehn Schränke, wahrscheinlich für Uniformen oder Rüstungen.
    »Woher habt Ihr das alles?« Ich hatte noch nie in meinem Leben so viele Nahrungsmittel an einem Ort gesehen. Ich hatte nicht einmal gewusst, dass es in Geveg so viel davon gab .
    »Wir haben einige Baseeri-Vorratslager geplündert und den Rest gekauft oder eingetauscht. Sobald wir wieder die Kontrolle über die Bauernhöfe hatten, fingen wir mit der Bevorratung an. Ich habe ja gesagt, dass wir vorbereitet sind.«
    Sogar Aylin starrte die überwältigende Menge an Vorräten mit geweiteten Augen an. »Verteilt Ihr die Lebensmittel an alle, die sie brauchen?«
    »Sie sind für die Armee. Wer kämpft, wird versorgt.« Ipstan ging am letzten Waffengestell vorbei und führte uns die Treppe hinauf. »Wir lassen niemanden verhungern, auch diejenigen nicht, die nicht kämpfen wollen. Aber Lebensmittel sind nicht alles, was wir haben.«
    Im zweiten Geschoss des Lagerhauses befanden sich genauso viele Regale und Gestelle.
    »Diese Regale sind voller Samen«, erklärte er. »Da drüben sind Knollen, und dort an den Fenstern haben wir Setzlinge. Während der Kampfhandlungen werden wir wahrscheinlich viele Ernten auf den Bauerninseln verlieren, wir werden also neu pflanzen müssen.«
    Danello stieß einen leisen Pfiff aus. »Das nenne ich Voraussicht.«
    »Mein Ziel besteht darin, dafür zu sorgen, dass Geveg wieder eigenständig wird. Wir müssen bereit sein, das zu ersetzen, was wir im Krieg verlieren.« Er schlenderte durch die Regalreihen und deutete im Vorbeigehen mit einer Hand auf Gegenstände. »Fischernetze, Fallen, Ersatzsegel. Joche und Pflüge, Nägel, Werkzeug. Sogar einige Töpfe, Pfannen und einfache Schüsseln.«
    Ipstan hatte viel getan, um Geveg zum Überleben vorzubereiten. Saama hatte sich geirrt. Der Widerstand bestand keineswegs nur aus einem Haufen Männer, die Soldaten spielten. Sie waren vorbereitet, nicht nur für den Kampf, sondern auch für den Wiederaufbau danach.
    »Das Einzige,

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