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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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wovon wir nicht viel haben, ist Pynvium.« Er ging wieder die Treppe hinunter. »Wir hatten von vornherein nie viel, und da die Blauen die Gilde kontrollieren und die Baseeri die Inseln der Aristokraten, waren uns alle Plätze verschlossen, wo wir mehr hätten auftreiben können. Diese Pynviumrüstung, die du uns heute Morgen beschafft hast, war ein Segen von den Heiligen, aber sie wird nicht für den gesamten Krieg reichen.«
    Ich hatte nie gesagt, dass die Rüstung für den Widerstand sei, und mich störte, dass er einfach davon ausging, er könne sie haben. Andererseits: Wofür brauchte ich sie schon? Jeatar hatte all das Roherz, das ich dem Herzog gestohlen hatte, und letztlich würde er eine Pynviumesse finden, um es zu schmelzen. Oder Onderaan würde eine bauen.
    Hier könnte man dieses Erz wirklich gebrauchen.
    Nicht, dass wir Zeit gehabt hätten, es für den Widerstand herzuholen.
    »Was ist mit Heilern?«, fragte Soek. »Gibt es davon genug?« Mich überraschte, dass er Bereitschaft erkennen ließ, zu bleiben und zu kämpfen. Seine Heimat war Verlatta, und er war hierhergekommen, um vor dem Herzog zu fliehen, als Verlatta belagert wurde. Ich hatte immer angenommen, er würde zurückgehen, sobald er könnte.
    »Im Krieg gibt es davon nie genug, aber ein paar haben wir.« Er schaute auf und kicherte. »Und da sind auch schon zwei von ihnen.«
    Zwei etwa zwanzig Jahre alte Jungen standen an einem der Schränke. Die Tür war offen. In mehreren Fächern befanden sich Rüstungsteile. Ein Junge lachte, als der andere sich mit ausgestreckter Hand und gespreizten Fingern in Pose warf, als wolle er angreifen. Ich brauchte einen Moment, um die Armschienen und den Brustpanzer zu erkennen.
    Die Rüstung des Unsterblichen.
    Talis Hand löste sich aus meiner, und sie setzte sich blitzschnell in Bewegung. Sie schnappte sich vom nächstbesten Regal ein Messer und stürzte auf den Jungen in der Rüstung zu.
    »Tali!«
    Danello preschte einen Atemzug danach los. Er war näher an den Heilern als wir und stellte sich Tali in den Weg, bevor sie die beiden erreichte. Er versuchte, ihr das Messer abzunehmen. Sie warf sich vorwärts, sprang Danello förmlich an. Die Klinge des Messers sank tief in seine Schulter.
    Er schrie auf, ließ sie jedoch nicht los. Die beiden fielen zu Boden. Soek und Ipstan packten Tali und zerrten sie von ihm fort. Sie trat und schlug weiter nach dem völlig verstörten Heiler, der an die Wand zurückgewichen war.
    Ich sprang zwischen ihn und Tali, ergriff ihr Gesicht und zwang sie, mich anzusehen. »Hör auf! Beruhig dich. Hörst du mich? Beruhig dich!«
    Tali wimmerte und starrte mich mit Angst in den Augen an. Sie wand sich zwar noch, hatte aber aufgehört, sich zu wehren.
    »Zieh diese Rüstung aus«, sagte ich, ohne den Blick von Tali abzuwenden. »Leg sie in den Schrank, wo sie das Ding nicht sehen kann.«
    Hinter mir ertönten ein Schlurfen und ein dumpfes Poltern. Nervöses Gemurmel.
    »Was in Moeds Namen soll das?« Ipstan starrte mich finster an. Soek hatte Tali losgelassen und war zu Danello gegangen. Ipstan hielt beide Arme meiner Schwester fest.
    »Sie weiß nicht, was sie tut.«
    »Nya«, rief Soek. »Hier stimmt etwas nicht!«
    »Was ist?«
    »Schau.«
    Ich blickte hinüber. Soek hielt das Messer in seiner Handfläche hoch.
    Rot. Der Griff war rot bemalt.
    Ihr Heiligen, nein! Habt Erbarmen.
    Tali hatte sich eine vergiftete Klinge genommen.

F ÜNFZEHNTES K APITEL
    I ch ließ Tali zurück und sank neben Danello. Er war bewusstlos, sein Gesicht blass und verschwitzt. Sein Atem ging schnell und flach. Soek hatte zwar die Schulterwunde geheilt, doch das Gift arbeitete sich immer noch durch Danellos Körper vor und verzehrte ihn bei lebendigem Leib.
    »Stirb nicht, bitte stirb nicht.« Ich presste meine Handfläche gegen seine Stirn und ergriff seine Hand, fühlte mich in ihn vor. Überall schillerten grelle Punkte, Schäden, die ich nie zuvor gesehen hatte. Ich zog , was ich konnte, heilte, was ich konnte.
    Tali begann wieder zu wimmern. Ipstan schrie auf, dann fiel Tali neben mir auf den Boden und starrte Danello an, als wüsste sie, dass er in Schwierigkeiten steckte.
    »Sie hat mich gebissen!«, rief Ipstan. »Das kleine Balg hat mich gebissen.«
    Ich schenkte ihm keine Beachtung. Stattdessen betete ich, Tali möge sich ruhig verhalten und mich Danello vor etwas retten lassen, von dem jeder Heiler behauptete, es könne nicht geheilt werden.
    Sie beobachtete, wie ich einen weiteren Schwall des

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