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Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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wirklich nicht gewesen sein. Wenn überhaupt.«
    »Das würde bedeuten, daß Sie um fünf nach zehn an der Kathedrale waren – spätestens. Es war 22.15, als wir eintrafen und das Krachen hörten. Was haben Sie in den zehn Minuten dazwischen getan?«
    Die beiden Männer vom Yard warfen sich Blicke zu. »Sir, mir scheint«, sagte einer von ihnen, »daß Sie hier nur unsere Arbeit erledigen. Wir haben Grund zu der Annahme, daß er während dieser Zeit in die Kathedrale ging, Dr. Butler niederschlug, die Grabplatte auf ihn fallen ließ, wieder hinausschlüpfte und die Tür hinter sich verschloß. Dann lief er Ihnen in die Arme, als Sie herbeigeeilt kamen.«
    »Er hat nichts dergleichen getan«, sagte Fen schroff. »Und unterbrechen Sie mich nicht.«
    »In Wahrheit«, sagte Peace, »bin ich einmal ganz um die Kathedrale herumgegangen und habe alle Türen ausprobiert. Ich konnte mir nicht erklären, wieso Butler mich nicht gehört hat.«
    » Alle Türen? Auf beiden Seiten?«
    »Ja, natürlich. Mehrmals.«
    Fen holte ein Taschentuch hervor und wischte sich über die Stirn; so aufgewühlt hatte Geoffrey ihn selten erlebt. »Gott sei Dank!« sagte er. »Dann ist es also möglich. Oder besser gesagt« – plötzlich wurde er wieder nervös – »es ist möglich, vorausgesetzt, wir finden heraus, was dieser Wirt den ganzen Abend über getan hat.«
    »Harry James?« fragte der Inspektor.
    »Ja. Es gibt noch einen dritten Haken, nämlich der, daß keiner von den Leuten, die wir im Sinn haben, irgend etwas mit der Sache zu tun hat. Aber nein, das ist ausgeschlossen. Es muß jemand gewesen sein, der irgendwie mit der Kathedrale verbunden ist, aus Gründen, die uns bekannt sind. Noch eines«, fügte er an Peace gewandt hinzu. »Welchen Schlüssel haben Sie benutzt, um das Tor zwischen dem Garten des Gästehauses und dem Hügel der Kathedrale zu öffnen?«
    »Ich habe mir Spitshukers geliehen.«
    »Gut. Also«, sagte Fen, der ein wenig von seiner üblichen Großspurigkeit zurückgewann, »wir holen Sie im Handumdrehen hier raus. Stellen Sie möglichst keinen Unfug an«, beschwor er Peace mit bemühter Heiterkeit. Dann nickte er ihm zum Abschied zu, bedachte die Männer vom Yard mit einem finsteren Blick und marschierte von dannen, begleitet von Geoffrey und dem Inspektor.
    Sie blieben auf der Treppe stehen, und der Inspektor sagte: »Mir ist nicht recht klar, worauf Sie eben hinauswollten, Sir.«
    »Nein«, sagte Fen unhöflich, »dazu sind Sie zu einfältig. Und lassen Sie mich noch etwas sagen: Ich muß einen Mordversuch melden.«
    Der Inspektor riß die Augen weit auf. »Was? Einen Mordversuch gegen wen?«
    »Gegen mich.«
    »Großer Gott!« Der Inspektor riß die Augen noch weiter auf. »Aber wie? … warum? …«
    Fen erzählte ihm von der Schwarzen Messe und dem, was danach geschehen war.
    »Schwarze Messe!« rief der Inspektor. »Mein Gott, was kommt als nächstes? Hören Sie, Sie sollten wieder mit reinkommen und eine offizielle Aussage machen.«
    »Dazu habe ich keine Zeit«, sagte Fen knapp. »Das Pub schließt in einer halben Stunde. Außerdem muß ich mir einiges aufschreiben, um meine Gedanken ein wenig zu sortieren. Und falls Sie sich wegen dieser Teufelsanbeterei Sorgen machen, glauben Sie mir, nach dem Wirbel von heute abend ist damit vermutlich endgültig Schluß.«
    »Aber was ist mit Ihnen?«
    »Mir geht’s gut«, sagte Fen gereizt.
    »Die werden es wieder versuchen.«
    »Nein, werden sie nicht. Das war bloß eine Panikreaktion, weil der Bursche verhindern wollte, daß wir herausfinden, wer er ist. Sehr albern. Kommen Sie, Geoffrey, wir müssen gehen.«
    »Ganz wie Sie möchten«, sagte der Inspektor mit theatralischer Resignation. »Ist schließlich Ihre eigene Beerdigung. Aber vielleicht verraten Sie mir besser, was Sie ausklamüsert haben. Es wäre alles für die Katz, wenn Sie umgelegt werden, bevor Sie es jemandem erzählen konnten.«
    »Strengen Sie Ihr Köpfchen lieber selbst an«, erwiderte Fen. Und ohne weitere Umschweife schritt er Richtung »Whale and Coffin«.
    »Jetzt mal im Ernst«, sagte Geoffrey, als sie außer Hörweite des Inspektors waren, »warum wollen Sie es ihm nicht sagen?«
    »Weil er, mein guter Geoffrey, darauf bestehen würde, die fragliche Person zumindest festzunehmen, und das ist das letzte, was ich möchte. Die sind nicht so dumm, daß sie gegen solche Widrigkeiten wie beispielsweise eine Festnahme keine Vorkehrungen getroffen hätten. Was sie zu tun haben, wird in jedem Fall

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