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Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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er ist der einzige, der in der Kathedrale gewesen sein konnte …«
    Fen stöhnte auf. »Ich weiß, ich weiß. Aber trotzdem ist er nicht schuldig.«
    »Er hatte das beste Motiv.«
    »Seien Sie nicht so töricht. Wie wissen sehr gut, was das Motiv war. Und dabei ging es nicht um Geld. Ich hätte gedacht, wenn überhaupt jemand, dann wüßten Sie, wie Butler ermordet wurde.«
    Geoffrey verschlug es die Sprache. »Ich?«
    »Gewiß.«
    »Aber Sie haben doch gesagt, daß die Polizei in Peace’ Zimmer belastende Beweise finden würde.«
    Fen seufzte und schüttelte den Kopf wie jemand, der es mit einem ganz besonders begriffsstutzigen Kind zu tun hat. »Ach, Geoffrey, Geoffrey … Vielleicht hilft Ihnen das auf die Sprünge. Peace ist gestern abend hinauf zur Kathedrale gegangen, bevor wir zurück ins Gästehaus kamen, nicht wahr?«
    »Das hat Spitshuker gesagt.«
    »Und?«
    »Und was?«
    Wieder schüttelte Fen den Kopf. »Schon gut. Sie sollten es wissen, ebenso wie alle anderen. Ich denke mir, daß wir Peace auf der Polizeiwache finden werden. Inzwischen haben sie bestimmt das Zeug in seinem Zimmer gefunden und ihn entweder festgenommen oder zum Verhör mitgenommen.«
    »Mir ist nicht klar, wie Sie wissen konnten, daß irgendwas in seinem Zimmer sein mußte.«
    »Nein«, sagte Fen abfällig. »Natürlich nicht.«
    An dieser Stelle versiegte das Gespräch, da sie Dallows Haus erreicht hatten. Der Kanzler wünschte ihnen übertrieben höflich eine gute Nacht und ging ins Haus. Sie setzten ihren Weg hinunter in die Stadt fort.
    »Mir kommt gerade der Gedanke«, sagte Geoffrey, »daß dieses Getue mit der Schwarzen Messe, wenn man es geschickt anstellt und mit Hilfe von Drogen, eine gute Möglichkeit bietet, aus Leuten, die etwas wissen, militärische Informationen herauszubekommen – es waren überwiegend Frauen da.«
    »Ja, das stimmt. Obwohl das Ganze grauenhaft langweilig war, glaube ich wirklich, daß die Mehrzahl der Beteiligten das Gefühl hatte, sie täten etwas Verbotenes und Aufregendes und Bedeutsames.«
    Schweigend gingen sie weiter. Dank der Regenwolken war es nun erheblich dunkler, als es am Vorabend gewesen war, als sie zur Kathedrale hinaufgegangen waren und Butler tot aufgefunden hatten. Geoffrey blickte auf seine Uhr und stellte erstaunt fest, daß es erst halb zehn war.
    »Noch genug Zeit für einen Drink«, sagte Fen lakonisch, als er über diesen Umstand aufgeklärt wurde.
    »Wieso wollten Sie mir nicht sagen, wer der Mörder ist?« fragte Geoffrey. »Weil Dallow dabei war? Steckt er in der Sache mit drin?«
    Fen runzelte verblüfft die Stirn. »Könnte sein. Das läßt sich nicht genau sagen. Es muß mehr als nur eine Person beteiligt sein – vielleicht sind es sogar drei, obwohl ich bezweifle, daß es noch mehr sind. Ich weiß nur, daß eine bestimmte Person ganz eindeutig in den Mord an Butler verwickelt war und vielleicht der Kopf der ganzen Sache ist.«
    »Sie sagen, in den Mord verwickelt …«
    »Nun ja, es muß mehr als nur ein Beteiligter in der Kathedrale gewesen sein, als Butler dort hinging, um das Funkgerät wegzuschaffen.« Fen hielt inne. »Geoffrey, sind Sie als Komponist sehr berühmt?«
    »Nein. Kirchenmusiker kennen vermutlich meinen Namen. Aber nur sehr wenige andere Menschen. Wieso wechseln Sie das Thema?«
    »Ich mußte gerade daran denken, daß der Wirt vom ›Whale and Coffin‹ Ihren Vornamen kannte. Möglicherweise ist er bloß ein kenntnisreicher Musikliebhaber, der überwältigt davon war, Sie in Fleisch und Blut zu sehen.« (Geoffrey strahlte.) »Aber das scheint doch recht unwahrscheinlich.« (Geoffrey schnaubte gereizt.) »Wir müssen ihn darauf ansprechen. Gelegentlich unterlaufen ihnen Fehler, diesen Leuten. Aber ich zweifle nicht daran, daß ihnen dieser Gedanke auch schon gekommen ist und daß sie auf uns vorbereitet sind. Wie dem auch sei, zuerst müssen wir mit Peace sprechen.«
    Der Inspektor stand auf den Stufen zur Polizeiwache, rauchte eine Zigarette und starrte ausdruckslos und geistesabwesend die Straße hinauf. Als er sie beide kommen sah, hellte sich seine Miene ein wenig auf.
    »Ah, das sind Sie ja, Sir«, sagte er zu Fen. »Sie hatten recht, mit dem Zeug in Peace’ Zimmer. Wir haben es ohne große Schwierigkeiten gefunden, wie üblich unter einem losen Dielenbrett: den im Gästehaus aufbewahrten Schlüssel zur Kathedrale, ein Fläschchen mit Atropinlösung und die Spritze.«
    »Irgendwelche Fingerabdrücke?«
    »Nicht einen. Alles war sorgsam

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