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Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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um dort zu Abend zu essen und Bridge zu spielen. Blieb bis 23.00 dort.
    Mrs. Butler Kam um 18.15 vom Tee bei einer Freundin zurück, begleitet von Dr. Butler. Blieb den Rest des Abends zu Hause; bis kurz vor 20.00 zusammen mit Dr. Butler, danach allein (somit unbestätigt), bis Spitshuker ihr die Nachricht vom Tod ihres Gatten überbrachte.
    Unten auf das letzte Blatt hatte Fen noch gekritzelt:

    (1) Die Polizisten zogen um 20.55 von der Kathedrale ab;
    (2) Die Implikationen der Grabplatte – nicht vorsätzlich;
    (3) Die falschen Beweise in Peace’ Zimmer – Fehler mit der Spritze;
    (4) Die Tore vom Grundstück der Kathedrale werden zwar abends abgeschlossen, doch wer wirklich hineinwill, kann das problemlos auch ohne Schlüssel (wie Josephine).

    James könnte in die Sache verstrickt sein, weil er Geoffreys Vornamen wußte und vermutlich mit einem Lasso umgehen kann; davon abgesehen, nicht.
    Auf Grundlage der Zeittabelle und der oben aufgeführten Punkte war eine gewisse Person ganz eindeutig in den Mord an Butler verwickelt, hat die Tat vielleicht selbst begangen und ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Kopf des Spionagerings.
    Fen sah Geoffrey und Fielding an. »Kapiert?« fragte er.
    »Nein«, sagte Geoffrey.
    »Trottel«, sagte Fen.

Kapitel 12
    Eine Liebeslaute
    O Love’s lute heard about the lands of death.
    Algernon Charles Swinburne
    Ach, die Liebeslaute tönt durchs Totenland.
    Der nächste Morgen brach mit einem Dunstschleier aus glühender, flimmernder Hitze an. Geoffrey hatte eine ruhelose Nacht hinter sich, heimgesucht von Träumen, die nicht weit von Alpträumen entfernt waren. Er war oft wach geworden, in unruhigen Schlaf gefallen, wieder aufgewacht. Und als er gegen Morgen dann doch noch fest einschlief, wurde er fast augenblicklich (so kam es ihm vor) durch ein leichtes Klopfen an seiner Zimmertür geweckt. Er öffnete die Augen einen Spalt, registrierte ohne große Begeisterung, daß es schon recht hell war, und stieß jenen halb erstickten, mißglückten Laut hervor, mit denen Menschen, die gerade erst zu Bewußtsein gekommen sind, ihr rasches Erfassen der Vorgänge um sie herum signalisieren wollen. Durch die Tür war Frances’ Stimme zu vernehmen:
    »Ich bin fertig im Bad. Lassen Sie sich um Gottes willen nicht allzu viel Zeit, schließlich haben wir vor dem Frühstück noch was vor.«
    Geoffrey blickte auf seine Uhr, sah, daß es erst kurz nach sechs war, schüttelte den Kopf über die mangelnde Wahrheitsliebe des weiblichen Geschlechts und schaffte es schließlich, aus dem Bett zu kommen.
    Sie wartete unten auf ihn, bekleidet mit einem karierten Hemd und einer dunkelblauen Hose. Wieder staunte er über die dunkle Schönheit ihres Haars, über die makellose milchweiße Haut, die soeben durch einen Hauch Rouge hier und da von ihrer Blässe befreit worden war, über die atemberaubende Vollkommenheit ihres Körpers. An diesem Morgen wirkte sie fast wie ein Kind, ein Eindruck, der durch das Strahlen in ihren Augen und ihre Ungeduld, endlich aufzubrechen, noch verstärkt wurde. Er fragte sich, was sie eigentlich angesichts des Todes ihres Vaters empfand. Und als hätte sie seine Gedanken gelesen, sagte sie:
    »Sie finden es ziemlich schockierend, daß ich mich amüsieren möchte, wo doch mein Vater gerade getötet wurde.«
    »Das finde ich ganz und gar nicht.«
    Sie lächelte ein wenig traurig. »Vermutlich ist es ja wirklich schockierend. Aber … Na ja, verdammt, man kann sich nicht zwingen , Trauer zu empfinden, wenn man sie nicht empfindet.«
    »Haben Sie denn nicht an ihm gehangen?«
    »Doch, das habe ich. Das ist ja das Komische. Aber nur auf eine irgendwie distanzierte Weise. Ich meine …« Sie lachte auf. »Das muß sich ja völlig absurd anhören! Ich weiß wirklich nicht, wie ich das ausdrücken soll. Natürlich war es ein entsetzlicher Schock, als … als Sie kamen und es mir gesagt haben, aber er hat irgendwie nicht lange angehalten. Im Grunde hat keiner von uns meinen Vater gut gekannt. Er hat sich immer hinter seiner Arbeit verschanzt.«
    Sie gingen aus dem Haus und durch den Garten und gelangten auf die Straße, die hinauf zu den Klippen zwischen Tolnbridge und Tolnmouth führte.
    »Ich hoffe, es sieht uns keiner«, sagte Frances. »Ich sollte mich wirklich nicht so herumtreiben.«
    »Um diese Uhrzeit ist kein vernünftiger Mensch auf den Beinen.«
    Sie wandte sich zu ihm um und schmunzelte. »Sie sind ja wirklich eine alte Jungfer.«
    »Ja, nicht wahr? Ich

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