Heimkehr
Immer wieder pausierte
er. Er war doch nicht krank? Selbst das Atmen fiel schwer. Konnte
es die Schwerkraft sein, die ihm zu schaffen machte? Wenn es nicht
so unwahrscheinlich wäre, würde er sagen das sich die Schwerkraft
im Tunnel Schritt für Schritt erhöht hatte. Aber wie sollte
das gehen? Künstliche Schwerkraft gab es nur in Science Fiktion
Filmen. Aber auch nur dort gab es Raumschiffe! Und eines gab es mit
Sicherheit. Wo war es eigentlich geblieben fragte er sich. Da er es
auf dem Marktplatz nicht mehr gesehen hatte, mußte es gestartet
sein. Nachdenklich geworden blieb er stehen. Weitergehen wurde immer
schwieriger und zeigte ihm ganz deutlich, das etwas ganz und gar nicht
stimmte.
Er ging zum Tunnel zurück und achtete darauf was sich änderte.
Das Gehen wurde von Schritt zu Schritt wieder leichter. Ein Versuch
in der anderen Richtung bestätigte seine Vermutung. Irgendetwas
veränderte im Tunnel die Schwerkraft. Das bedeutete aber auch
das hier gerade etwas passierte was es so auf der Erde nicht geben
konnte.
Auf dem Weg zurück durch den Tunnel überdachte er seine Möglichkeiten.
Er schien sich real in seiner Heimatstadt aufzuhalten aber er kam
aus der Stadmitte nicht heraus. Er würde es gleich mal beim nächsten
Tunnel am Bahnhof versuchen aber sein Gefühl sagte ihm schon
jetzt, das es auch dort zu diesem merkwürdigen Phänomen
kommen würde.
Und tatsächlich. Es war nur ein Fußmarsch von knapp fünf
Minuten bis zum Bahnhof, vorbei am alten Postamt. Und auch dort, inmitten
des Tunnels erhöhte sich die Schwerkraft immer mehr. Sodass kaum
hinter dem Tunnel das Gehen fast unmöglich wurde. Er hatte noch
nicht ausprobiert wie es wäre, wenn er einfach weitergehen würde.
Aber das schien ihm nicht ratsam zu sein. Er wollte sein Glück
nicht herausfordern.
Er kehrte zum Bahnhofsvorplatz zurück. Er konnte, um nach Hause
zu kommen, noch über den Dobben zurück oder quer durch den
Bahnhof. Inmitten der leere der Umgebung ging er zum Eingang des Bahnhofs.
Direkt neben dem Eingang gab es einen kleinen Verkaufstand wie er
sah. Und er hatte Hunger. Mal sehen was er dort bekommen konnte. Mit
gefüllten Magen überlegte es sich besser. Erdbeeren und
Kirschen gab es am Verkaufstand. Aber niemanden der sie verkaufte.
Er nahm eine Schale mit Erdbeeren, legte die Summe die auf dem Preisschild
stand auf die Theke und aß sie auf. Schmeckten hervorragend.
Dann betrat er den Bahnhof. Er war leer! Nicht nur das keine Menschen
anwesend waren, es waren auch keine kleinen Läden vorhanden.
Normalerweise befanden sich recht und links vom ingang noch diverse
Verkaufsläden. Nun befand sich dort nur Leere! Nicht nur das
die Läden nicht existierten, es gab auch keine sie abgrenzenden
Wände oder Decken! Der Bahnhof war komplett hohl!
Wie lange er hinter dem Eingang stand konnte er nicht sagen aber es
mußten einige Minuten gewesen sein. Wenn es jetzt noch eines
Hinweises auf Ungereimtheiten bedurfte, nun waren sie dahin. Dieses
Bremen war nicht das Bremen das er kannte.
Er verließ den Bahnhof und nahm sich noch eine Schale Erdbeeren
vom Verkaufsstand. Da er diesmal von der anderen Seite her kam, sah
er diesmal den rückwärtigen Teil davon. Auch hier viel ihm
sofort aus, das er unfertig wirkte. Eigentlich hätte dort ein
kleines Regal sein müssen wo der Verkäufer kleine Plastiktüten
und auch seine Kasse liegen bzw. stehen hatte. Dort war aber nichts!
Kein Regal, keine Plastiktüten und auch keine Kasse.
Er nahm sich sein vorhin dort abgelegtes Geld wieder und lief quer
über den Bahnhofsvorplatz zu McDonalds rüber. Von Außen
betrachtet wirkte es so wie er es vom vorbeigehen her kannte. Diesmal
betrat er den Verkaufsraum und auch hier herrschte nur gähnende
Leere. Sein Blick reichte aufwärts bis zum Dachfirst. Keine weiteren
Etagen über ihm. Diese Leere im Gebäude erstreckte sich
bis zur benachbarten Hochstraße, die er durch die dortigen Fenster
sehen konnte. Wo waren all die Geschäfte hin? Von Außen
gab es sie den Fenstern und Beschriftungen nach.
Er trat wieder nach Draußen und ging einige Schritte am Gebäude
entlang bis zum nächsten Geschäftseingang. Dem irischen
Pub. Hinter der Eingangstür keine Treppe sondern nur der Leere
große Raum. Es gab keinen Pub! Es gab kein McDonalds! Es gab
keinen Bahnhof? Es gab ihn
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