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Heimkehr der Vorfahren

Heimkehr der Vorfahren

Titel: Heimkehr der Vorfahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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dem Titanus bleiben. Als sich zeigte, daß das nicht möglich war, wollte er sie auf der Erde erwarten, denn die Titanen werden uns besuchen. Er war verzweifelt. Was erwartet mich denn auf der Erde, fragte er. Die Menschheit, sagte ich, und ich habe es ernst gemeint. Was aber hat ihn wirklich erwartet? Eine kleine Ambulanz mit Salbe, Puder und Pflaster, in der Bagatellen behandelt werden. Alle ›echten Fälle‹ werden in euren medizinischen Instituten behandelt. – Auf der Kosmos hat er mehr Verantwortung gehabt!«
Vena blickte Romain prüfend an. War das ein Vorwurf? »Das könnte Sundberg als Chefarzt auch sagen«, hielt sie ihm entgegen.
»Erstens hat Sundberg keine Enttäuschung hinter sich, und zweitens ist er als Chefarzt in die Auswertung einbezogen. Wir müssen uns um Sandrino kümmern, ihm eine Aufgabe stellen.«
Vena wandte sich ab. Sie fühlte sich erschöpft. Wollten die Sorgen denn kein Ende nehmen? Wenn sie wüßte, was mit Pala war, wäre sie weniger hilflos gewesen.
»Über Sandrino sprechen wir noch«, sagte sie. »Ich muß jetzt zu Maro Lohming.« Bei den letzten Worten hatte sie sich Romain zugewandt. In seinen Augen las sie die Frage, was nun werden sollte. Konnten sie auseinandergehen, als ob zwischen ihnen nichts gewesen wäre? Er wartete wohl auf ein gutes Wort. Aber sie war wie ausgebrannt, unfähig, das rechte Wort zu finden.
»Wir sehen uns zum Abendbrot, George«, sagte sie nur und legte ihm flüchtig die Hand auf den Arm.
Romain drehte sich langsam um und ging schwerfällig zu seinem Haus.
    Es war einmal ein Hirtenjunge, der liebte des Königs Tochter… So war das also – oder war es nicht so? Schon während des Rückflugs war ihm aufgefallen, daß sich Vena verändert hatte. Sie saß ihm stumm gegenüber, und wenn er sie etwas fragte, um sie abzulenken, antwortete sie einsilbig oder gar nicht. Schließlich schwieg auch er. Vielleicht wollte sie sich nicht aufheitern lassen. Vielleicht dachte sie: Das verstehst du ja doch nicht! Oder meinte sie, mit euch hat man nur Ärger? Das hieße ja: Wäret ihr nicht gekommen, wäre mir das alles erspart geblieben. Er hatte sich gefragt, ob er ihr Schweigen richtig auslegte, hatte versucht, die geliebte Frau zu verstehen. Es schmerzte ihn, daß er als Heimkehrer an der Ursache ihres Kummers beteiligt war. Sorgen und Pflichten hatten sich zwischen sie beide geschoben und ihre Vertrautheit schwinden lassen. Je länger aber das Schweigen anhielt, um so stärker empfand er eine wachsende Fremdheit. Vena schien ihm unnahbar zu werden, oder hatte er sich getäuscht? Nein, dieser Abschied bestätigte ihm, daß Vena die unbeschwerten Stunden, in denen er sich glücklich gefühlt, vergessen wollte, vielleicht sogar schon vergessen hatte.
    »Ich weiß nicht mehr als du, Vena«, sagte Maro. Er lehnte im Sessel und gab sich den Anschein, als wäre er gelassen wie immer. Aber er beobachtete die junge Frau aufmerksam.
    »Und Stafford«, fragte sie. »Wo ist er? Hast du nicht versucht, Pala zu erreichen?«
»Sie meldet sich nicht. Aber ich habe die Metropolitan verständigt, daß sie noch heute anrufen soll.«
»Was soll nun werden?« Vena stützte die Stirn in die Hände und starrte auf den Tisch.
Maro schüttelte den Kopf. »Du tust so, als wäre Pala der Schlüssel zu unserer Arbeit. Ihr Verhalten ist seltsam, zugegeben, aber noch wissen wir nicht, was vorgefallen ist, und damit, daß alles wie am Schnürchen läuft, war doch wohl nicht zu rechnen.«
Vena stöhnte. »Ich höre noch, wie sie sagte: ›Bei mir gibt es keinen Zwischenfall‹. Pala war für mich die größte Hoffnung, sozusagen die Bestätigung, daß meine Arbeit richtig ist – auch nach ihrer Abreise mit Stafford. Und jetzt, wo ich vor dem Rat für sie eingetreten bin, wirft sie mir alles vor die Füße! Ausgerechnet Pala!«
»Ich glaube nicht, daß es deshalb eine neue Ratsdebatte gibt, sieh die Dinge doch nüchtern, Mädel!«
»Pala war der sicherste Punkt meines ganzen Plans…«
»Wer mit Menschen arbeitet, muß mit ihren Fehlern rechnen, Vena. Noch wissen wir nicht, ob es wirklich Palas Fehler ist. Jeder Fehler aber wirkt positiv, wenn man daraus Lehren zieht. Vielleicht verhilft uns das Ganze wirklich zu neuen Erkenntnissen? Auf jeden Fall ist es falsch, sich jetzt in Spekulationen zu ergehen oder ganz kopflos zu werden.«
Vena verließ Maro um nichts klüger als zuvor. Die Unterredung hatte sie enttäuscht, obwohl sie selbst nicht wußte, was er ihr hätte anderes sagen können.
An sich

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