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Heimkehr der Vorfahren

Heimkehr der Vorfahren

Titel: Heimkehr der Vorfahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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vermocht – standen die irdischen Ärztinnen ihr so sehr nach? Konnte keine Sandrinos Zuneigung gewinnen? Ein fesselndes Problem!
»Ich werde mit Vena sprechen, Genosse Sandrino. Sie soll dafür sorgen, daß uns ein Hirnstrommeßgerät und ein Hirnbefehlsgerät übersandt werden. Wir behandeln Stafford dann gleich hier. Ist es Ihnen recht?«
Sandrino schien unschlüssig zu sein. »Ähnelt das Hirnbefehlsgerät dem Befehlsheilgerät, das wir auf der Kosmos entwickelt haben?« fragte er.
»Wie arbeitet denn Ihr Gerät?« fragte Romeda. Sandrino wußte nicht, daß sie sich bereits von Professor Sundberg hatte unterrichten lassen. Vielleicht gelang es ihr aber, mit diesem medizinischen Problem Sandrinos Interesse an der Gegenwart zu wecken.
»Unser Gerät arbeitet nach einem einfachen Prinzip. Die Ströme jener Gehirnsektoren, die den Abbau kranker und den Aufbau gesunder Zellen steuern, werden verstärkt. Wir regen die Tätigkeit dieser Sektoren an und verringern gleichzeitig die Tätigkeit aller gesunden Organe, soweit sie nicht am Heilprozeß beteiligt sind. Faktisch schlafen sie und verbrauchen nur soviel Energie, wie zur Erhaltung der lebenswichtigen Funktionen erforderlich ist. Alle Kräfte werden auf die Heilung konzentriert.«
Romeda nickte. Es gefiel ihr, daß Sandrino komplizierte Vorgänge in einfachen Worten auszudrücken verstand.
»Das Hirnbefehlsgerät arbeitet anders«, sagte sie, um die gleiche Einfachheit bemüht. »Die Gehirnsektoren sind durch Signalwege miteinander verbunden. Wird nun ein bestimmtes Signal immer wieder gegeben, erreicht es auf demselben Weg immer wieder dieselben Gehirnzellen, dann gräbt sich dieser Signalweg ein. Das System wird starr, es leitet besser als andere Bahnen. Früher trennte man diese Leitungen auf chirurgischem Wege und unterbrach damit das starre System. Heute aber verstärken wir die entgegengesetzten Signale. Wir zwingen dem System einen anderen Rhythmus auf und lösen es aus seiner Erstarrung. Das ist notwendig bei Stafford wie auch bei Größen- und Verfolgungswahn…«
Hinter ihnen ertönte ein leiser Aufschrei. Sie wandten sich überrascht um. Da stand Pala, verwirrt, empört.
»James ist doch nur lebensmüde und gleichgültig!« rief sie.
»Im Stehen plaudert sich’s schlecht«, sagte Romeda und zeigte auf einen Sessel. »Es ist eine Art Verfolgungswahn«, wiederholte sie. »Lies seinen Personalbogen, studiere seinen Lebensweg: Stafford war fast immer Außenseiter. Als Bandaufsicht wegen der Härte, die man von ihm forderte, sicher nicht beliebt. Als er studierte, isolierte ihn das Konzernstipendium. Zwar konnte er die teuerste Hochschule besuchen, man war an hervorragenden Fachwissenschaftlern interessiert, um aber mit den Millionärssöhnen mitzuhalten, hatte er natürlich zuwenig. Und für jene wenigen, die ihr Studium durch Jobben finanzierten und sich buchstäblich vom Munde absparten, hatte er zuviel – und sie für ihn sowieso keine Zeit. Als Kernphysiker im Atombombenwerk fühlte er sich zumindest innerlich von den anderen Menschen getrennt. Als er an Bord der Kosmos die Wirklichkeit erkannte, erwachte in ihm ein Gefühl der schuldhaften Verstrickung. Er glaubte sich als Vertreter der USA unter Kommunisten vereinsamt.«
»Er wurde unser Chefingenieur, da kann er sich nicht einsam gefühlt haben!« widersprach Sandrino energisch.
»Das ist nur bedingt richtig. Vorher schon hatte sich in ihm die Bereitschaft ausgeprägt, sich ständig isoliert zu fühlen. Dann kam die Rückkehr. Die Funktion des Chefingenieurs, die ihn ausgefüllt hatte, ging zu Ende. Vermutlich wurden die alten Schuldkomplexe in ihm wieder wach. Für ihn mußte die Veränderung der Erde viel gewaltiger sein als für seine Genossen, die doch wenigstens jene Ordnung vorfanden, an deren Fundament sie mitgebaut hatten. Dazu die unglückselige Reise nach Rivertown, die ihn auch seiner Genossen beraubte und ihm seine Rückständigkeit noch eindringlicher vor Augen führte. Schließlich sah er sich ganz allein, als du ihn verlassen hattest, Pala. Was lag ihm da näher als der Gedanke, er wäre ein Außenseiter ohne Hoffnung, ein Mensch, der den Anschluß verpaßt hat, der zu nichts mehr nütze ist. Für ihn hatte alles keinen Sinn mehr; was er machte, war falsch; er hatte es satt, ihm war alles gleich…«
»War?« fragte Sandrino. »Ich nehme an, es war kein Zufall, daß Sie ihn an Jansen erinnert haben. Jansen glaubte an ihn, durch ihn bekam er seine große Aufgabe, Jansen

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