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Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte

Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte

Titel: Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THiLO
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Jills Villa zu hoppeln, ließ mein Herz hüpfen.
    Passieren konnte uns nichts, so dachten wir. Am Morgen hatten wir ja schon von Mia gelernt, worauf es ankommt: Ein Mädchen muss in Feengestalt bleiben, sonst gibt es eine Katastrophe!
    Mia als Klassenbeste übernahm den Job der Wächterin, damit wirklich nichts schiefgehen konnte. Sie sollte warten, bis wir drüben an der Tür wären, und uns dann zurückverwandeln.
    „Los geht’s!“, kommandierte ich im Flüsterton. „Morphosis cuniculus!“
    Und ob ihr’s glaubt oder nicht: Ich war ein Kaninchen. Winzig klein, von einem Moment auf den anderen! Ich schnupperte mit meinem feinen Näschen an einem Gänseblümchen. Hmm, wie das duftete!
    Jetzt wusste ich auch den wahren Grund, warum man sich nicht wieder selbst zurückzaubern konnte: Kaninchen finden ihr Leben toll.
    Ich allerdings bekam nach dem dritten Blümchen einen Riesenschreck. Neben mir grunzte ein Wildschwein. Ein Wildschwein mit spitzen Ohren. Nelly. Sie hatte mal wieder die Zaubersprüche durcheinandergebracht. Beim zweiten Mal klappte es endlich.
    Kimi war auch schon da, und obwohl die Wiese voller leckerer Blättchen war, hoppelten wir auf das Gebäude zu.
    Auf halber Strecke drehte ich mich hastig um. Mia stand noch immer auf ihrem Posten und hob den Daumen. Alles okay!, sagte sie uns damit.
    Als wir an der Tür angekommen waren, bewegte sich Mias Mund. Sie schnippte mit den Fingern in unsere Richtung und s chwuppdiwupp! waren wir wieder zwei Feen und ein Menschenmädchen.
    „War doch gar nicht so schwer“, nuschelte Kimi und zupfte sich ein Löwenzahnblatt aus dem Mund.

    Blieb noch die Tür. Mir wurde mulmig. Wenn uns jetzt einer hier entdeckte, hätte ich noch eine Ausrede erfinden können. Hab ja Übung im Flunkern. Aber wenn wir erst im Haus waren – dann gute Nacht!
    „Wollt ihr wirklich mit?“, erkundigte ich mich vorsichtshalber. „Es reicht, wenn ich ins Gefängnis muss.“
    „Klar kommen wir mit!“, beteuerte Nelly.
    Kimi nickte ebenfalls. So sind richtige Freundinnen nun mal.
    Ich holte tief Luft. Waren dies meine letzten Atemzüge in Freiheit? Wie viele Jahre bekam man wohl für den Einbruch in eine Millionärsvilla? Vierunddreißig? Vielleicht weniger, wenn ich erklärte, dass ich nur Jills Hausaufgabenheft gesucht hatte?
    Wie auch immer, ohne Amulett konnte ich nicht zurück ins Feenreich. Das war schlimmer als jedes Gefängnis. Also los!
    „Mogatta sesamee!“ , zischte ich. Das ist einer der ersten Zaubersprüche, die ich im Feeninternat gelernt habe. Er öffnet Türen.
    Langsam schwang die Tür der Villa auf. Von innen schlug uns ein fieser Geruch entgegen. Eine Mischung aus Kohlrabi mit Kaugummigeschmack und Lauch mit Schokolade. Außerdem war es muffig. Das Haus war lange nicht gelüftet worden.
    Wir traten trotzdem ein. Tja, und dann wurde es knifflig. In so einer Riesenvilla ist es gar nicht einfach, sich zurechtzufinden. Bei normalen Leuten liegt das Gästeklo neben dem Eingang, Küche und Wohnzimmer sind im Erdgeschoss – ihr versteht schon.
    Aber wir standen in einer Halle mit gigantischem Kronleuchter an der Decke. Überall gingen Gänge und Türen ab, wie in einem Labyrinth. Einen Wegweiser mit der Aufschrift Jills Zimmer gab’s natürlich nicht. Nein, das mussten wir selbst finden. Im Dunkeln.
    Wir schlichen los. Wussten ja nicht, ob sich vielleicht irgendwo ein Wachmann oder Butler herumtrieb. Oder ob Justin hier rumhing und in eins seiner Videospiele vertieft war.
    Kimi und Nelly waren nicht zu hören. Meine Plumpfüße hingegen machten einen Mordskrach. Tür um Tür um Tür. Eine ganze Woche hätte nicht ausgereicht, hinter alle zu gucken.
    Zum Glück half uns Jill. Ja, ihr lest richtig. Jill half uns. Sie hatte nämlich vier Buchstaben aus Holz an ihre Tür geklebt: JILL . In Quietschrosa.

    „Das muss es sein“, kombinierte ich. „Das ist ihr Zimmer.“
    Mit einem weiteren Zauberspruch konnte ich durch die geschlossene Tür sehen. Jill war nicht drin. Also drückte ich die Klinke herunter und wir traten ein.
    Nelly zeigte auf die Wand und kicherte. Da hing doch tatsächlich ein Poster mit Feen drauf! Aber so ein kitschiges, wo alles rosa und lila ist und silberne Sterne funkeln.
    „Wenn die wüsste!“, prustete ich los.
    Dann wurde ich wieder ernst. Vielleicht hatte sie ja mein Amulett als Schlüssel zum Spiegel erkannt und wollte nun selbst ins Feenreich.
    „Macht schnell!“, spornte ich Kimi und Nelly an.
    In Windeseile drehten wir jedes Blatt

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