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Heimlich Fee 1: Wie eine Freundin in mein Leben purzelte (German Edition)

Heimlich Fee 1: Wie eine Freundin in mein Leben purzelte (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 1: Wie eine Freundin in mein Leben purzelte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo
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Tisch und Fabulas Gesicht zu erhellen.
    „Was für eine Probezeit?“, erkundigte ich mich. Gleichzeitig tasteten meine Augen die Umgebung ab. Wohin konnte ich im Notfall verschwinden? „Habe ich irgendeinen Preis gewonnen, für die besten Hausaufgaben oder so?“
    Die Frau lächelte nur. „Dir wird eine große Ehre zuteil. Nur alle hundertvierundvierzig Jahre wird ein Menschenkind in unserem Internat zugelassen.“
    Okay, es gab also doch eine logische Erklärung. „Warum sagen Sie es nicht gleich?“ Das klang sicher schnippisch, aber ich wollte endlich wissen, was hier los war. „Ich bin zu gut für diese Schule und soll auf ein anderes Internat. Hat Frau Monteli das eingefädelt?“
    Die Frau funkelte mich eiskalt an. „Du scheinst es noch immer nicht zu verstehen, Amanda. Wenn du die Probezeit bestehst, wirst du im Feeninternat aufgenommen. Aber Menschen können dich dafür nicht empfehlen. Das war eine Fee.“
    Ich schüttelte ungläubig den Kopf. „Feeninternat? Heißt das, die Schule ist nur für Feen?“
    Fabula Schattenreich nickte. „Unter der Woche wohnen sie auch hier. Du bist für den letzten freien Platz vorgeschlagen worden. Und gestern haben alle Lehrer über dich abgestimmt.“
    Fabula Schattenreich griff nach dem Pergament auf ihrem Schreibtisch und drehte es zu mir, sodass ich es lesen konnte. Das heißt, lesen konnte ich trotzdem nur ein einziges Wort: Amanda. Die restlichen Zeichen waren mir fremd.
    „Wenn du hier bitte bestätigen würdest, dass du die Bedingungen der Probezeit anerkennst …“ Sie tippte mit einem ihrer langen Fingernägel auf das Papier.
    Ich schüttelte entschieden den Kopf. Autsch!, das hätte ich besser nicht getan.
    „Ich … ich kann das nicht lesen.“
    Fabula Schattenreich lächelte wieder. „Ach, das musst du auch nicht.“ Die ruhige, eintönige Stimme der Hüterin hatte etwas Einschläferndes und ich konnte mit einem Mal kaum noch die Augen offen halten. „Da steht im Grunde nur, dass du das geheime Wissen unseres Volkes nicht an die anderen Menschen verraten wirst.“ Sie lachte auf und entblößte dabei ihre großen weißen Zähne. Immer wieder tippte sie auf das Blatt. Es hörte sich beinahe an wie Morsen.
    Ich war so müde. Wie ein Roboter nahm ich die Gänsefeder, die mir diese Frau hinhielt, und unterschrieb. Danach schloss ich für einen Moment die Augen.
    „Sehr, sehr gut, meine Liebe!“ Fabulas Stimme drang wie aus weiter Ferne zu mir durch.
    Mühsam machte ich die Augen wieder auf. Fabula Schattenreich rollte das Pergament mit meiner Unterschrift zusammen und verstaute es dann in der Schublade ihres Schreibtischs. Plötzlich stand sie ganz dicht vor mir.
    „Komm!“, sagte sie. „Du wirst schon sehnsüchtig erwartet!“

Meine Gedanken fuhren Achterbahn. Das lag nicht an der Beule an meinem Kopf, sondern an der seltsamen Frau, die sich Fabula Schattenreich nannte. Sie hörte nicht auf, von einem Feeninternat zu reden. Also musste sie doch verrückt sein.
    Jetzt stierte sie in das Glas auf dem Tisch und wisperte: „Ecclesia famuli nervet!“
    Ich verstand die seltsamen Worte ganz deutlich. Was sie bedeuten sollten, wusste ich jedoch nicht. Aber sie waren ja auch nicht für mich bestimmt. Kaum hatte sie den Satz beendet, erhoben sich alle Glühwürmchen aus dem Gefäß und stoben in dieselbe Richtung davon. Ihr Licht erhellte einen schmalen gemauerten Gang hinter dem Schreibtisch.
    „Komm!“, wiederholte Fabula. „Meine Würmchen wissen, wohin du willst.“
    Spannend!, dachte ich. Ich weiß es ja selbst nicht.
    Fabula wirbelte wie ein Lufthauch an mir vorbei. Ihre nackten Füße berührten dabei kaum den Boden. Als sie nach mir griff, lief mir ein Schauer über den Rücken. Ihre Hand war kalt wie Eis.
    „Hier lang, bitte!“, wisperte sie.
    Ich stolperte hinterher, doch eine mächtige Tür versperrte uns den Weg.
    „Mogatta sesamee!“, zischte Fabula.
    Wie von Geisterhand öffnete sich die Tür. Schwungvoll trat Fabula in den Gang vor uns. Die Glühwürmchen blitzten wie eine lebendige Lichterkette in der Dunkelheit.

    Zwölf breite, flache Stufen stiegen wir nach oben. Dann ging es nicht mehr weiter. Wir standen vor einem Spiegel. Auf den ersten Blick schien er eine genaue Kopie des Spiegels oben im Gang zu sein. Erst als sich die Würmchen darum verteilten, sah ich die Unterschiede. Dieser hier hatte einen goldenen Rahmen ohne Bäume und Schlangen. Stattdessen standen neben dem Glas zwei Einhörner auf ihren Hinterbeinen. Über

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