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Heimlich Fee 2: Wie wir den Dieb im Schlafanzug verfolgten (German Edition)

Heimlich Fee 2: Wie wir den Dieb im Schlafanzug verfolgten (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 2: Wie wir den Dieb im Schlafanzug verfolgten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo
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Platz.
    Moment mal, schoss es mir durch den Kopf. Ein leerer Platz? Mein Blick wanderte von einem Mädchen zum anderen. Und einen Augenblick, bevor die Tür aufschwang, wusste ich, wer fehlte: Clara.
    Da trat sie auch schon in die Klasse, mit trauriger Miene und noch bleicher als sonst. Neben ihr schwebte Fortunea Tautropf herein.
    Ich schluckte. Ehe Pelegrin noch etwas sagen konnte, kam unsere Direktorin zur Sache.
    „Liebe erste Klasse“, sagte sie scharf. „Wenn zwölf Mädchen auf so engem Raum zusammenleben, wie ihr es tut, müssen sich alle blind vertrauen können. Aber Clara hier ist gerade ganz unglücklich.“
    Fortunea drehte sich zu Clara, die mit hängendem Kopf neben ihr stand.
    „Mein Ring ist weg“, sagte sie leise. „Mein Diamantring.“ Plötzlich hob sie den Kopf und warf Kimi einen stechenden Blick zu. „Und du hast ihn geklaut!“
    Kimi sah Clara wie vom Donner gerührt an.
    „Clara!“, sagte Fortunea streng. „Mit solchen Beschuldigungen musst du vorsichtig sein. Du …“
    „Aber sie war’s!“, fauchte Clara. „Kimi hat als Einzige gesehen, wie ich den Ring gestern Abend in meine Waschtasche gesteckt habe! Und sie wollte ihn unbedingt haben, sie hat richtig darum gebettelt!“
    Kimi stand auf. „Ich …“ Mehr brachte sie nicht heraus.
    Alle starrten Kimi an, auch Pelegrin Pilgrim.
    Ich spürte, dass ich etwas für meine Freundin tun musste. Also stand ich auf.
    „Das stimmt“, sagte ich. Meine Stimme zitterte, aber ich gab nicht auf. „Kimi fand den Ring toll. Und sie hat gefragt, ob sie ihn sich einmal ausleihen darf.“
    Claras Gesicht hellte sich auf. Ihr Blick sagte: Na bitte! Ich hab’s euch doch gesagt. Kimi war’s!
    Unsere Direktorin runzelte die Stirn.
    „Aber auch ich habe gesehen, wie du den Ring ins Seitenfach der Tasche geschoben hast“, fügte ich eilig hinzu. „Wenn du schon mit wilden Beschuldigungen um dich schießt, dann musst du auch mich verdächtigen. Und damit ist jetzt wohl nicht mehr hundertprozentig sicher, dass Kimi klaut, oder?“
    Ich legte den Kopf schief und lächelte ein Siegerlächeln.
    „Außerdem hat mich Kimi gestern genauso angefleht, ihr meine neuen Ohrringe auszuleihen. Und die sind noch da!“ Ich holte die goldenen Tropfen aus meiner Tasche und hielt sie hoch.

    Anziehen kann ich so tollen Schmuck nur an Festtagen. Aber ich trage ihn tagsüber bei mir, denn dann fühle ich mich meiner Mutter ganz nah. Das kam Kimi jetzt zugute.
    Fortunea nickte mir dankbar zu. Sie war also nicht sauer auf mich, weil ich reingequatscht hatte.
    An uns alle gewandt, sagte sie: „Ich verbiete euch, Kimi zu beschuldigen. Aber vielleicht hat ja jemand von euch etwas Ungewöhnliches beobachtet. Dann könnt ihr nach der Unterrichtsstunde zu mir kommen.“
    Mit diesen Worten schwebte sie wieder aus dem Klassenraum.
    Doch der Schaden, den Claras Worte angerichtet hatten, blieb zurück.

Beim Mittagessen im Speisesaal brachte Kimi keinen Bissen herunter. Und ehrlich gesagt hatte auch ich nicht den geringsten Appetit. Die anderen Mädchen aus der Klasse machten nämlich einen großen Bogen um unseren Tisch – als würde Kimi jeden Augenblick aufspringen, um ihnen den Schmuck vom Körper zu reißen. Lächerlich!
    Auch die älteren Schülerinnen und die Jungs steckten ihre Köpfe zusammen und tuschelten, sogar Marin. Es war wirklich hundsgemein!
    „Ich klaue doch nicht!“, sagte Kimi leise. Mit der Gabel pflügte sie nun schon zum dreiundachtzigsten Mal ihren Salat um. „Ich habe den Ring nur bewundert … Wenn meine Eltern das hören, ist es aus mit den Mantarochen.“
    Mia nahm Kimi in den Arm und drückte sie an sich. Kimis Schultern zuckten auf und ab. Als sie sich wieder zu uns drehte, hatte Mia zwei nasse Flecken auf dem T-Shirt.
    „Ich muss los“, sagte Kimi mit matter Stimme. „Blumendienst im Klassenzimmer. Gießen und jäten.“
    Sie schob ihren Teller weit von sich.
    Mia stand auch auf. „Ich helfe dir.“
    Doch Kimi schüttelte den Kopf. „Danke für euer Mitgefühl, aber ich wäre jetzt gerne eine halbe Stunde allein.“
    Dann verschwand sie mit hängenden Schultern Richtung Klassenzimmer. Sie wirkte noch zerbrechlicher als ein Vogelei.
    „Wir halten zu dir!“, rief ich extralaut. „Du bist unschuldig!“
    Die anderen Schüler rissen die Köpfe herum und starrten nun mich an. Genau das hatte ich bezweckt. Jetzt konnte Kimi wenigstens unbehelligt den Saal verlassen.
    „Am liebsten würde ich Clara in einen Hotzenbold verwandeln!“,

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