Heimlich verliebt in einen Millionaer
niemals betrogen. Die Situation erreichte ihren peinlichen Höhepunkt, indem ich sie anschrie: âRaus mit dir! Raus!â Sie war klug genug, das Kleid schnell wieder hochzuziehen und in ihrem Schlafzimmer zu verschwinden.â
âHat sich ein ähnlicher Vorfall wiederholt?â, fragte Miranda. Corins Geschichte hatte sie nicht schockiert. Sie hatte ihre Mutter beobachtet â in der frechen, selbstsicheren Pose der Verführerin, mit erhobenem Kopf, gerade aufgerichtet, eine Hand auf der Hüfte. Vermutlich hatte sie auch den Mann verführt, dem Miranda ihr Leben verdankte. Ihre GroÃmutter hatte zugegeben, dass Leila für ihr Alter sehr reif gewesen sei.
Reif? Man konnte es auch anders nennen!
âMuss ich darauf antworten?â, fragte Corin. Er verbarg nicht länger, wie tief Miranda ihn gekränkt hatte.
âSie hat dich also nicht in Ruhe gelassen?â
âAlso gut ⦠ganz wie du willst. Treiben wir es bis zum bitteren Ende.â Corins Stimme klang hart und rau. âLeila ist eine auÃergewöhnliche Frau. Sie verbraucht die Männer und zerstört ihre Familien. Dafür setzt sie alles ein.â
âSo wie ich?â
âLass mich ausreden. Leila ist davon überzeugt, dass sie früher oder später Erfolg haben und in meinem Bett landen wird.â
âStattdessen ist mir das passiert.â Der Boden unter Mirandas FüÃen schien plötzlich zu wanken. âDeshalb wirst du früher oder später auch mich verachten.â
âHast du den Verstand verloren? Damit beleidigst du uns beide.â
âDann muss ich mich eben selbst verachtenâ, sagte sie leise. âWenn du wüsstest, wie zerrissen ich innerlich bin. Versuch wenigstens, das zu verstehen. Ich bin Leilas Tochter, davon sind wir alle gefühlsmäÃig betroffen. Du, ich und auch Zara.â
âKomm mir jetzt nicht mit so einem Psychoquatsch!â, polterte Corin los. âDas Gefühl zusammenzugehören, unser tiefes Vertrauen zueinander ⦠darum geht es doch.â
Miranda schüttelte traurig den Kopf. âDas ist kein Psychoquatsch, sondern die nüchterne Sachlage. Ich halte es mit der Wissenschaft. Leila hat deiner Familie übel mitgespielt ⦠genauso wie mir. Nur sie konnte so handeln.â
âAch, zum Teufel mit ihr!â Corin ballte wütend die Hände zu Fäusten. âWichtig ist, dass wir uns nicht selbst schaden.â
Er sehnte sich danach, Miranda in die Arme zu nehmen, aber das war unmöglich. Sie brauchte offensichtlich mehr Zeit. Für ihn selbst zählte nur eins. Er liebte dieses bezaubernde Geschöpf, dessen Schicksal so dramatisch mit seinem eigenen verbunden war.
âWenn Leila eine Beziehung zwischen uns vermutet, wird sie noch gefährlicher werdenâ, fuhr Miranda fort. âIch sollte nach Australien zurückkehren und mir für den Rest des Jahrs eine Arbeit suchen. Ich habe sieben Monate wie eine Königin gelebt und viel dabei gelernt. Ich werde das nie vergessen, aber jetzt muss ich wieder auf eigenen FüÃen stehen. Zara wird mir fehlen. Sie hat jedoch ihren Beruf und gute Freunde. Du wirst mit deinem Vater nach Peking fliegen ⦠vermutlich in Leilas Gesellschaft. Solange sie mich nur für Zaras Freundin hält, ist noch nichts verloren. Ich sollte â¦â
Corin lieà sich wie betäubt in einen Sessel fallen. âHör auf, Miranda.â
âIch sollte einen kleineren Teil meiner Garderobe nach oben bringen und den Rest hierlassen ⦠wenn es dir recht ist. Leila hat offenbar keinen Schlüssel zu deinem Apartment.â
âHast du das etwa angenommen?â, fuhr Corin auf.
âWerde nicht gleich wieder böseâ, bat Miranda. âIch weiÃ, dass sie keinen hat, sonst hätte sie die Zimmer längst durchsucht.â Sie lachte verächtlich. âAuÃerdem habe ich mich ihr ja als Miranda Graham vorgestellt.â
âDen Nachnamen hat sie dir nicht geglaubt.â
âNatürlich nicht, aber sie hat gemerkt, dass ich sie nicht auf der Stelle entlarven wollte. Als dein Vater sie geheiratet hat, hat sie sich da Leila Thornton genannt?â
âNein, Leila Richardson ⦠Ich nehme an, er hat sie gar nicht nach einem Ausweis gefragt.â
âFür so dumm hätte ich ihn nicht gehalten.â
âEr ist besessen von ihr, und wir sind ihm egal. Ich möchte, dass du heute Nacht hier bei mir
Weitere Kostenlose Bücher