Heimlich verliebt in einen Millionaer
hatte sie damit keinen Erfolg. Deshalb macht sie mich jetzt für den Tod ihrer engelhaften Mutter verantwortlich.â
Es steckt etwas Böses in ihr, dachte Miranda. Laut sagte sie: âEs stimmt doch, dass sie starb, nachdem du Daltons Geliebte geworden warst?â
Leila wich zurück. âIch hatte nichts mit ihrem Tod zu tun. Es war ein Unfall ⦠Schluss, aus. Dalton hätte sich in jedem Fall von ihr scheiden lassen. Er war verrückt nach mir.â
âUnd scheint es immer noch zu sein.â Miranda betrachtete ihre strahlende, jugendliche Mutter. âDir selbst war er immer gleichgültig, nicht wahr?â
Leila lächelte überlegen. âDavon könntest du ihn nie überzeugen. Neben Corin bin ich der einzige Mensch, der ihm etwas bedeutet.â
âDann passt ihr ja fabelhaft zusammen, denn ihr habt beide kein Herz. Eure Leidenschaft ist Sex.â
Leila nahm das gelassen hin. âMach nicht den Fehler, Sex zu unterschätzenâ, warnte sie Miranda. âDie meisten Männer denken an nichts anderes. Ich weiÃ, wovon ich spreche. Dalton und ich werden zusammenbleiben, solange es dauert.â Sie lächelte kalt. âIch frage mich nur, warum du hier in London bist. Hast du Zara überredet, dich einzuladen? Wahrscheinlich. Geld ist äuÃerst verlockend ⦠selbst wenn man nur Zaungast ist.â
Dagegen konnte Miranda nichts einwenden. âZara und Corin sind im Reichtum aufgewachsenâ, sagte sie. âWir beide nicht. Ich habe weder deine Illusionen noch deinen Ehrgeiz, Leila. Zara ist meine Freundin ⦠weiter nichts. Ãbrigens fahre ich sowieso bald nach Hause.â
Leila lachte höhnisch auf. âUm eine schöne Summe reicher, nicht wahr? Was machst du eigentlich? Du bist ungewöhnlich hübsch ⦠noch dazu auf eine ganz besondere Art. Zum Model fehlt dir allerdings die notwendige GröÃe.â
âDu wirst es nicht glauben, aber ich bin dabei, Ãrztin zu werden. Das Staatsexamen habe ich bereits bestanden. Jetzt fehlt noch die Promotion.â
Leilas Blick verriet heimliche Bewunderung. âDa kann ich dir nur gratulierenâ, sagte sie mit so viel Herzlichkeit, wie sie aufbringen konnte.
âDanke ⦠Mum .â
âSpar dir das.â Leila machte eine abfällige Handbewegung. âIch bin nicht zur Mutter geschaffen, aber du hast dich besser entwickelt, als ich gedacht hatte. Es scheint tatsächlich zu stimmen. Die guten Anlagen deiner väterlichen Vorfahren setzen sich durch. Fragt sich nur, woher du das Geld bekommen hast. Mum und Dad hatten keins.â
âNicht, solange du bei ihnen warst.â Mirandas Augen leuchteten in der Erinnerung. âSie haben sich die Hände wund gearbeitet, um mir eine erstklassige Ausbildung zu ermöglichen, aber das dürfte dich kaum interessieren.â Leichter Spott klang aus ihrer Stimme. âMein Studium wurde von der âRylance Foundationâ finanziert. Ich bin eine ihrer Stipendiatinnen.â
âWas?â Leilas Gesicht verzerrte sich. âZara hat mit der Stiftung nichts zu tun. Hast du dich etwa an Corin gewandt?â
âWäre das so schlimm?â Miranda überlegte kurz und entschloss sich für eine Notlüge. âZara schlug mich vor, und der Rest war einfach, denn ich erfüllte alle Voraussetzungen.â
Leila nahm ihr die Erklärung jedoch nicht ab. âWie gut kennst du Corin?â, fragte sie in bedeutend schärferem Ton, und in ihren goldbraunen Augen erschien ein wahrhaft teuflischer Ausdruck.
âDie Frage muss ich wohl nicht beantworten.â
âHalt mich nicht zum Narren, Kindchenâ, warnte Leila sie. Es klang, als wäre sie kurz davor, tätlich zu werden.
Miranda zeigte sich jedoch unbeeindruckt. âÃbrigens möchte ich dir eins nicht verschweigen. Zara weiÃ, dass du meine Mutter bist.â
Leila wurde blass. Den Schlag hatte sie nicht erwartet.
âIch musste es ihr sagenâ, fuhr Miranda fort, âdenn sie ist meine Freundin und durch dich sogar mit mir verwandt. Warum erschrickst du so? Beug dich vor, und atme tief durch. Ein und aus. Ein und aus.â Sie empfand beinahe Mitleid mit ihrer Mutter. âBleib ganz ruhig.â
Erstaunlicherweise befolgte Leila den Rat. Als sie sich wieder aufrichtete, schien aller Kampfgeist sie verlassen zu haben.
âSo ist es besserâ, erklärte Miranda. âIch will dir nicht
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