Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Titel: Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill
Vom Netzwerk:
einer Vermählung zu tun haben. Ich möchte sie an einem Ort wissen, weit weg von hier, an dem sie vor den Bedrängnissen sicher ist, bevor ein Unglück geschieht. Wenn nicht einer Deiner Söhne für eine Vermählung mit ihr infrage kommt, dann gibt es vielleicht einen akzeptablen Gentleman in Eurer Nachbarschaft. Könntest Du sie nicht in die Gesellschaft vor Ort einführen und ihr beschützend zur Seite stehen? Jede Unterstützung von Dir wäre sehr willkommen.
In Dankbarkeit,
Deine Cecily
    Der Inhalt des letzten Briefs in dem Bündel lautete:
Andrea,
es tut mir leid, von Deiner schwachen Konstitution zu hören, ich bin jedoch nicht bereit, dies als eine Entschuldigung für Deine Absage zu akzeptieren. Falls Du demnächst unserem Schöpfer gegenübertrittst, frage ihn, ob er die unzähligen Gebete vernommen hat, in denen ich um Gerechtigkeit gefleht habe. Ich kann das Leid, das Du mir zugefügt hast, vergeben. Indes erwarte ich jetzt, da Mirandas Zukunft in die richtigen Bahnen gelenkt werden muss, eine Gegenleistung. Rette Miranda und verhilf ihr zu der gesellschaftlichen Position, die sie verdient hat. Dann werde ich für Deine Seele beten. Kehre mir wieder den Rücken, und ich werde sie selbst nach Devon bringen, um Deiner Familie, die vielleicht zu diesem Zeitpunkt bereits um Dich trauert, die Umstände, in die Du mich gebracht hast, zu offenbaren.
Cecily Dawson
    Marcus setzte sich auf das Bett und betrachtete nachdenklich die Briefe. Es handelte sich um eine Erpressung, die sich seine Mutter, er kannte sie gut genug, selbst zuzuschreiben hatte. Wäre sie unschuldig gewesen, hätte sie die Briefe sicher nicht aufbewahrt. Offensichtlich sollte er sie nach ihrem Tod finden. Was mag Mutter getan haben, dass eine alte Freundin ihr drohte, sie bei ihrer Beerdigung bloßzustellen?, fragte er sich verwundert. Eine ganze Reihe von Boshaftigkeiten, dachte er grimmig weiter, wenn diese Cecily Mutter bei irgendetwas im Weg stand. Vielleicht ging es um einen Mann. Um seinen Vater, hoffte er. Dann ergäbe die Bemerkung um den Erben einen Sinn. Die Dowager Duchess war sich der Ehre der Familie und deren Platz in der Geschichte stets sehr bewusst gewesen. Ihr hatte viel daran gelegen, dass er für einen legitimen Erben sorgte.
    Auch Marcus hatte sich einst der Familienehre verpflichtet gefühlt, indes schmerzlich erfahren müssen, wie korrupt seine altehrwürdige Familie war. Daraufhin war in ihm die Einsicht gereift, dass gewisse Familien besser ausstarben. In bestimmten Fällen, so seine Überzeugung, sollte man dem Ehrgefühl nicht nachgeben, und in bestimmten Fällen war es vonnöten, ein Geheimnis zu lüften. Dies konnte dazu führen, dass dem Betreffenden die Macht genommen wurde, weiterhin seine Umgebung zu verderben und Leben zu zerstören.
    Vermutlich war St. John in diese Sache verwickelt. Er hatte womöglich noch einen Bastard gezeugt und ihn in die Familie zu schmuggeln versucht.
    Marcus runzelte die Stirn. Er musste sich irren. Die Briefe deuteten ein Unrecht an, welches viele Jahre zurücklag. Und als er sich zu seinem Bruder und dem Mädchen in die Bibliothek gesellt hatte, war es ihm nicht so vorgekommen, als hätten die beiden eine stille Übereinkunft getroffen. Miranda erweckte nicht den Eindruck, als würde sie St. John kennen oder wäre zuvor schon einmal in Haughleigh Grange gewesen.
    Sie war keine Ballschönheit. Allerdings hatte er sie auch nicht herausgeputzt gesehen. Ihre Frisur war völlig aufgelöst gewesen und das Kleid, das sie trug, seit Langem aus der Mode. Es sah ob der Nässe noch unförmiger aus, als es vermutlich einmal gewesen war, hing wie ein Sack an ihr herunter und betonte ihre hohe, überschlanke Gestalt. Nicht einmal ihre Züge konnte er als lieblich beschreiben. Alles an ihr entbehrte einer gewissen Weichheit: Der Ausdruck ihrer Augen war meist stolz, und der Zug um ihren Mund zeugte von Entschlossenheit.
    Er lächelte. Sie war eine Frau nach seinem Geschmack. Vielleicht würden sie trotz der widrigen Umstände eine gute Ehe führen.
    Verzagt sah Miranda sich um. Haughleigh Grange würde also ihr neues Zuhause sein. Sie konnte nur hoffen, dass ihr dieser Raum in Zukunft nicht als Privatgemach zugedacht war. Er hatte riesige Ausmaße und war wie geschaffen für eine Duchess.
    Deshalb gehöre ich nicht hierher, dachte sie und zwang sich, den Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen und an die Ermahnungen ihrer treuen Gefährtin zu denken.
    Dir steht eine Ehe in diesen Kreisen zu; dort

Weitere Kostenlose Bücher