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Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Titel: Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill
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Lippen zusammen ob der finsteren Gedanken, die ihm über den Geistlichen durch den Kopf gingen, und schwieg.
    Der Vikar warf ihm zwar einen freundlichen Blick zu, lächelte indes scheinheilig. „Welch unglückselige Angelegenheit. Natürlich wissen Sie um Ihre Pflicht, damit erst gar kein Gerede entsteht und der Ruf des Mädchens nicht gefährdet ist.“
    „Natürlich“, betonte Marcus ruhig, ohne das Lächeln seines Gegenübers zu erwidern. „Ich habe mit Miranda gesprochen, und wir sind uns einig. Es muss nur noch die Trauung arrangiert werden.“
    Der Vikar nickte. „Ihre Mutter wäre erfreut gewesen, dies zu hören.“
    „Denken Sie?“ Marcus kniff argwöhnisch die Augen zusammen.
    „Hm, ja. Sie wünschte sich, als ich sie das letzte Mal sah, Ihre baldige Vermählung.“
    „Sie hat von Miranda erzählt, nicht wahr?“, erkundigte Marcus sich vorsichtig.
    „Ja, sie gab mir zu verstehen, dass eine Verbindung zwischen Ihnen beiden in Aussicht stünde. Es war ihr ein Herzensanliegen …“
    „Verdammt.“
    „Euer Gnaden, es gibt überhaupt keinen Grund …“
    „All das war fein säuberlich eingefädelt, ist es nicht so? Meine Mutter hat ihre Hand aus dem Grab gestreckt, um das Mädchen geradewegs in seinen Ruin laufen zu lassen. Und Sie und Ihre Frau haben dabei zugesehen, wie es geschah.“ Marcus neigte sich vor, worauf der Gescholtene sich zurücklehnte.
    „Euer Gnaden, ich denke nicht …“
    „Sie denken nicht, so viel ist sicher. Sie haben es zugelassen, dass Miranda uneskortiert den Weg nach Haughleigh Grange findet – in der Hoffnung, ich würde diesem Wahnsinn zustimmen. Oder haben Sie angenommen, ich wäre nicht zu Hause und St. John würde das Mädchen herzlich auf dem Anwesen begrüßen? Glauben Sie wirklich, er hätte den Ehrenmann gespielt, nur weil unsere Mutter dies so gewünscht hat?“ Er atmete tief durch, um sich zu beruhigen und in verächtlichem Ton fortzufahren: „Oder hätten Sie es sich etwa noch anders überlegt, diesen Umstand unter den Teppich gekehrt und Miranda nach Hause geschickt, ohne überall herauszuposaunen, wo sich das Mädchen gerade aufhält, um im selben Atemzug jedem zu bedeuten, was ich in dieser Situation ehrenhalber tun muss?“
    „Es steht jetzt nicht zur Debatte, was hätte geschehen können. Glücklicherweise müssen wir uns lediglich mit einer Tatsache befassen.“
    „Und zwar mit der, dass ich eine völlig fremde Frau zu heiraten gezwungen bin, die meine Mutter mir aufgedrängt hat.“
    Der Vikar nickte zögernd. „Hm, nun ja. Gleichwohl ist es unter den gegebenen Umständen das Beste, rasch und für Sie zweckdienlich zu handeln. Das kirchliche Aufgebot …“
    „Ist alles andere als zweckdienlich, wie ich mich gut erinnere. Wir können darauf wirklich verzichten. Ich brauche eine Lizenz.“
    „Wenn Sie Ihr Anliegen noch heute nach London senden, haben Sie die Genehmigung vielleicht nächste Woche.“
    „Ich nehme an, Sie schaffen das Mädchen in der Zwischenzeit fort von Haughleigh Grange und nehmen es unter Ihre Fittiche. Wirklich, Reverend, Sie und Mutter hätten Ihren Plan besser durchdenken sollen. Hätten Sie bereits vor einem Monat den Antrag auf eine Lizenz verfasst und meine Unterschrift gefälscht, wäre ich heute bereits ein rechtmäßig verheirateter Mann. Es wäre gar nicht nötig gewesen, mich in die Entscheidung zu involvieren.“ Er verstummte einen Augenblick und bedachte den Geistlichen mit einem kühlen Blick. „Folgendermaßen werden wir vorgehen: Sie vollziehen die Trauung, und zwar unverzüglich, und ich werde morgen früh nach London reisen und mich um die Genehmigung kümmern.“
    „Aber das wäre höchst unschicklich.“
    „Auf diese Weise kann ich sicher sein, dass ich Sie nicht wieder in meinem Haus sehen muss, und dieser Gedanke gefällt mir ausgezeichnet. Wenn Sie wirklich auf Schicklichkeit bedacht wären, hätten Sie gestern zugesehen, dass Miranda nicht uneskortiert bei uns erschien, als Sie sie zufällig im Dorf trafen. Sobald ich die Lizenz erhalten habe, schicke ich sie Ihnen per Boten, und Sie können an Daten einsetzen, was Ihnen beliebt, und das verdammte Papier unterschreiben. Abgesehen davon werden Sie noch heute Vormittag dafür sorgen, dass Miranda und ich in unserer Familienkapelle vor Gottes Augen zu Mann und Frau werden.“
    Der Reverend schüttelte heftig den Kopf und setzte eine missbilligende Miene auf. „Das wäre alles andere als rechtsgültig.“
    „Nicht legal, indes moralisch vertretbar.

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