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Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Titel: Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill
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noch weiter nach unten. „Wenn es sein muss.“
    „Wenn es sein muss?“ Marcus biss sich auf die Zunge und kämpfte gegen die Empörung an, die in ihm aufstieg. Er durfte jetzt um keinen Preis die Beherrschung verlieren. „Miranda, ich möchte nicht, dass du dich zu irgendetwas verpflichtet fühlst, um mir zu gefallen. Du kennst mich bislang nicht gut genug. Wenn es leichter für dich wäre, wenn wir abwarteten …“
    „Nur ein paar Tage. Eine Woche vielleicht?“
    Er nickte und zwang sich, die Vorstellung von reifen Früchten, die gepflückt werden wollten, aus seinem Kopf zu verbannen.
    Schüchtern zu ihm hinüberblickend fuhr sie fort: „Natürlich würde ich es verstehen, wenn es dir nicht recht wäre … Ich weiß, dass du gewisse Bedürfnisse hast“, flüsterte sie. „Wenn du deine Mätresse besuchen möchtest … Ich würde dir nicht böse sein.“
    Marcus verschluckte sich heftig und setzte die Teetasse ab. „Es gibt einige Dinge, die wir klären sollten, meine Liebe. Erstens möchte ich nicht, dass du über derlei Dinge redest – und wenn doch, dann bitte nicht beim Frühstück. Zweitens werde ich dich nicht fragen, wenn mir danach ist, meine Mätresse zu besuchen. Drittens solltest du über diese intimen Dinge nicht Bescheid wissen und erst recht nicht mit anderen darüber reden. Das Letzte, das ich will, ist, meine Bedürfnisse mit meiner Gemahlin zu diskutieren.“ Dieser Satz allein mutete ihn derart lächerlich an, dass er für einen Augenblick keine Worte mehr fand . Kein Wunder, dass ich es bislang vermieden habe zu heiraten . Er musterte Miranda in der Erwartung, sie würde in Tränen ausbrechen oder wissend lachen. Stattdessen sah sie ihn streitlustig an. Der Blick genügte, und er spürte, wie neue Wut in ihm aufkam. Rasch ging er zu einem weiteren Angriff über.
    „Ich soll also meine Mätresse besuchen? Gütiger Himmel, Frau, wer hat dich denn auf einen derart törichten Einfall gebracht? Denkst du wirklich, ich sei nicht in der Lage, meine animalischen Gelüste für ein paar Tage in Schach zu halten? Zu meiner Mätresse soll ich gehen! Und wo, bitte schön, halte ich mir das Vögelchen? Du scheinst ja viel über sie zu wissen.“
    „Ich dachte, du bist nach London gefahren, um …“
    „Geschäfte“, gab er spitz zurück. „Ich war geschäftlich in London. Das ist alles, was du zu wissen brauchst.“
    „Das ist eine vage Antwort, Euer Gnaden.“
    Er warf die Hände in die Luft und mahnte sich einmal mehr, die Contenance zu bewahren. Er war nahe daran, ihr zu verkünden, dass er alles über sie wusste. „Ich kehre heim mit einer Wagenladung Geschenke für dich, und du bist noch immer nicht zufrieden?“
    „Ich frage mich nur, weshalb ein Mann mit einem reinen Gewissen seine Zeit mit derlei Extravaganzen vergeudet.“
    Er sah sie prüfend an und bemerkte einen seltsamen Ausdruck in ihren dunklen Augen. Die Erkenntnis traf ihn wie der Blitz: Seine Gemahlin war eifersüchtig! Diese Regung hatte er bei Bethany niemals hervorgerufen; als er sich schließlich in seiner Verzweiflung einer Mätresse zugewandt hatte, war seine Gemahlin erleichtert, nicht eifersüchtig gewesen.
    Er schwieg eine Weile. Die neue Entdeckung ließ ihm das Herz höher schlagen, und er musste ein Schmunzeln unterdrücken. Sie war noch nicht so weit, das Bett mit ihm zu teilen, doch es war ihr nicht gleichgültig, wohin er ging und mit wem er sich traf. Es machte ihr sogar derart viel aus, dass sie in der offensichtlichen Annahme, er habe seine Mätresse in London besucht, die neuen Kleider nicht hatte annehmen wollen und alles daransetzte, ihm einen Tag später Details seines Aufenthalts in der Metropole zu entlocken.
    Er erhob sich, kam zu ihr hinüber und lehnte sich gegen die Tischkante, während sie sich mit dem größten Interesse ihrem bereits kalt gewordenen Frühstück widmete.
    „Mir fallen eine ganze Menge Gründe ein, weshalb ein Gentleman Geschenke für seine Gemahlin kauft. Zum Beispiel für eine bemerkenswerte Hochzeitsnacht.“
    Sie errötete.
    „Unsere Hochzeitsnacht ist in der Tat bemerkenswert gewesen, aber in ganz anderer Hinsicht.“
    Erneut senkte sie verlegen den Kopf, doch ihre Lippen waren leicht gespitzt.
    „Könnte ein Gentleman mit vielen Geschenken sein schlechtes Gewissen ausgleichen wollen? Hm. Diese Möglichkeit bestünde durchaus. Welche Art von Kleinigkeit würde ich meiner Frau mitbringen, nachdem ich zwei Wochen in den Armen einer Geliebten gelegen habe?“ Er sah sie an

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