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Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Titel: Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill
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hergekommen, hätte er nicht gewusst, was er unternehmen sollte, und hätte, so nutzlos er gewesen wäre, vor Scham das Haus nie wieder betreten können. Sie hingegen schien unerschrocken und patent, als wüsste sie nicht, was sie erwartete. Er schüttelte den Kopf, damit die schwarzen Punkte nicht länger vor seinen Augen tanzten. „Kommen Sie Steven, lassen Sie uns Ihre Tochter und den Doktor finden.“
    „Aye, Master Marcus. Aber wer ist die Dame, die bei Maggie bleibt?“
    „Ich habe keine Ahnung“, murmelte er zu sich selbst.
    „Wie?“
    „Das ist meine neue Gemahlin, die Duchess of Haughleigh, Steven.“
    „Ihre Mutter, nicht war?“
    Marcus seufzte. Stevens brachte manchmal Dinge durcheinander. Welch ein Glück, dass Miranda bei dem Mädchen ist, dachte er. „Nein, Steven. Ich bin der Duke of Haughleigh, erinnern Sie sich? Und die Dame bei Maggie ist meine Frau Miranda.“
    „Ah, ja, herzlichen Glückwunsch, Euer Gnaden. Aber ich dachte, sie hieße Bethany und wäre auch guter Hoffnung.“
    „Das war meine erste Frau. Sie starb vor zehn Jahren …“ Die Kehle schnürte sich ihm zu. „Bei der Geburt ihres Kindes.“
    Noch immer konnte er die Schreie hören. Er war aus dem Zimmer geschickt worden, und als er sich ein letztes Mal nach Bethany umgewandt hatte, sah er sie mit schmerzverzerrtem Gesicht nach Luft ringen. Die Schreie hatten durch die Flure gehallt, während er unruhig umhergewandert war. Wie sehr hatte er gefleht, dass es ein Ende haben sollte, und irgendwann war seine Gemahlin verstummt. Es war sehr still geworden. Wie von Sinnen war er zurückgeeilt, um Bethany und das Baby leblos und umgeben von erschütterten Menschen vorzufinden.
    „Euer Gnaden?“
    Marcus zwang sich, die Erinnerung zu verdrängen und ins Hier und Jetzt zurückzukehren. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, half er dem alten Mann auf den Kutschbock, damit sie endlich Hilfe für Maggie holten.
    Die Sonne war im Begriff unterzugehen, als Marcus wieder vor dem Cottage vorfuhr, um Miranda abzuholen. Die Zeit des Wartens war, nachdem er Maggies Mutter und den Arzt in der Nachbarschaft aufgetrieben hatte, recht schwierig gewesen, obwohl er sich gut zugeredet hatte, dass Maggie trotz der Strapazen am Ende eine glückliche Mutter sein würde.
    Tatsächlich sollte sich seine Vermutung einen Augenblick später bestätigen, denn die Mutter des Mädchens eilte aus dem Haus, um ihm ausführlich Bericht zu erstatten und sich anerkennend über Miranda zu äußern, die tatkräftig mitgeholfen habe und gerade damit beschäftig sei, aufzuräumen.
    Kaum hatte die Frau ihre Lobeshymne beendet, gesellte sich Miranda zu ihnen.
    „Alles lief ohne größere Schwierigkeiten ab. Du hättest dich nicht zu sorgen brauchen. Es ist übrigens ein Mädchen.“
    „Wunderbar, dann überlassen wir die Familie jetzt sich selbst und fahren besser nach Hause.“
    Als sie neben ihm auf dem Kutschbock saß, blickte er sie aufrichtig dankbar an. „Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du den Leuten geholfen hast.“
    „Es ist doch meine Pflicht, Menschen beizustehen, wenn sie in Not sind, oder nicht?“
    „Viele Frauen hätten sich der Verantwortung entzogen, einem Kind auf die Welt zu helfen. Oder sie hätten nicht gewusst, wie sie verfahren sollen. Oder schlimmer noch, sie hätten nur im Weg herumgestanden und mehr gestört als geholfen.“
    Miranda zuckte mit den Schultern. „Ich bin sicher, dass Bethany, Gott hab sie selig, andere Dinge viel besser konnte als ich.“
    „Sticken und malen?“
    Sie lächelte.
    „Meine verstorbene Gemahlin hatte eine liebliche Singstimme und besaß so feine und ebenmäßige Züge, dass man hätte annehmen können, sie wäre eine Göttin. Eine Zeit lang habe ich geglaubt, dies sei genug, doch am Ende waren diese Äußerlichkeiten bedeutungslos.“
    „Ich kann etwa so gut singen wie jede beliebige Krähe.“
    „Aber du bist eine bemerkenswert schöne Frau.“
    „Nicht so schön wie sie“, betonte Miranda.
    „Nur wenige Frauen sind in ihrem Aussehen mit Bethany vergleichbar. Da sie jung gestorben ist, wird man sich ihr Erscheinungsbild umso mehr einprägen.“
    Miranda sah ihn nur an und wartete, dass er seine Rede fortsetzte.
    „Meine Mutter war auch eine unvergleichlich schöne Frau, doch ihr Herz war aus Stein, und sie vermochte ihre Zunge nicht zu zügeln.“
    „Ich bezweifle, dass sie mich, wenn sie noch unter uns weilte, als Schwiegertochter akzeptieren würde.“
    „In diesem Fall hätten wir beide viel

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