Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)
bist wie ein Engel erschienen, als der Albtraum unerträglich wurde. Du hast mir klarzumachen versucht, dass es Unsinn ist, sich so zu quälen.“
„Tatsächlich?“ Nun verharrte sie still, und das flackernde Licht tat seine Zauberwirkung: Marcus hätte annehmen können, seine Gemahlin stünde vollständig entblößt vor ihm. Sie hatte betörend volle Brüste, einen flachen Bauch und schön geformte Hüften. Selbst die dunkle Stelle zwischen ihren Beinen war bei dieser Beleuchtung zu sehen und wirkte wie eine unwiderstehliche Versuchung.
„So, wie du da stehst, siehst du aus wie in meinem Traum, Liebling.“ Gebannt von dem betörenden Anblick, den sie bot, richtete er sich weiter auf, und die Bettdecke glitt an ihm herunter und entblößte seine nackte Brust.
Scheu wich sie einen Schritt zurück, und die Zauberwirkung löste sich in Luft auf. „Nun, dann ist ja alles in Ordnung. Wenn du nicht noch irgendetwas benötigst …?“
Marcus überlegte eine Weile und lächelte sie an. Am liebsten hätte er sie unverzüglich verführt, so viel stand fest. Er fühlte, wie das Begehren in ihm wuchs, und spürte einen süßen Schmerz in den Lenden, wenn er seine Frau mit dem Hauch von einem Nachtgewand betrachtete. „Doch, da gäbe es etwas.“
Ihm entging nicht, wie sie sich wieder straffte, dabei hatte er sich nichts sehnlicher gewünscht, als dass ein Lächeln auf ihren Lippen erschien.
Er wies ihr mit einer Geste einen Platz neben sich auf der Bettkante an. „Komm, setz dich für eine Weile zu mir.“
Sie zögerte, folgte seiner Aufforderung aber, ohne zu widersprechen – allerdings mit einer Miene, als würde sie geradewegs in die Höhle des Löwen marschieren. Schließlich ließ sie sich auf der äußersten Bettkante nieder. Zu ihrem Verdruss gab er sich damit nicht zufrieden und zeigte auf den leeren Platz neben sich im Bett.
„Du musst keine Angst vor mir haben, Miranda. Ich werde dir nichts nehmen, das du mir nicht zu geben gewillt bist. Komm zu mir, damit ich den Arm um dich legen kann.“
Sie rutschte an seine Seite, setzte sich auf die Überdecke und lehnte sich steif an ihn.
Trägt sie ein Parfüm, oder riecht einfach ihre Haut von Natur aus so wunderbar nach Veilchen und Sonnenschein?, fragte er sich und vergrub das Gesicht in ihren Locken, um ihren Duft tief einzuatmen. Sie rückte von ihm ab, legte indes zaghaft die Hand auf seine Brust. Sein Herz schlug schnell, doch nicht so wild wir ihr eigenes. Forschend blickte sie zu ihm auf.
„Ja.“ Er lachte müde. „Du musst in mein Bett kommen, um mich in den Schlaf zu wiegen wie ein verängstigtes Kind. Ich gebärde mich kaum wie der teuflische Verführer, den du erwartet hast, nicht wahr?“
„Ich habe nicht gedacht, dass du …“ Sie brach ab, um nicht wieder zu flunkern. „Ich weiß nie, was mich erwartet, wenn wir zusammen sind, Marcus. Du überraschst mich immer wieder.“
Er schob die Decke zur Seite. „Komm, Miranda, leg dich neben mich. Lass uns heute Nacht Arm in Arm einschlafen. Vielleicht ist es für uns beide besser, wenn wir uns nicht so allein fühlen.“
Zögernd schlüpfte sie unter die Decke und entspannte sich allmählich, nachdem er sie an sich gedrückt hatte. Als sie jedoch gewahrte, dass er kein Nachtgewand trug, wurde sie wieder steif in seinem Arm, und es dauerte einen Moment, bis sie sich dazu brachte, auch ihren Arm um ihn zu legen und sich wieder gelöst an ihn zu schmiegen.
Er seufzte, als sein Herz zu rasen aufhörte, und küsste ihre duftenden Locken. Er hatte fast vergessen, wie es war, mit einer Frau im Arm im Bett zu liegen. Vielleicht war dies sogar das erste Mal in seinem Leben. Bethany hatte sich nach dem Akt stets in ihr Zimmer zurückgezogen. Und bei ihr hatte er sich niemals willkommen gefühlt.
Miranda schmiegte sich enger an ihn, um es sich so bequem wie möglich zu machen. Ein paar Minuten später hörte er ihre regelmäßigen, tiefen Atemzüge. Er erwog kurz, sie mit einem Kuss sinnlich zu erregen, doch im gleichen Moment fielen ihm die Augen zu. Diese war die erste von vielen Nächten mit seiner Gemahlin, und er wollte es genießen, so, wie es war. Weshalb sollte er sich beeilen, wenn er einem langen Leben mit ihr an seiner Seite entgegensehen durfte?
21. KAPITEL
Das zarte Licht der Morgenröte drang durch einen Spalt der zugezogenen Bettvorhänge herein, als Miranda ihre noch schweren Lider langsam hob. Irgendetwas war anders heute früh; der Duft, der sie umgab, war fremd, und sie fühlte
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