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Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Titel: Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill
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mich brüskiert, wenn du dich dumm stellst, damit ich das Spiel gewinne. Ich darf dich an dein Versprechen erinnern. Ich bestehe darauf, dass du dich daran hältst. Verberge niemals deine wahren Gefühle und deine Natur vor mir. Erfreue dich an deiner Umgebung, und zwar so, wie du bist.“
    Seine Augen funkelten im Schein des Kaminfeuers, doch keinesfalls vor Empörung, sondern ob der Vorfreude auf eine richtige Herausforderung.
    Die zweite Partie gestaltete sich um einiges schwieriger für Miranda, da ihr Gatte ahnte, auf welchem Niveau sie spielte. Andererseits fühlte sie sich nicht mehr gezwungen, zu einer List zu greifen, um das Spiel interessant zu gestalten. Sie hatte etliche Figuren verloren, bevor sie selbst zum Angriff überging, und war wenig später schachmatt, weil sie ihm in die Falle gegangen war und einen unbesonnenen Zug getätigt hatte.
    „Wollen wir uns jetzt zur Nachtruhe zurückziehen, meine Liebe?“
    „Jetzt, wo du mich so unerbittlich geschlagen hast? Das wäre dir ganz recht, nicht wahr? Nein, ich habe die Kraft für eine weitere Partie, wenn du nicht allzu müde bist.“
    Ihr Eifer wie auch ihr Ehrgeiz überraschten sie, und sie konnte sich nur über ihre unverblümte Art, ihn herauszufordern, wundern.
    Marcus musste herzhaft lachen und begann, die Figuren wieder aufzustellen. „Vielleicht lässt meine Konzentration allmählich nach und du versuchst, diesen Umstand gegen mich zu verwenden.“
    „Du denkst, dass ich damit Erfolg haben werde?“
    „Vielleicht. Du bist eine außergewöhnlich gute Schachspielerin, wenn du dir Mühe gibst. Aber du solltest wissen, dass dir auch andere Waffen zur Verfügung stehen, wenn du mich ablenken willst, um zu gewinnen.“
    „Und welche könnten das sein?“, wollte sie misstrauisch wissen.
    Seine Stimme wurde seidenweich und erzeugte ihr eine Gänsehaut. „Das Feuer schimmert in deinen Locken, wenn du dich über das Brett neigst, und du verstehst, meinen Blick zu bannen, wenn du dir auf die Unterlippe beißt vor der Ausführung deines nächsten Zuges. Und wenn du den Atem anhältst ob der Aussicht auf einen guten Angriff, wölbt sich dein Dekolleté in äußerst anziehender Weise. Ich bin versucht, erbärmlich zu spielen, nur damit ich dich erröten sehe, wenn du meinen König matt setzt.“
    Sie schluckte schwer. „Ich könnte schwören, Marcus, du sagst derlei Dinge lediglich, weil du mich ablenken willst, um am Ende diese Partie auch noch zu gewinnen.“
    „Was willst du mir geben, wenn ich gewinne?“
    Miranda war es plötzlich viel zu warm, und sie fragte sich, ob sie zu dicht am Kamin saß. „Ich habe nicht die Absicht, dich ein drittes Mal gewinnen zu lassen. Daher werde ich mir keine Gedanken über deine Frage machen.“
    Er lachte wieder und bewegte einen seiner Bauern über das Spielfeld. Sie verstummten, und Miranda richtete die Augen auf das Brett vor sich; allerdings fiel es ihr schwer, sich zu konzentrieren bei dem Gedanken, dass Marcus sie mit intimen Blicken bedachte, während sie ihren Zug tat. Es ist seine Sache, ermutigte sie sich. Wenn er, statt auf seine Dame achtzugeben, lieber seine Zeit damit vergeudet, mich anzusehen .
    Nach einer Stunde konnte Miranda zuversichtlich sein, die Partie zu gewinnen, und nach anderthalb Stunden rief sie frohlockend aus: „Schachmatt!“
    Ihr Gemahl lehnte sich zurück, während sie erwartungsvoll zu ihm hinübersah, und legte die Fingerspitzen aneinander. „Und wenn du es nun noch wagst, dich dafür zu entschuldigen, dass du mich geschlagen hast, was du garantiert im Begriff bist zu tun, dann werde ich meine Finger um deinen schlanken Hals legen, du unverschämtes Mädchen. Ich schwöre dir, wenn meine Mutter geahnt hätte, welch ein Vergnügen mir deine Gesellschaft bereitet, hätte sie eine andere Braut für mich ausgesucht. Und jetzt errötetst du wieder, nur weil ich die Wahrheit sage. Was verlangst du als Pfand vom Verlierer dieses Spieles?“
    „Nichts, wirklich. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass wir um Pfänder spielen.“
    „Weil du befürchtest hast, du würdest verlieren. Du hast aber gewonnen. Fordere deinen Preis, was auch immer du dir wünschst.“
    Sie sah ihn eine Weile an und wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihr Mienenspiel verriet eine interessante Mischung aus Entsetzen und Faszination. Sie wusste sehr wohl, was sie wollte, wie sie sich eingestehen musste. Sie wollte einen Kuss von ihm. Einen Kuss wie in der Kapelle oder wie St. John ihn ihr gegeben hatte – nur

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