Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)
glitten über seine glatte männliche Brust. Das Spiel seiner Muskeln zu fühlen raubte ihr fast den Verstand. Sie wollte mehr – viel mehr –, und das spürte er nur zu deutlich.
Aufstöhnend schloss sie die Augen. Kristian weckte Gefühle in ihr, die sie längst verloren geglaubt hatte. Als er ihren Hals mit feurigen Küssen bedeckte, knickten ihre Knie einfach weg, und er musste sie halten, damit sie nicht zu Boden sank. Mit seinem Gewicht presste er sie gegen den Stamm einer Birke, und das Gefühl, ihm völlig ausgeliefert zu sein, steigerte ihre Erregung bis ins Unermessliche. Es gab nur noch Kristian und sie, und die Welt um sie herum versank in Bedeutungslosigkeit. Linnea vergaß alles, was zwischen ihnen vorgefallen war. Die Vergangenheit schien wie ausgelöscht, es zählte nur noch das Hier und Jetzt.
Alles war wie damals, und Linnea empfand keine Scham, als er ihr zuerst die Stiefel und dann die restliche Kleidung vom Körper streifte und sie schließlich völlig nackt vor ihm stand. Seine bewundernden Blicke und sein hörbar schnellerer Atem erfüllten sie mit Stolz, während der leichte Wind ihre erhitzte Haut streichelte.
“Linnea!” Vorsichtig bettete Kristian sie auf den kühlen Waldboden und umfasste besitzergreifend ihren Po, während er eine Spur heißer Küsse auf ihrem Bauch hinterließ und immer tiefer wanderte.
Er weiß noch immer, was ich gern habe!
dachte sie, um im nächsten Moment laut aufzustöhnen und ihre Finger in seine Schultern zu krallen.
Da richtete er sich auf und zog sie an sich, wobei sie das Ausmaß seiner Erregung spürte. Er schien zu merken, wie hin- und hergerissen sie war.
“Willst du es wirklich?”, fragte er, und sein Blick nahm sie abermals gefangen.
Sie sagte nichts, nickte nur, und er begann hastig, sich auszuziehen. Als er schließlich nackt vor ihr stand, sah sie ihn aus riesigen Augen an. Sie hatte nie vergessen, wie attraktiv er war, doch jetzt, als er vor ihr stand, konnte sie nichts anderes tun, als ihn zu bewundern. Ihr war schwindelig, wie im Fieber. Wieder fanden ihre Hände seine Schultern, und sie zog ihn zu sich herab. Eine Stimme in ihr rief ihr zu, dass sie aufhören solle, doch sie hörte nicht auf sie, nahm sie gar nicht richtig wahr. Es gab kein Zurück mehr. Sie waren Mann und Frau, ganz allein auf der Welt, eins mit sich und der Natur.
Kristian kam über sie und nahm sie mit so ungestümer Leidenschaft, dass sie kurz aufschrie. Sofort hielt er inne. Doch schon verlangte alles in ihr nach mehr, und ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmte sie, als er das Tempo beschleunigte. Gott, wie hatte sie das vermisst! Jahrelang war sie im Glauben gewesen, dass nichts ihre Liebesnächte mit Kristian überbieten konnte, und jetzt war ausgerechnet er selbst es, der ihr das Gegenteil bewies.
Sie fielen in einen gemeinsamen Rhythmus, der sie immer höher und höher hinauftrug. “Kristian!”, stieß Linnea keuchend aus, als eine Welle aus purer Erregung über sie hinwegrollte. Sie bäumte sich auf, bog den Rücken durch und erbebte in einem nicht enden wollenden Schauer.
Und dann spürte sie, wie auch Kristian, mit einem letzten kraftvollen Stoß, die Erfüllung fand.
Als sich der Schleier der Lust langsam hob und Linnea klar wurde, was sie getan hatte, brach die Panik mit aller Macht über sie herein.
Nein, o nein! War sie denn von allen guten Geistern verlassen? Wie hatte sie sich nur hinreißen lassen können, mit Kristian … Unweigerlich kam Miles ihr in den Sinn. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, ihn so zu hintergehen?
Hastig sammelte sie ihre auf dem Waldboden verstreuten Kleidungsstücke auf und zog sich an.
“Darf ich fragen, was du da vorhast?”, fragte Kristian, der, seinen Kopf auf den angewinkelten Arm gestützt, noch immer auf der weichen Moosdecke lag. Der Blick, mit dem er sie musterte, war halb amüsiert, halb spöttisch.
“Ich gehe Holz fürs Lagerfeuer sammeln”, erwiderte sie, ohne ihn dabei anzusehen. Es war das Erste, was ihr eingefallen war – die Wahrheit aber lautete, dass sie einfach eine Weile allein sein musste. Sie konnte es plötzlich nicht mehr ertragen, ihm so nah zu sein.
“Natürlich.” Er stieß ein verächtliches kleines Lachen aus. “Du hast dich wirklich nicht verändert, Linnea: Wie es scheint, löst du deine Probleme noch immer, indem du vor ihnen davonläufst.”
Seine Worte ließen unerwünschte Erinnerungen in ihr aufsteigen. Erinnerungen an jene kalte stürmische Nacht vor fast sechs
Weitere Kostenlose Bücher