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Heinermaedsche

Heinermaedsche

Titel: Heinermaedsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann-Sophie Aigner
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Gesichtsausdruck ging Audrey in die Knie und fiel auf den ausgetretenen Berberteppich. Eva stand über ihr und betrachtete sie. In ihrer Hand hielt sie das Bügeleisen. Nur ein kleiner Tropfen Blut klebte daran. Es roch nach verbranntem Haar. Eva hatte mit einer solchen Wucht auf Audreys Hinterkopf geschlagen, dass sie tot zusammengebrochen war.
    Sie nahm ihren Füllfederhalter nebst Stiftebecher und den Spiegel von der Wand. Es waren ihre Sachen, ihr Eigentum, warum sollten sie also weiter bei dieser toten Person bleiben? Mit ihrem Schal wischte sie die Fingerabdrücke vom Bügeleisen und zog anschließend, mit dem Tuch umwickelt, den Stecker aus der Steckdose, um einen Hausbrand zu vermeiden.
    Vorsichtig spähte Eva aus der Haustür, schlüpfte hindurch und wischte schnell die Fingerabdrücke von der Türklingel. Eilig stieg sie in ihren Wagen, startete den Motor, schaute kopfschüttelnd auf das Haus und fuhr davon.

5
    Ohne Umwege gelangte sie zur Villa auf der Mathildenhöhe. Die immer gleichen Gedanken kreisten ohne Unterlass in ihrem Kopf. Hatte Hermann weitere Geliebte? Sie musste nochmals an sein Handy rankommen. Oder war Audrey die Einzige gewesen? Falls dem so wäre, hätte dieser fürchterliche Spuk ein schnelles Ende gefunden. Eva war keine kaltblütige Mörderin, die Geschehnisse hatten sich einfach verselbständigt. Was genau in sie gefahren war, konnte sie sich nicht erklären. Jetzt war sie wieder Herr ihrer Sinne und konnte einigermaßen klar denken. Falls es eine weitere Geliebte gab, würde sie sich jedenfalls etwas anderes einfallen lassen müssen. Ein weiterer Mord lag außerhalb ihrer Vorstellungskraft. Was eben geschehen war, war nicht mehr zu ändern. Es war ein Ausrutscher gewesen. Genau, ein bedauerliches Versehen. Das redete sie sich ein. In den besten Familien konnte solch ein Vorfall vorkommen. Zeugen gab es ebenfalls keine. Wofür auch. Sie hatte das Haus betreten und nach kurzer Zeit wieder verlassen. Der nette Mann mit seinem Dalmatiner hatte nichts gesehen. Sollte er doch eine Aussage bei der Polizei machen, könne er nur erzählen, dass Eva vor dem Haus gestanden hatte. Ob sie tatsächlich hingegangen und ob Audrey anwesend gewesen sei, konnte er schließlich nur vermuten. Den Rest, sollte es ein polizeiliches Nachspiel für sie haben, würde sie zu gegebener Zeit regeln. Etwas beruhigt stellte sie ihr Auto in die Garage.
    Den Spiegel lehnte sie mit einem Laken verdeckt an die Wand hinter dem Vorratsregal. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass er nicht durch Zufall entdeckt werden konnte, ging sie in die Villa. Im Salon angekommen, hörte sie gedämpfte Musik. Kurz entschlossen klopfte sie an Marks Zimmertür.
    »Wer stört?«
    Gott, wie der Junge sprach. Wer sollte denn hier stören?
    Eva drückte die alte Türklinke hinunter. Die schwere Holztür ließ sich geräuschlos öffnen.
    Ihr Sohn saß über seinem Laptop. Sie sollte sich endlich mit dieser Technik auseinandersetzten. Doch für den Moment musste es ausreichen, sich auf Marks Kenntnisse zu verlassen. »Ich benötige deine Hilfe, mein Junge.«
    »Nenn mich nicht immer so. Das nervt.« Er machte eine abwehrende Handbewegung.
    »Ja, ja, schon gut, aber ich habe eine Frage an dich.«
    Jedes Mal, wenn sie das Zimmer betrat, wurde ihr ganz anders. Sie würde niemals verstehen, warum er die Vorhänge zuzog und immer ein leicht süßlicher Geruch in der Luft hing.
    Sie nahm sich vor, bei Gelegenheit hier aufzuräumen.
    »Kann ich eine SMS, die an ein anderes Handy geschickt wird, auf meins umleiten, so, dass es nicht bemerkt wird? Und kann ich eine SMS von meinem Handy aus mit einer anderen Nummer als Absender verschicken? Geht es vielleicht auch, dass ich nachvollziehen kann, wo sich der Besitzer einer Handynummer gerade befindet?«
    »Äh, ja, klar geht das. Eine Spionagesoftware kann auf jedes Handy aufgespielt werden. Man braucht bloß das Telefon dazu. Was hast du vor?«, fragte Mark, der nun interessiert vom Bildschirm aufschaute. Dabei machte er einen spitzen Mund. Ein Gesichtsausdruck, den er schon als kleiner Junge immer dann gezeigt hatte, wenn er etwas Verbotenes vorhatte.
    »Nichts Besonderes, ich möchte einfach auf dem Laufenden bleiben. Wenn ich dir das Handy bringe, spielst du mir die Software dann darauf?« Eva knetete nervös ihre Hände und kaute auf ihrer Unterlippe herum. Das musste sie sich unbedingt abgewöhnen.
    »Sicher, bring es nur vorbei, das geht ganz schnell. Jetzt muss ich hier weitermachen. Mach

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