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Heinermaedsche

Heinermaedsche

Titel: Heinermaedsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann-Sophie Aigner
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viel du für deine Figur tust. Da brauchst du doch keine Schmeicheleien.«
    »Sei nicht immer so kratzbürstig, Ursula.« Marianne war für derart deutliche Worte nicht bekannt und versteckte sich direkt hinter Eva vor Ursulas bösen Blicken.
    »Kommt erst mal in den Salon und macht es euch bequem. Ich habe Tee aufgesetzt und die Kekse sind heute ganz besonders gut.«
    »Du backst doch immer gut.«
    »Schon, aber heute habe ich eine Spezialzutat hineingegeben.«
    »Was denn für eine?«
    »Ich weiß nicht genau, wie sie heißt, sie roch jedoch fantastisch. Jetzt nehmt bitte endlich Platz.«
    Die Freundinnen gingen in den Salon und setzten sich auf die großzügige Ledergarnitur.
    »Wir sollten dann mal die Kekse probieren«, wagte Marianne einen Vorstoß und schielte gierig auf die Kekse. »Hm, die sind wirklich lecker«, stellte sie wenig später fest.
    »Ich probier auch mal einen«, sagte Gerlinde.
    »Ich nehm gleich noch einen.« Das kam natürlich von Marianne.
    »Los, Ursula, jetzt probier mal.«
    »Bist du wahnsinnig? Das kriege ich doch nie wieder abtrainiert.« Sie strich sich über den flachen Bauch.
    »Ach, du kannst einem echt jeden Spaß verderben.«
    Ursula winkte ab. Sie genossen den Tee und die Kekse eine Weile schweigend. Die Wirkung des Krautes schien sich schließlich voll zu entfalten, was jedoch keine der Anwesenden in diesem Moment wusste.
    Plötzlich begann Marianne laut zu schluchzen.
    »Was ist denn mit dir los?« Vor lauter Überraschung ließ Eva fast ihre Tasse fallen.
    Marianne heulte hemmungslos und sah herzzerreißend aus. »Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, wie austauschbar wir alle sind?«
    »Was redest du denn da?«
    »Ich meine das ernst, ich habe herausbekommen, dass mein Peter sich mit jungen Frauen trifft.«
    »NEIN!«
    »Doch, im Ernst.« Marianne nahm sich noch einen Keks. »Er findet mich einfach zu dick.«
    »Das stimmt doch nicht«, versuchte Eva ihre Freundin zu trösten.
    »Was ist das denn für eine? Bestimmt so eine hinterwäldlerische High-Society-Schlampe«, bemerkte Ursula trocken.
    »Ich weiß nicht«, heulte Marianne und nahm sich einen weiteren Keks. »Ich weiß nur, dass sie ordinär ist. Mein Peter ist in den Fängen einer widerlichen Person. Ich habe alles für ihn geopfert. Ich habe euch doch schon oft erzählt, wie hart ich damals gearbeitet habe, um ihn durch dieses blöde Studium zu kriegen. Ohne mich hätte er das niemals geschafft.« Mit einem Taschentuch wischte sie ihre Tränen weg. Die Wimperntusche malte hässliche schwarze Streifen auf ihre Wangen. »Diese Person ist für mich gefährlich«, schluchzte sie.
    »Die billigen Dinger suchen sich bloß einen wohlhabenden Esel, um nicht arbeiten zu müssen. Mein Hermann hat sich auch so eine angelacht. Ich war bei ihr. So ein Flittchen habt ihr noch nie erlebt. Die hat einen IQ, mit dem kann man höchstens Möbelpacker werden.«
    »Dein Hermann?« Fassungslos rutschten die Freundinnen zusammen.
    »Die einzige Mission, die diese blöden Barbies haben, ist, uns fertigzumachen. Wenn wir ihnen den Erfolg erlauben, ist es mit uns vorbei. Dann können wir uns von unserem wohlverdienten Luxus verabschieden. Könnt ihr euch vorstellen, wieder in einer Einzimmerwohnung zu leben? Womöglich noch Souterrain? Und das Schlimmste: Diese jungen Dinger ziehen in unsere Häuser, sitzen auf unseren Sofas, liegen in unseren Betten und fahren mit unseren Autos. Sie werden unsere Pelze tragen und unseren Schmuck anlegen. Sie werden einfach alles in Beschlag nehmen. Sie werden in unseren Boutiquen einkaufen gehen. Wir sollten etwas unternehmen«, stellte Ursula fest.
    Die Freundinnen saßen wie erstarrt auf der Sofagarnitur. Jede von ihnen hatte ihr ganz persönliches Horrorszenario im Kopf. »Wollt ihr das etwa zulassen?«, hakte Ursula nach.
    Die Erste, die sich wieder fasste, war Eva. »Was schlägst du vor?«
    »Wir müssen unsere Männer loswerden.«
    Stille. Selbst das Ticken der Standuhr aus der Küche war zu vernehmen.
    »Wie meinst du das? Ein apokalyptischer Frauenmord?«, fragte Marianne abenteuerlustig.
    »Der ist aber sehr schwer durchführbar«, flüsterte Gerlinde.
    »Was spinnt ihr euch denn da zusammen? Wir können wohl kaum alle jungen Frauen im Umkreis aus dem Weg räumen. Das fällt nach einer Weile auf, wenn es nur noch uns gibt. Nein, Ursula, wie hast du das gemeint, wir müssen unsere Männer loswerden?«, hakte Eva nach.
    »Wie ich es gesagt habe: Wir müssen unsere Männer umbringen. Oder wollt

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