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Heinermaedsche

Heinermaedsche

Titel: Heinermaedsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann-Sophie Aigner
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hat Giovanni immer ein bisschen davon im Kofferraum. Das ist ungeheuer praktisch.« Er drehte sich zu seinem Cousin um, klopfte ihm anerkennend auf die Schulter und blinzelte Adele zu. »Ich habe ihn im Main versenkt. Der kommt nicht wieder.«
    Bahnte sich da etwa etwas an zwischen Adele und Francesco? Eva war das mittlerweile egal, sie wollte nur noch, dass alle ihre Villa verließen und sie endlich wieder allein war. Das Ganze war ihr ein bisschen zu viel.
    »Das ist ja unglaublich!«, japste Adele vor Aufregung. Eva traute ihren Augen kaum, ihre Schwester schmachtete Francesco tatsächlich an!
    »Ja, finde ich auch. Und endlich kann ich wieder nach Italien. Jetzt, meine Damen, möchte ich aber mein Geld. 10.000 Euro.«
    »Wie viel?«, japste Eva. »Das ist ja Wucher!«
    »Das ist der normale Preis für einen Mord, aber ich mache Ihnen einen Spezialpreis, Signora. Sagen wir die Hälfte. Aber auch nur, weil ich Ihnen dankbar bin, dass Sie mir geholfen haben, mein Problem zu lösen.«
    »Aber…«
    Adele legte Eva eine Hand auf den Arm. »Nein, nein, das geht schon in Ordnung. Kommen Sie, wir besprechen das am besten in meiner Wohnung.«
    Nach diesem Abend hat Eva ihre Schwester kaum noch gesehen. Sie wusste lediglich, dass sie mit Francesco nach Italien gezogen und mittlerweile zur mächtigsten Frau Palermos geworden war. Sie hatten geheiratet und Francesco hatte mehr und mehr seine Furcht vor dem Töten verloren. Ab und zu war Adele in den lokalen Gazetten zu sehen. Meistens allerdings mit einem eher unvorteilhaften Fahndungsfoto.

13
    »Hermann erwartet mich. Kann ich nun rein, oder was?«
    Die näselnde Stimme holte Eva in die Gegenwart zurück. Für einige Sekunden sammelte sie sich, ehe sie so selbstsicher wie möglich sagte: »Ja, gerne, kommen Sie herein.« Eva war auf alles gefasst, als sie die Tür öffnete.
    Janine trampelte durch die Eingangshalle und musterte dabei kritisch die dortigen Blumenarrangements. Eva entging der Blick nicht, er traf sie in Mark und Bein, denn sie liebte ihre Blumen über alles.
    Janine ging an Eva vorbei und warf ihre Tasche auf den Boden. Ihre Jacke drückte sie Eva in die Hand. »Wo ist denn nun Hermann? Und überhaupt, wer sind Sie denn?«
    »Ich bin die Hausangestellte. Die gute Seele der Familie, wenn Sie so wollen. Ich kümmere mich um die Ordnung im Haus. Kommen Sie, folgen Sie mir in den Salon. Herr Fröhlich hat mir gesagt, dass er Sie erwartet. Ich war so frei und habe Ihnen bereits einen Tee zubereitet. Wenn ich hinzufügen darf, seinen Lieblingstee.«
    Janine schaut Eva an wie ein Schaf, wenn es donnert, und erwiderte trotzig: »Ich mag aber keinen Tee. Haben Sie nichts anderes? Eine Cola light mit Eis und Zitrone?«
    Na wunderbar, das war die Art von Person, die Eva nicht leiden konnte. »Herr Fröhlich legt bei seiner Partnerin großen Wert auf gemeinsame Rituale.«
    »Ach ja? Und mit wie vielen vor mir hat er solche gemeinsame Teepartys veranstaltet?«
    »Wie meinen?«
    »Sie wissen schon. Mit wie vielen Frauen hatte er schon dieses gemeinsame ›Ritual‹?« Sie hob ihre Hände und deutete Anführungsstriche in der Luft an. »Es bleibt doch wohl nicht beim bloßen Teetrinken.« Janine stemmte ihre Hände in die Hüften und wirkte dadurch noch arroganter.
    »Davon ist mir nichts bekannt. Darf ich nun den Tee servieren?«
    »Na gut, wenn es schnell geht, ich probiere den blöden Tee. Ich glaube Ihnen allerdings kein Wort, dass Sie nicht wissen, was hier so abgeht. Da mit seiner Frau schon länger nichts los ist, muss es ja noch andere geben.« Janine macht eine abfällige Handbewegung.
    Eva konnte kaum glauben, was sie da hörte.
    »Hermann sagt, seine Frau ist eine alte, ausgedörrte Pflaume, die nur an teuren Geschenken interessiert ist. Er sagt, solange er ihr schöne Sachen mitbringt, hat er seine Ruhe und kann sich amüsieren. Er will sich von ihr trennen. Ich hoffe nur, er macht das bald, ewig werde ich nicht auf ihn warten und dann würde ihm einiges entgehen.« Janine griff sich bei diesem Satz ungeniert an ihre offensichtlich künstlichen Brüste.
    Eva schnappte nach Luft und füllte zwei Tassen mit dem dampfenden Tee. Janine bekam die vorher präparierte Tasse gereicht. Was einmal klappte, ging hoffentlich beim zweiten Mal auch glatt.
    »Bäh, pfui. Der schmeckt komisch. Wollen Sie mich vergiften?« Janine verzog ihr Gesicht zu einer Fratze und schmiss die Tasse auf den Boden. Der Aufprall wurde von dem teuren Berberteppich abgefedert. So blieb zwar die

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